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Vizekanzler Werner Kogler und Justizministerin Alma Zadic applaudieren
Die grüne Parteispitze warnt vor den Folgen einer FPÖ-geführten Regierung.
Die grüne Parteispitze warnt vor den Folgen einer FPÖ-geführten Regierung.
Max Slovencik/APA

Grüne Spitze warnt: FPÖ heißt Orbanisierung

09.09.2024 um 12:03, Marcel Toifl & APA, Red
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Die Grünen warnen vor dramatischen Konsequenzen bei einem Wahlsieg der FPÖ. Sie sehen die Justiz und die freie Medienlandschaft gefährdet.

Die Grünen warnen vor dramatischen Entwicklungen in Österreich, sollte die FPÖ die Macht übernehmen. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) erklärte am Montagvormittag, dass die Freiheitlichen ihre „gefährliche Agenda“ umsetzen würden, sollte es zu einem Wahlsieg kommen.

FPÖ-Pläne

Zadic stellte fest, dass die FPÖ Ungarn unter Viktor Orban als Vorbild nehme. Dies bedeute eine Politisierung der Justiz und die schrittweise Zerstörung unabhängiger Medien. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ergänzte, dass ein Angriff auf demokratische Institutionen zu erwarten sei, ebenso wie putinfreundliche Positionen und das Flirten mit einem „Öxit“.

Gefahr für die Justiz

Zadic sieht besonders die Justiz in Gefahr: „Die Trumps und Orbans fürchten eine unabhängige Justiz“, betonte sie. Die Grünen hingegen hätten das Justizbudget um 50 Prozent erhöht. Es brauche eine unabhängige Generalstaatsanwaltschaft, denn dies könne sich unter einer anderen Regierung schnell ändern.

Wirtschaftlicher Schaden

Kogler warnte vor den ökonomischen Folgen einer FPÖ-Regierungsbeteiligung. Als Beispiel nannte er Ungarn, das sich mit Bulgarien um den letzten Platz in europäischen Wirtschaftsdaten streite. Junge Ungarn verließen ihren „Korruptionsstaat“, und dies müsse in Österreich verhindert werden.

Russland-Verbindungen

Die „anti-europäische Haltung“ der FPÖ vergleicht Kogler mit der Politik von Orban, der als „trojanisches Pferd“ Russlands in der EU diene. Die Grünen kritisierten die FPÖ zudem für ihr rückwärtsgewandtes Frauenbild, ihre anti-europäischen Positionen und ihre Nähe zu Russland.

Wahl als Richtungsentscheidung

Kogler sieht in der Wahl eine klare Richtungsentscheidung: „Blau kann nicht irgendwie in Frage kommen für eine Regierungsbeteiligung.“ Er kritisierte auch die fehlende Abgrenzung der Volkspartei zur FPÖ und deutete an, dass auch die SPÖ unter Hans Peter Doskozil offen für eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen sein könnte.

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