Fremdschäm-Alarm: Nehammer erzählt Witz, keiner lacht
Inhalt
- Keine Koalition bis Weihnachten
- Ein Witz, keine Lacher
- mascheks "cum tempore"-Video
- Kickl reagiert scharf
Pleiten von KTM bis Gössler, klaffendes Budgetloch und äußerst zähe Koalitionsgespräche: Viel zum Lachen gibt es in der Politik aktuell nicht. Die Verhandlungen der möglichen Ampel-Koalition laufen seit Wochen. Statt konkreter Ergebnisse gibt es nun vor allem eines: betretene Gesichter. Um die Stimmung aufzulockern, hat Bundeskanzler Karl Nehammer die Pressekonferenz zum Stand der Verhandlungen mit einem Witz begonnen. Der Schuss ist ordentlich nach hinten losgegangen.
Keine Koalition bis Weihnachten
Die Pressekonferenz der Parteichefs von ÖVP, SPÖ und NEOS war mit Spannung erwartet worden. Seit einem knappen Monat versuchen die drei Parteien zueinander zu finden. Bislang gestalten sich die Koalitionsgespräche schwierig, zu konträr sind die Standpunkte der Parteien vor allem in puncto Budgetsanierung, Sozialpolitik und Klimaschutz. Was bisher nach außen gedrungen ist, gibt wenig Anlass zur Hoffnung. Seit gestern ist auch klar: Eine Koalition bis Weihnachten bleibt ein frommer Wunsch ans Christkind. "Es wird keine neue Regierung unter dem Christbaum geben", stellt NEOs-Chefin Beate Meinl-Reisinger klar. Über die Weihnachtsferien soll weiterverhandelt werden. Eine Angelobung sei frühestens Mitte Jänner möglich.
Ein Witz, keine Lacher
Bevor die Parteichefs mit (wenig) Inhalt beginnen, sorgt Nehammer mit einer unorthodoxen Eröffnung für Stirnrunzeln. "Wir haben grade vorher besprochen, wir sollten auch einmal mit etwas Fröhlichem beginnen. Herzliche Grüße an maschek, vielen Dank für die Einmoderation, cum tempore", eröffnet Nehammer kryptisch die Doorsteps. Statt Gelächter gähnende Stille. Es sei ein „Insiderschmäh“, klärt Kanzler Nehammer auf.
Auch bei der NEOs-Frontfrau sorgt die Ansage für gedrückte Reaktionen. Ob das Lächeln eher aus Mitscham oder tatsächlicher Belustigung entstand, lässt sich kaum sagen.
mascheks "cum tempore"-Video
Mit "cum tempore" bezieht sich Nehammer auf einen jüngeren Gag der Kabarett-Gruppe maschek. Nehammer genießt in Journalistenkreisen schon länger den zweifelhaften Ruf, Pressekonferenzen gewohnheitsgemäß mit satten Verspätungen zu beginnen. Die Satiriker legen dem ÖVP deswegen „cum tempore” (in akademischen Kreisen ein Hinweis auf Verspätung) in den Mund – selbstverständlich mit völlig falscher Deutung. Im maschek-Video erklärt Nehammer: "Der Tempore ist mein Pressesprecher, kumm Tempore."
Kickl reagiert scharf
Während die Journalisten noch die Pointe und Nehammer Verbindendes in den Koalitionsgesprächen sucht, hat FPÖ-Chef Herbert Kickl auf Facebook klare Worte für den Auftritt des Noch- und möglicherweise Bald-wieder-Regierungschefs gefunden. Er findet die Situation keineswegs zum Lachen. "Rekordteuerung, Rekordpleiten, Budgetloch, Massenzuwanderung, Dauerstreit in der Verlierer-Koalition – und was macht Nehammer? Einen Schmäh, den niemand versteht", echauffiert sich Kickl über einem Ausschnitt des Videos. Karl Schmähhammer lebt wohl in einer eigenen Welt.“
Spürt sich Nehammer noch?Rekordteuerung, Rekordpleiten, Budgetloch, Massenzuwanderung, Dauerstreit in der Verlierer-Koalition – und was macht Nehammer? Er beginnt seine Pressekonferenz mit einem angeblich fröhlichen „Insider-Schmäh“. Karl Schmähhammer dürfte mittlerweile wirklich in einer eigenen Welt leben. „Gute Nacht Österreich“Gepostet von Herbert Kickl am Mittwoch, 18. Dezember 2024