Paukenschlag: Drexler tritt doch zurück
Die Steiermark steht vor einem politischen Umbruch. Morgen, Dienstag wird die neue Koalition aus FPÖ und ÖVP präsentiert. Für den bisherigen Landeshauptmann Christopher Drexler könnte es das Ende seiner Karriere bedeuten. Bereits am Montagabend tagt die ÖVP, um die Verhandlungsergebnisse zu besprechen. Dabei steht Drexlers Zukunft im Zentrum der Debatte. Innerhalb der Partei gibt es Kritik an seiner Position. Wie die steirische Kleine sowie die Kronen Zeitung in Erfahrung gebracht haben, soll Drexlers Sessel "gehörig" wackeln.
Neuer Landtag wird gewählt
Am Mittwoch wird der neue Landtag gewählt. Mario Kunasek von der FPÖ übernimmt dann wohl das Amt des Landeshauptmanns. Die ÖVP hat mit Ergebnis von mageren 26,81 Prozent den Anspruch auf den Landeshauptmann verloren.
Blaues Regierungsprogramm
Das Regierungsprogramm trägt ersten Informationen nach eine klare Handschrift der FPÖ. Geplant sind schärfere Regeln für Migration, ein „Steiermark-Plan“ zur Wirtschaftsförderung und ein „Masterplan Pflege“. Kinder, die zu wenig Deutsch sprechen, sollen ein verpflichtendes Vorschuljahr absolvieren. Das Thema Integration steht dabei im Fokus. Die Freiheitlichen feiern nach ihrem Erdrutschsieg bei der Wahl mit 34,76 Prozent einen historischen Erfolg.
Ressortverteilung
Trotz ihres Sieges erhält die FPÖ nur vier Ressorts – ebenso viele wie die ÖVP. Neben Kunasek sind Stefan Hermann, Hannes Amesbauer und Claudia Holzer als blaue Regierungsmitglieder gesetzt. Bei der ÖVP sorgt die Postenverteilung aktuell für Diskussionen. Ein Verhandlungsergebnis wird bis Montagabend erwartet.
Drexler vor Rückzug
Christopher Drexler, bisheriger Landeshauptmann, dürfte dem Vernehmen nach nicht nur seinen Chefposten verlieren. Zur Debatte steht mittlerweile auch, ob er überhaupt Landeshauptmannstellvertreter bleibt. Einige Parteikollegen sprechen sich gegen ihn aus. Wie die Kleine Zeitung unter Berufung auf innere Parteikreise heute berichtet, soll Drexler heute im Parteivorstand seinen freiwilligen Rückzug verkünden.
Wer auf Drexler folgen soll war bis zum Montagabend unklar. Namen, die gefallen sind, umfassen jene von Gesundheits-Landesrat Karlheinz Kornhäusl, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und auch Landtagspräsidentin Manuela Khom.
Khom folgt nach
Dem Vernehmen nach dürfte die Entscheidung im Landesparteivorstand dann doch überraschend zügig gefallen sein. Drexler räumt seinen Sessel. Einer künftigen Landesregierung wird er nicht mehr angehören, auch die Parteiführung wird neu vergeben. Ganz leer geht der Noch-Landeshauptmann aber nicht aus. Er soll von der ÖVP als Zweiter Landtagspräsident werden.
Auf den glücklosen Kurzzeit-Landeshauptmann folgt die bisherige Erste Landtagspräsidentin Manuela Khom. Die 61-Jährige wird Landeshauptmann-Stellvertreterin und zumindest interimistische Obfrau der ÖVP Steiermark.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 16. Dezember 2024 um 19:01 Uhr aktualisiert.