Karotte: Eine vielseitige und gesunde Wunderwurzel

Bereits an der Menge an Bezeichnungen für Karotten erkennt man schnell ihre Beliebt- und Bekanntheit. Doch egal ob Karotte, Möhre oder Rübli, das leuchtende Wurzelgemüse nimmt seit jeher einen festen Platz in der Küche ein. Und das verwundert kaum, denn die Karotte ist nicht nur äußerst schmackhaft, sondern überzeugt auch mit ihren gesundheitlichen Werten. Mit 25 Kalorien auf 100 g Karotte ist das knackige Gemüse kalorienarm, zugleich jedoch reich an Vitaminen und Mineral- sowie Ballaststoffen. Besonders hoch ist der Gehalt an Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A. Dieses Antioxidans wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt und spielt eine bedeutsame gesundheitliche Rolle für Immunsystem, Haut und Augen. Dank des Ballaststoffes Pektin weisen die Karotten zudem eine verdauungsfördernde Wirkung auf. Ihren süßlichen, milden Geschmack haben die Karotten ihrem Zuckergehalt zu verdanken, welcher insbesondere in der Schale nachzuweisen ist.

Ihre botanischen Ursprünge findet die Karotte Forschungen zufolge in Asien und Südeuropa, und die Vorzüge des Wurzelgemüses wurden bereits in längst vergangenen Zeiten geschätzt. Die ältesten Karottensamen wurden in Schweizer Pfahlbauten aus der Zeit um 2000 v. Chr. entdeckt. Bereits im Altertum wurde das orangene Gemüse sowohl als Nahrungsmittel als auch als Heilpflanze genutzt. Doch mit den damaligen Karotten haben die heutigen Sorten wohl eher weniger gemein.

Wuchsen sie früher wild, werden heutzutage vielfältige Sorten kultiviert, die einst aus diversen Kreuzungen der Wildkarotten entstanden. Und diese Vielfalt ist durchaus bemerkenswert: Neben der orangenen Variante ist das beliebte Gemüse auch in Hellgelb, Gelb, Dunkelorange, Hellrot, Rot und sogar Dunkelviolett bis Schwarz erhältlich. Insbesondere die schwarzen Karotten sind bekannt für ihr intensives Aroma. Dieses haben die schwarzen Karotten der dunklen Moorerde zu verdanken, in der sie gedeihen.

Karotten sind relativ einfach anzubauen, zudem pflegeleicht und können in den meisten gemäßigten Klimazonen gepflanzt werden. Die optimale Anbauzeit variiert je nach Region, aber in der Regel können Karottensamen in der Zeit zwischen März und Mitte Juli ausgesät werden. Wichtig für den eigenen Anbau von Karotten ist ein lockerer, durchlässiger Lehmboden, idealerweise ist dieser sandig und tiefgründig. Achtung sei jedoch vor der Karottenfliege geboten: Um einen Befall dieser Schädlinge zu vermeiden, sollte auf das Düngen mit frischem Stallmist verzichtet werden.

Egal, ob in süßen oder herzhaften Gerichten – Karotten schmecken immer und passen dank ihres milden, süßlichen Geschmacks zu einer Vielzahl an Speisen. Auch der Art der Zubereitung ist keine Grenze gesetzt: Das knackige Wurzelgemüse kann sowohl gekocht, als auch gebraten, gegrillt oder in ihrer rohen Form genossen werden. Ob sie dabei als Beilage oder als Hauptbestandteil eines Gerichts verwendet werden, ist Geschmackssache.

Die Rezeptliste ist endlos und reicht von Salaten, Wraps und Kuchen über Suppen, Eintöpfen bis hin zu Smoothies und Aufstrichen. Die köstlichen Möglichkeiten sind fast endlos – um die Inspiration ein wenig anzuregen, finden Sie nachstehend neun Rezeptideen mit Karotten, die für jeden Geschmack etwas bereithalten!

Eine außergewöhnliche Geschmackskombination, die Sie begeistern wird: Diese in Holundersirup gerösteten Karotten sind eine fantastische Beilage zu Fleischgerichten aller Art. Benötigt werden Karotten, Jungzwiebel, Knoblauch, Pflanzenöl, Holundersirup, Senf, abgeriebene Orangenschale, Koriander und frisch gepresster Orangensaft. Für das schmackhafte Gericht werden die Karotten zunächst mit einem Sparschäler oder einem großen Küchenmesser in dünne Streifen geschält bzw. geschnitten. Danach Jungzwiebel in feine Streifen schneiden, bevor die Knoblauchzehen klein gehackt werden. Nun Pflanzenöl und Holundersirup in einer Pfanne zusammenmischen und die Karotten darin rundum anrösten.

Nach etwa zehn Minuten sollten die knackigen Gemüsestreifen rundum angebraten und etwas weicher sein. An dieser Stelle können die geschnittenen Jungzwiebeln und der gehackte Knoblauch hinzugegeben und ebenfalls kurz mitgeröstet werden. Anschließend Senf, die Orangenschale und den gemahlenen Koriander untermischen und das Ganze mit Orangensaft ablöschen. Das aromatische Gemüse noch eine Weile in der Pfanne ziehen lassen und nach Belieben abschmecken.

Dieser herrliche Aufstrich eignet sich ideal als Mitbringsel zum gemütlichen Brunch mit den Liebsten, als Dip für Nachos und Co. oder auch als Beilage zu belegten Brötchen. Er ist schnell zubereitet und schmeckt erfrischend intensiv. Für die Zubereitung benötigen Sie neben den Karotten auch Lauch, Knoblauch, Frischkäse, Topfen, Salz, Pfeffer und gemahlenen Kümmel.

Zunächst werden die Karotten geschält, bevor sie mit einer Reibe oder einer Küchenmaschine zu feinen Raspeln verarbeitet werden. Anschließend wird auch der gewaschene Lauch fein geraspelt und der Knoblauch mit einer Presse zerkleinert. Nun werden Frischkäse und Topfen zu einer homogenen Masse verrührt und mit Knoblauch sowie den Gemüseraspeln vermischt. Dann geht es ans Würzen: Neben Salz, Pfeffer und Kümmel können Gewürze nach Lust und Laune hinzugefügt werden. Besonders gut passt zum Beispiel Chilipulver.

Wenn der jährliche Karottenkuchen zu Ostern schon langsam zu eintönig wird, bieten diese Karottenmuffins etwas Abwechslung. Das Prinzip ist das Gleiche, aber die Form macht den Unterschied. Das Rezept beinhaltet Karotten, Butter, Zucker und Vanillezucker, Eier, Mehl, Backpulver sowie Orangensaft. Die Karotten werden zu Beginn fein geraspelt und in einer Schüssel beiseitegestellt. In einer zweiten, großen Schüssel wird die weiche Butter mit Zucker und Vanillezucker aufgeschlagen, bevor die Eier nach und nach untergerührt werden. Anschließend Mehl und Backpulver vermengen und zur Eier-Mischung hinzufügen. Nun wird der Orangensaft ebenfalls zu der Mischung gegeben und alles gut verrühren, bis die Masse homogen ist. Zuletzt werden die geraspelten Karotten mit einem Teigschaber unter den Teig gehoben.

Der fertige Teig wird anschließend in Muffinförmchen verteilt und etwa 30 Minuten im vorgeheizten Backofen gebacken. Während die Küchlein im Ofen sind, kann eine Glasur aus Staubzucker und Orangensaft hergestellt werden. Sobald die Muffins komplett ausgekühlt sind, verteilt man die dickflüssige Glasur auf ihnen. Und schon sind die kleinen, süßen Gebäckstücke bereit, präsentiert und verzehrt zu werden!

Diese scharfe Karottensuppe mit Curry eignet sich perfekt, um übrig gebliebene Karotten zu verwerten. Für dieses Rezept benötigt man Karotten, Zwiebeln, Hühnersuppe, Kokosmilch, Currypulver oder -paste, Chiliflocken, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Zucker. Als Erstes werden die Zwiebeln fein gewürfelt und in Öl angedünstet, bevor auch die klein gewürfelten Karotten hinzugefügt werden. Das Ganze wird nach einigen Minuten mit Hühnersuppe abgelöscht und mit Currypulver sowie Chiliflocken verfeinert. Je nach Belieben Currypaste verwenden, hier muss lediglich auf die Dosierung achten.

Das angedünstete Gemüse wird in der Suppe weichgekocht und anschließend mit einem Pürierstab fein püriert. Zum Schluss wird die Kokosmilch untergerührt und mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Zucker abgeschmeckt. Durch die Zugabe der Kokosmilch entsteht die cremige Konsistenz der herzhaften Karotten-Curry-Suppe, die Groß und Klein gleichermaßen schmeckt. Wer möchte, kann die fertige Suppe mit gerösteten Haselnussplättchen anrichten.

Wenn es mal schnell gehen muss, eignet sich diese herzhafte Kartoffelpfanne mit gebratenen Karotten perfekt. In dem schmackhaften Rezept werden neben Karotten und Kartoffeln auch Zwiebeln, Petersilie, Schlagobers, Muskatnuss, Öl, Salz und Pfeffer verarbeitet. Im ersten Schritt werden die Kartoffeln gewaschen, geviertelt und in gleichmäßige, mundgerechte Würfel geschnitten und im Anschluss für etwa zehn Minuten in Salzwasser kochen. Währenddessen die Karotten waschen und schälen, bevor sie in dünnen Scheiben geschnitten werden. Die Zwiebeln in feine Würfel hacken und zusammen mit den Karotten in etwas Öl anschwitzen.

Nun können die Kartoffeln auch schon abgegossen und nach ein paar Minuten zu den Karotten und Zwiebeln hinzugefügt werden. Das Ganze für etwa fünf Minuten knusprig braten, bevor der Pfanneninhalt mit Schlagobers abgelöscht wird. Nun kommen noch Salz, Pfeffer und Muskatnuss hinzu, dann kann das leckere Gericht auch schon angerichtet werden. Nach dem Abschmecken wird die Kartoffel-Karotten-Pfanne zu guter Letzt mit frischer Petersilie garniert – und schon kann man es sich schmecken lassen!

In der Herstellung ähnelt das Rezept dem der klassischen Kartoffelpuffer, mit der Ausnahme, dass auch Karotten verarbeitet werden. Zusätzlich werden Mehl, Zwiebeln, Öl und Salz benötigt. Zunächst die Kartoffeln und die Karotten schälen und fein reiben sowie die Zwiebel zu kleinen Würfeln verarbeiten. Das zerkleinerte Gemüse anschließend mit Mehl und Salz vermengen, wer möchte, kann auch etwas Muskatnuss unterrühren.

Aus dieser Masse werden nun gleichmäßige Puffer geformt, besonders schnell geht das mit angefeuchteten Händen. Im letzten Schritt die fertigen Karotten-Kartoffel-Puffer in heißem Öl herausbacken, bis sie außen goldbraun und knusprig sind. Angerichtet mit einem würzigen Dip aus Sauerrahm und Joghurt sowie einem frischen Salat schmecken die Puffer hervorragend!

In diesem Rezept kommen alle gesundheitlichen Vorteile der Karotte zur Geltung! Zusammen mit Sellerie wird das orangene Wurzelgemüse zu einem knackigen Salat verarbeitet, der bei keiner Grillerei fehlen darf. Für die Zubereitung benötigen Sie Karotten, Sellerie, Äpfel, Nüsse nach Wahl sowie Essig, Olivenöl und Salz. Zu Beginn werden die Karotten geschält und in dünne Scheiben geschnitten. Der Sellerie wird ebenfalls geschält und in etwa gleichgroße Stifte gehobelt, bevor die gewaschenen Äpfel grob gerieben werden.

Karotten, Sellerie und Äpfel können nun bereits vermengt sowie mit Essig, Öl und Salz mariniert werden. Zuletzt noch die knackigen Nüsse über den herrlichen Salat streuen. So verleiht man dem Ganzen eine knusprige Komponente, die aus dem Gemüse hervorsticht. Besonders gut eignen sich hier etwa Walnüsse oder Haselnüsse, doch die Wahl bleibt Ihnen überlassen.

Diese ungewöhnliche Marmelade aus Persien ist schnell und einfach hergestellt und sorgt auf jedem Frühstückstisch für exotische Urlaubsgefühle. In ihrem Ursprungsland ist die leuchtend orange Marmelade unter dem Namen Moraba Havij bekannt und etwa so beliebt wie die Marillenmarmelade in unseren Breitenkreisen. Wer die feine Marmelade selbst ausprobieren und in ihren süßen Genuss kommen möchte, benötigt Karotten, Orangenabrieb und -saft, Zucker, Zitronensaft, Wasser, Rosenwasser, Kardamom sowie Pistazien. Im ersten Schritt der Zubereitung werden die Karotten geschält und mit einer Reibe fein geraspelt, anschließend die Raspeln in einen großen Topf geben. Nun die Karotten mit Zucker bestreuen, gut verrühren und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.

Sind die Karottenraspeln gut durchgezogen, können am nächsten Tag bereits Wasser, Orangensaft und -abrieb sowie Zucker hinzugefügt werden. Diese Mischung darf im Anschluss eine Stunde auf mittlerer Flamme köcheln, bevor Kardamom in einem Gewürzsäckchen hinzugefügt wird. Etwa zehn Minuten vor Ende der Kochzeit den Zitronensaft unterrühren. Ist die Marmelade ausreichend eingekocht, müssen lediglich das Rosenwasser und die gestifteten Pistazien untergehoben werden. Die fertige Karottenmarmelade im letzten Schritt nur noch in sterilisierte Gläser mit Schraubverschluss abfüllen und schon ist sie fertig! Die süße, leuchtend orange Marmelade macht sich auch als persönliches Geschenk sehr gut und zaubert Ihren Liebsten sicherlich ein Lächeln ins Gesicht.

Insbesondere im Frühling eignet sich diese Gemüsequiche als leichtes, herzhaftes Gericht für jeden Anlass. Je nach gewünschtem Zeitaufwand kann man sich bei dem französischen Küchlein etwas unter die Arme greifen lassen und einen bereits hergestellten Teig aus dem Geschäft besorgen. Wer lieber selbst kneten und rollen will, benötigt für den Grundteig Mehl, kalte Butter, Eigelb, Wasser und Salz. Für den Mürbteig wird das Mehl auf einer Arbeitsfläche zunächst zu einem Häufchen mit einer mittigen Mulde geformt. In diese Mulde werden anschließend die kalten Butterstückchen sowie das Salz hineingestreut und das Ganze mit den Händen zu einem bröseligen Teig verknetet. Danach noch Ei und Wasser beimengen und solange kneten, bis ein fester Teig entstanden ist. Dieser wird zu einer Kugel geformt und darf etwa 30 Minuten im Kühlschrank rasten, bevor er nachneuerlichem Durchkneten etwa drei Zentimeter dick ausgerollt und in eine gebutterte Form gehoben wird.

Nachdem der überstehende Rand weggeschnitten wurde, wird der Mürbteig mehrmals mit einer Gabel eingestochen und darf anschließend auch schon in den Ofen wandern. Dort wird er etwa zehn Minuten vorgebacken, bevor die Quichefüllung hinzugefügt wird. Während diese hergestellt wird, darf der Mürbteig außerhalb des Ofens etwas ruhen. Für die Karottenfüllung benötigt man Karotten, Schalotten, entkernte Oliven, Knoblauch, Eier, Crème fraîche, Salz, Pfeffer und Muskat. Zunächst die Karotten sowie die Schalotten schälen und vierteln; die Karotten werden zudem rasch blanchiert. Daraufhin die Crème fraîche mit dem gepressten bzw. gehackten Knoblauch, den Eiern, Salz, Pfeffer und Muskat vermengen. Die Mischung auf dem vorgebackenen Quicheteig verteilen und das Gemüse darüber schlichten. Die herzhaft belegte Quiche muss nun nur noch fertig gebacken werden, bis sie schön goldbraun ist. Am besten gelingt das auf der untersten Schiene.

Karotten schmecken nicht nur köstlich, sie sind auch äußerst gesund und vielseitig in der Küche verwendbar. Mit ihren zahlreichen Nährstoffen und ihrem süßlichen Geschmack sind sie eine wertvolle Ergänzung in vielen Gerichten – ganz gleich, ob süß oder herzhaft. Probieren Sie sich gerne durch die Rezeptvorschläge, ergänzen Sie diese um Ihre eigenen Ideen oder kreieren Sie Ihre persönlichen Rezepte mit dem orangenen Wundergemüse. Viel Freude beim Ausprobieren!

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.