Kultur(er)leben in Wien: die besten Tipps
Kunst und Kultur in Wien
- Das Burgtheater
- Tipp: die App „Ticketgretchen“
- Das Akademietheater
- Die Wiener Kinos
- Nicht nur Kino – auch Filmfestival
- Museumsbesuch in Wien
- Literatur und Sprache
- Zur Autorin
Obwohl sich Freizeitgestaltung als Student oder Studentin oftmals schwierig und teuer gestalten kann, gibt es doch viele Möglichkeiten, Kunst und Kultur zu erschwinglichen Preisen in der Großstadt zu erleben.
Das Burgtheater
Seit ich im letzten Herbst nach Wien gezogen bin, nutze ich vor allem die vielseitigen Angebote des Burgtheaters, um Aufführungen kostengünstig erleben zu können. Das Burgtheater, das 1748 vorerst am Michaelerplatz eröffnet und 1888 dann in das neobarocke Gebäude an den Universitätsring umsiedelte, gilt als eines der bedeutendsten Theater Europas. Es wird nach Mitarbeiteranzahl und Budget als „reichstes und größtes Repertoiretheater der Welt“ anerkannt.
Während es vor allem früher als besonders vornehm galt in „die Burg“ zu gehen, bieten heute für mich die allabendlichen Darbietungen eine schöne Gelegenheit, sich mit Freundinnen und Freunden schick zu machen, um die ein oder andere Vorstellung zu besuchen. Doch die Liebe zum Theater ist nicht nur mir vorbehalten, denn während Theater heutzutage oft um ihren Erhalt kämpfen müssen, sind Besuche im Burgtheater immer noch von großer Beliebtheit.
Tipp: die App „Ticketgretchen“
Was für mich als Studentin vor allem für das Burgtheater spricht, sind die unschlagbar kostengünstigen Ticketpreise: Viele verwenden die App „Ticketgretchen“, um so durch Studentenrabatte an günstige Tickets mit guter Platzauswahl zu kommen, während meine Lieblingsvariante die vier Euro Stehtickets sind. Bleiben nämlich an den Balkonseiten Sitzplätze übrig, wie es vor allem unter der Woche aller meistens der Fall ist, kann man sich dort recht frei einen Platz auswählen. Die Sicht ist meist sehr gut und einen besseren Preis kann man kaum bekommen.
Das Akademietheater
Seit 1922 gibt es auch eine weitere Spielstätte des Burgtheaters: das Akademietheater. Während ich zwar im Burgtheater vor allem die bühnenbildnerischen Elemente höchst beeindruckend finde, (mal wird die Bühne zu einer Schlammlandschaft, ein Schneewirbel wird erzeugt, die SchauspielerInnen kommen an Seilen von der Decke oder duschen sich in provisorisch errichteten Bädern), gefällt mir das Akademietheater aufgrund seines Charmes als kleineres, etwas weniger prunkvolles Gebäude besser.
Ein paar der Vorstellungen, die ich in den vergangenen Monaten besucht habe:
- Kaspar von Peter Handke,
- Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth,
- Der Menschenfeind von Molière und
- Der Großinquisitor von Dostojewski.
Wobei sich die Liste auch noch etwas weiterführen ließe und vor allem in den nächsten Wochen hoffentlich noch länger wird.
Die Wiener Kinos
Nicht nur auf der Bühne, auch auf der Leinwand hat Wien einiges zu bieten. Da trifft es sich gut, dass im März 2023 das österreichische Nonstop-Kinoabo ins Leben gerufen wurde. Für unter 26-Jährige bietet sich hier die Möglichkeit, für nur 22 Euro monatlich jeden Film in ausgewählten Kinos in allen Bundeshauptstädten Österreichs zu besuchen. Ein paar meiner Lieblingsprogrammkinos, unter denen das Abo läuft, wären das Votivkino, Filmcasino oder Burgkino.
Nicht nur Kino – auch Filmfestival
Seit inzwischen mehr als 30 Jahren bietet Österreichs Hauptstadt in den Sommermonaten Juli bis Anfang September das sogenannte Filmfestival, bei dem nicht nur täglich kostenloses Openairkino, sondern auch weiter Kulturangebote in Form von Musik und hoher kulinarischer Auswahl aus internationaler und heimischer Küche am Rathausplatz angeboten werden. Dieser Sommer wird für mich der erste sein, in dem ich an diesem Spektakel teilnehmen darf, worauf ich schon sehr gespannt bin.
Nicht nur dieses Filmfestvial, auch die sogenannte „Viennale“ wird für die meisten kein neuer Begriff sein: Jedes Jahr Ende Oktober werden bei diesem internationalen Filmfestival, mit Besucherzahlen von rund 90.000 Menschen, eine große Auswahl internationaler Filme über zwei Wochen hinweg gespielt. Ein Ereignis von hohem ästhetischem Niveau in den gemütlichen Kinos Wiens, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Museumsbesuch in Wien
Sucht man nach einer Beschäftigung in der Großstadt untertags, enttäuscht Wien auch nicht mit einem Museumsbesuch. Ob Albertina, Leopoldmuseum, Natur- oder Kunsthistorisches Museum oder das Museum der Moderne – bei dieser Auswahl sollte von jeden etwas dabei sein. Für mich steht als nächstes das Wien Museum auf dem Programm, dessen Dauerausstellung am Karlsplatz kostenlos zugänglich ist. Und wo über die Geschichte Wiens von der Frühzeit bis in die Gegenwart berichtet wird – also fast ein Muss für alle in Wien Lebenden.
Literatur und Sprache
Für mich als Studentin von „Vergleichender Literaturwissenschaft“ sind natürlich auch Besuche bei Lesungen von großem Interesse. Die „Alte Schmiede“, „Café Anno“, „Café Stadtbahn“ und viele weitere veranstalten immer wieder Lesungen und auswählte Literaturabende. In gemütlichen Kreisen kommen hier Menschen zusammen, um für ein bis zwei Stunden neben einem Getränk stillschweigend zuzuhören, Handy und auch sonstige Verpflichtungen für einen Moment zu vergessen, anschließend ins Gespräch mit anderen Besuchern und Freunden zu kommen und sich ein wenig dem Moment, der Literatur und Sprache hinzugeben.
Wie man sieht, hat Wien sehr viel an Kunst und Kultur zu bieten – jeden Tag lässt sich etwas Neues entdecken und ausprobieren. Gerade im Sommer scheint die Stadt wieder neu aufzublühen und ich freue mich darauf, Wien nun nach den ruhigen Wintermonaten auf eine neue, energievolle Art kennenzulernen.
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Zur Autorin
Das Schreiben und das Reisen liegen Helena Haselsteiner im Blut. Auf weekend.at teilt die Salzburgerin ihre Eindrücke und Empfehlungen mit den Leserinnen und Lesern.