Achtsam Wohnen: So bringen Sie Harmonie und Ruhe nach Hause
Achtsam Wohnen: die besten Tipps
- Die Grundlagen des achtsamen Wohnens
- 1. Bewusstsein
- 2. Vereinfachung
- 3. Naturverbundenheit
- Praktische Tipps für achtsames Wohnen
- 1. Einrichtung mit Bedacht wählen
- 2. Rückzugsorte schaffen
- 3. Achtsam essen und kochen
- Mit kleinen Schritten zur großen Veränderung
- Zur Autorin
Achtsamkeit ist die Kunst, im Hier und Jetzt zu verweilen. Für viele Menschen ist dieser Zustand der Gegenwärtigkeit eher ungewöhnlich, denn unsere Gedanken wandern oft zwischen Vergangenheit und Zukunft. So geschieht es schon einmal, dass man sich irgendwo zwischen melancholischen Erinnerungen, schwerwiegenden Sorgen oder auch mutmachenden Hoffnungen wiederfindet. Das ist völlig natürlich, schließlich sind wir dazu veranlagt, alles zu bewerten und zu analysieren – von unseren Handlungen bis hin zu unseren Emotionen. Achtsamkeit fordert uns auf, diese Neigung zur Bewertung loszulassen und uns stattdessen auf das zu konzentrieren, was jenseits unserer Gedanken liegt. Den aktuellen Zustand seines Wesens wahrzunehmen, diesen aber nicht zu werten, ist daher einer der Grundsteine der Achtsamkeit. Ein achtsamer Mensch ist bemüht, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, Bewusstsein in seinen Alltag zu bringen und das sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene.
Die Grundlagen des achtsamen Wohnens
Inmitten der Hektik des Alltags ist es kein Wunder, dass sich zahlreiche Menschen nach einem Weg sehnen, Ruhe und Gelassenheit in ihr Leben zu integrieren. Eine Möglichkeit, diese innere Balance zu finden, liegt in einem achtsamen Lebensstil – und dieser beginnt oft zu Hause. Achtsames Wohnen ist viel mehr als nur ein Trend. Es ist eine Lebensweise, die darauf abzielt, ein harmonisches und friedliches Zuhause zu schaffen, das Körper, Geist und Seele pflegt. Beschäftigt man sich mit diesem Prinzip, erkennt man rasch die nachfolgenden Grundlagen des achtsamen Wohnens.
1. Bewusstsein
Ein achtsames Bewusstsein für den Raum, den wir bewohnen, geht über das bloße physische Dasein hinaus. Es bedeutet, sich der energetischen und emotionalen Atmosphäre des eigenen Zuhauses bewusst zu sein. Dies setzt voraus, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um sich in seinem Zuhause zu zentrieren und zu reflektieren, wie es sich anfühlt, sich dort aufzuhalten. In diesem Sinne können die folgenden Fragen helfen, das Bewusstsein zu schärfen und erste Maßnahmen der Achtsamkeit zu setzen: Wie beeinflussen meine Räumlichkeiten meine Stimmung? Welche Emotionen fühle ich, wenn ich durch meine eigenen vier Wände gehe? Gibt es Räume, in denen sich diese Gefühle ändern?
Indem man sich der Achtsamkeit widmet, kann man erkennen, welche Bereiche des trauten Heims wirklich Freude und Frieden schenken, und welche möglicherweise Unruhe oder Stress auslösen. Auf simple Art und Weise können dann gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um die positiven Energien zu verstärken und die negativen zu mindern. Dies kann nicht nur durch das schrittweise Neugestalten von Räumen oder das Hinzufügen persönlicher Erinnerungsstücke geschehen, sondern auch durch das Schaffen von einfachen Ritualen, die die Verbindung zum eigenen Zuhause vertiefen. Allein schon durch die gezielte Auseinandersetzung mit den eigenen Räumen, kann eine harmonische Umgebung geschaffen werden, die nicht nur äußerlich imponiert, sondern auch für Seelenruhe und ein Gefühl von Geborgenheit sorgt.
2. Vereinfachung
Vereinfachung ist ein zentraler Aspekt des achtsamen Wohnens und beinhaltet weit mehr als nur das Aufräumen von Unordnung. Es geht darum, bewusste Entscheidungen darüber zu treffen, welche Gegenstände und Belastungen wir in unserem Zuhause zulassen. Durch das Ausmustern und Auswählen von überflüssigen Dingen, wird Raum für das Wesentliche geschaffen und somit zugleich der Fokus auf das Hier und Jetzt gelegt.
Dieser Aspekt des achtsamen Wohnens kann bedeuten, sich von materiellem Besitz zu lösen, der keine wirkliche Bedeutung mehr hat oder kaum noch für Freude sorgt. Auch das Verabschieden von alten Gewohnheiten und Denkweisen, die einen in Wirklichkeit belasten, fällt unter den Grundsatz der Vereinfachung. So wird man ermutigt, sich von überflüssigem Ballast zu befreien und sich ausschließlich mit Dingen zu umgeben, die einem guttun. Zusätzlich hilft es, eine gewisse Ordnung in seinen Räumen beizubehalten, denn so kann man auch die mentale Unordnung etwas eindämmen.
3. Naturverbundenheit
Sich ein wenig Natur ins Haus zu holen, hat nicht nur dekorative Vorzüge. Pflanzen machen tatsächlich nur einen kleinen Teil des Grundsatzes Naturverbundenheit aus. Nichtsdestotrotz sind sie in vielen Räumlichkeiten ohnehin nicht mehr wegzudenken. Grünpflanzen und Schnittblumen sind nicht nur ästhetische Blickfänger, hinzufügend verbessern sie das Raumklima auf natürliche Art und Weise und hauchen einem jeden Raum ein wenig Leben ein. Doch auch weitere Naturelementen fördern das Gefühl der Naturverbundenheit. Naturbelassene Materialien wie Holz, Stein und Leinen verleihen dem eigenen Zuhause eine warme und organische Note, die eine ruhige und erdende Atmosphäre verbreitet.
Werden Elemente wie diese bewusst in den Wohnräumen integriert, wird eine Umgebung geschaffen, die sich positiv auf alle Sinne auswirkt und zusätzlich das Wohlbefinden fördert. Nicht zu unterschätzen ist in diesem Kontext die fast schon magische Wirkung des Tageslichts. Wer in seinen Räumlichkeiten auf wohlige Sonnenstunden verzichten muss, sollte den Gebrauch von Utensilien wie Tageslichtlampen oder -weckern nicht unterschätzen.
Praktische Tipps für achtsames Wohnen
Ausgehend von diesen Grundsätzen kann es schon mal zu Überforderung kommen: Wie sollen diese Aspekte nun konkret in den eigenen vier Wänden angewendet werden? Hier sind einige praktische Tipps, um selbst etwas achtsamer zu wohnen.
1. Einrichtung mit Bedacht wählen
Wenn es um achtsames Wohnen geht, spielt die Einrichtung eine entscheidende Rolle. Jedes Element in den Wohnräumen sollte bewusst ausgewählt werden und eine gewisse Funktionalität besitzen. Bei Möbeln sollte man sich auf jene begrenzen, die wirklich notwendig sind, einen Nutzen haben und natürlich für einen selbst ansprechend aussehen.
Bei der Wahl der Materialien kommen die obig genannten Grundsätze der Achtsamkeit wieder ins Spiel: Als Hauptmaterial bietet sich demnach Holz an, doch auch Rattan, Glas, Keramik, Wolle und Leinen unterstützen Körper und Geist dabei, Ruhe im trauten Heim zu finden. Wer es gerne geschmückt und dekoriert hat, kann auch hier ganz simpel auf natürliche Materialien zurückgreifen. Wie bereits erwähnt, eignen sich Zimmerpflanzen natürlich ideal als Deko-Element.
2. Rückzugsorte schaffen
Gemütliche Rückzugsorte sind ein unabdingbarer Bestandteil eines jeden Zuhauses. Wie diese gestaltet werden, hängt natürlich vom eigenen Geschmack ab und hat viel mit den individuellen Bedürfnissen zu tun – denn Regeneration sieht für jede und jeden von uns anders aus. Was für die eine Person eine warme und kuschelige Leseecke ist, ist für eine andere ein minimalistischer Meditationsbereich. Für manche Menschen mag sogar nur ein gemütlicher Sessel am Fenster ausreichen, um für ein paar Momente abzutauchen.
3. Achtsam essen und kochen
Neben der Einrichtung und sorgfältig gestalteten Rückzugsmöglichkeiten ist auch achtsames Essen und Kochen ein wichtiger Bestandteil des bewussten Lebensstils. Das bedeutet, auch den Mahlzeiten bzw. schon den Lebensmitteln, die verarbeitet werden, bewusst Aufmerksamkeit zu schenken. Für viele mag das abstrakt klingen, doch es ist definitiv einen Versuch wert: Es ist tatsächlich gar nicht so einfach, sich die Zeit zu nehmen, die Vor- und Zubereitung eines Gerichts bewusst auszuführen.
Alleine schon die Auswahl der Zutaten im Lebensmittelgeschäft kann ein Teil des achtsamen Lebensstils sein. Und auch beim Essen der frisch gekochten Speisen bietet es sich an, den Hunger mit Bedacht zu stillen. Besondere Aufmerksamkeit kann man dabei dem Geschmack, dem Geruch oder auch der Konsistenz der Mahlzeit schenken.
Mit kleinen Schritten zur großen Veränderung
Achtsames Wohnen ist mehr als nur eine Design-Philosophie – es ist eine Lebensweise, die dazu beiträgt, ein harmonisches Zuhause für Körper und Geist zu schaffen. Die bewusste Entscheidung zur Gestaltung unserer Umgebung reicht oftmals schon aus, um für mehr Harmonie und Ruhe im Alltag zu sorgen.
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Zur Autorin
Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.