Rangnick ätzt: Kein Kontakt zu ÖFB-Boss
Im Österreichischen Fußballbund (ÖFB) herrscht Katerstimmung. Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Slowenien, das Nationalteam verpasst somit den Sprung in die höchste Gruppe der Nations League, schießt der Teamchef scharf gegen den Präsidenten. Wechselgerüchte wischte er jedoch vom Tisch.
Kein Kontakt
Präsident Mitterdorfer betonte in einem Interview mit dem ORF, dass er und der gebürtige Schwabe "ein sehr gutes Miteinander haben, und das wird auch in Zukunft so bleiben" Dieser Darstellung widersprach der Deutsche vehement. Auf der Pressekonferenz, nach dem Spiel erklärte Rangnick: "der Präsident und ich haben seit zehn Wochen, seit der Präsidiumssitzung damals, null Kontakt. Zero. Gar keinen. Und deswegen hat es mich sehr gewundert, wenn er dann sagt, wir hätten ein gutes, enges, vertrauensvolles Verhältnis. Ich kann nur sagen, seit der Präsidiumssitzung haben wir gar kein Verhältnis."
Neuausrichtung
Die von Trainern und Spielern viel kritisierte Absetzung des Sportvorstandes Bernhard Neuhold, bleibt auch weiterhin Thema. Rangnick stellte jedoch jegliches freundschaftliches Verhältnis in Abrede. Zu den anwesenden Journalisten hieß es: "Schauen Sie, ich sage mal die sechs Jahre Hoffenheim. Zwei Aufstiege mit einem Verein, der viele Jahre irgendwo in den Niederungen des Amateurfußballs gekickt hat. Drei Aufstiege in vier Jahren mit Leipzig und die komplette Umwandlung eines Vereins wie Salzburg, der vorher der Inbegriff von einer Söldnertruppe war, bevor ich kam. Innerhalb von zwei Jahren hatten wir eine der sexiesten, spannendsten Mannschaften in Europa. Glaubt irgendjemand ernsthaft hier im Raum, dass das gegangen wäre, wenn ich sowas wie Freunderlwirtschaft betrieben hätte."
Treuebekenntnis
Trotz des Rundumschlags betonte Rangnick erneut, dass er die Arbeit mit der Mannschaft auch weiterhin genießen würde, auch eine Trennung von Neuhold würde das nicht ändern. Denn: "Das würde niemand verstehen, und dazu ist die Verbindung zur Mannschaft, zum Staff und auch zum Land Österreich zu außergewöhnlich."