Machtkampf: Rangnick gegen ÖFB-Präsident
Inhalt
- Rangnicks Erfolgsbilanz
- Sturm nach Europa
- Neue Höhen
- Dunkle Wolken
- Kampf um Funktionäre
- Protest von Spielern
- Rangnicks Ultimatum
Sportlich ist das österreichische Nationalteam voll auf Kurs. Die letzten Spiele des Teams verliefen höchst erfolgreich. Einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung der heimischen Auswahl hatte nicht zuletzt der Trainer Ralf Rangnick. Hinter den Kulissen brodelt es dennoch. Die Salzburger Nachrichten berichten von einem Ultimatum des deutschen Erfolgstrainers: Er sei nur bereit seinen Vertrag zu verlängern, sollte der amtierende Präsident Klaus Mitterdorfer sein Amt zurücklegen.
Rangnicks Erfolgsbilanz
Sturm nach Europa
Rangnick hat das Traineramt des Nationalteams im Jahr 2022 von seinem Landsmann Franco Foda übernommen. Unter seiner Regentschaft hat sich die ÖFB-Herrenmannschaft zu einer ernstzunehmenden Mannschaft in Europa entwickelt. Bei der letzten EURO konnte man Vizeweltmeister Frankreich und den zweifachen Weltmeister aus den Niederlanden hinter sich lassen. Der Erfolgslauf endete mit einem unglücklichen 1:2 gegen die Türkei im Achtelfinale. In der Nations League hatte man zuletzt die norwegische Nationalmannschaft, rund um die Superstars Erling Haaland und Martin Ödegaard mit 5:1 besiegen können.
Neue Höhen
Auch der Punkteschnitt spricht Bände: Ralf Rangnick ist laut Punkteschnitt der zweiterfolgreichste österreichische Teamchef aller Zeiten. Mit einem Punkteschnitt von 1,87 lässt er Allzeitgrößen wie Helmut Senekowitsch (1,77) und Herbert Prohaska (1,65) hinter sich. Nur Karl Stotz konnte mit einem Schnitt von 1,88 in seiner Amtszeit mehr Punkte erringen.
Dunkle Wolken
Deshalb ist klar: Das ÖFB-Präsidium möchte mit dem ehemaligen Red Bull-Mastermind verlängern. Sein aktuelles Arbeitspapier ist bis zum 31. Dezember 2025 datiert. Bei einer erfolgreichen Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika würde sich dieses automatisch bis zum Ende der WM verlängern. Präsident Mitterdorfer hatte deshalb bereits im ORF verkündet, dass zeitnah Gespräche diesbezüglich geführt werden sollten. Jetzt verzögert ein interner Machtkampf im Fußballbund den Prozess.
Kampf um Funktionäre
Geschäftsführer Bernhard Neuhold, welcher eng mit Rangnick und dem Team zusammengearbeitet hat, wurde vor kurzem entlassen. Fragen zu seinem Vertrag winkte der gebürtige Backnanger gegenüber dem französischen TV-Sender Canal + ab. Damals erklärte er: "Die Vertragslaufzeit ist völlig ausreichend. Es gibt überhaupt keinen Grund über eine Verlängerung nachzudenken."
Protest von Spielern
Auch von Spielerseite gab es vehemente Proteste gegen die Entlassung des Funktionärs. Der Kurier berichtete von einem offenen Brief des Spielerrats, welcher die Entlassung von Neuhold kritisierte. In dem Schreiben hieß es unter anderem: "Er hat mit seinem Team wesentlichen Anteil an unserem gemeinsamen Erfolg, vor allem an unserem Auftreten bei der EURO 2024. Gerade im Hinblick auf das wichtige Länderspieljahr 2025 und unser großes Ziel WM 2026 ist Bernhard Neuholds Expertise und Kompetenz unverzichtbar." Trotzdem wurde gegen den Willen der Stars entschieden.
Rangnicks Ultimatum
Nun berichten die Salzburger Nachrichten von einem Ultimatum des Fußball-Professors: Obwohl Rangnick gerne in Österreich weiterarbeiten würde, soll für ihn eine Vertragsverlängerung derzeit nicht infrage kommen. Die Beziehung zu Mitterdorfer soll sogar so weit gestört sein, dass sich der Teamchef nicht vorstellen kann, seinen Vertrag mit dem Kärntner zu verlängern. Besserung des Verhältnisses sei keine in Sicht.