Serie geht weiter: Zwei Bombendrohungen in Innsbruck
Nachdem in den vergangenen Tagen Bahnhöfe in mehreren Bundesländern von Bombendrohungen betroffen waren, gehen die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden nach den Urhebern der Drohschreiben weiter. Fragen zur derzeitigen Verdachtslage wollte das Innenministerium auf APA-Anfrage am Freitag nicht kommentieren. Am Donnerstagabend war erneut eine Drohung gegen den Innsbrucker Hauptbahnhof sowie den Westbahnhof der Tiroler Landeshauptstadt eingegangen, wie nun bekannt wurde.
"Absolut nichts gefunden"
Beide Bahnhöfe wurden sofort durchsucht, gefunden wurde nichts, hieß es gegenüber der APA von der Landespolizeidirektion Tirol. Die Drohung sei wie in den vorherigen Fällen per E-Mail verschickt worden. Sperren waren nicht notwendig, man habe die Situation sofort klären können, da "absolut nichts gefunden" wurde, sagte ein Polizeisprecher zur APA. Im Einsatz waren unter anderem Sprengstoffexperten und Spürhunde. Die Ermittlungen hinsichtlich der Ausforschung des oder der Täter wurden vom Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung Tirol geführt. Ob ein unmittelbarer Zusammenhang mit den vorherigen Bombendrohungen bestand, könne man nicht mit Sicherheit sagen, es sei jedenfalls "nicht auszuschließen", hieß es.
Keine weiteren Informationen
Das Innenministerium verwies stellvertretend für die im Fall der Serie von Drohungen federführende Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst auf die aktuell laufenden Ermittlungen. Fragen zu einem möglichen Täterprofil, einem Motiv sowie den Hintergründen müssten "aus ermittlungstaktischen Gründen" vorerst offen gelassen werden, teilte eine Sprecherin auf APA-Anfrage mit. Auch die Frage ob am Freitag österreichweit noch weitere Drohungen eingingen, wollte die Sprecherin nicht beantworten.
Drohungen keine Seltenheit
Derartige Drohungen gegen öffentliche Einrichtungen "kämen immer wieder" vor, wurde mitgeteilt. Wobei betont wurde: "Tatsächliche Anschläge auf Bahnanlagen und dergleichen mit Sprengstoff haben seit 1945 nicht stattgefunden", so die Sprecherin.
Polizei geht von einem Täter aus
Aufgrund des Inhaltes der Schreiben geht die Polizei derzeit davon aus, dass in allen Fällen derselbe Verfasser am Werk war. Wobei in Sicherheitskreisen an der Ernsthaftigkeit der vermeintlichen Drohungen gezweifelt wird.
Warnung vor Trittbrettfahrern
Nichtsdestotrotz warnten die Behörden auch am Freitag mögliche Trittbrettfahrern. Erst am Donnerstag hatte die niederösterreichische Polizei festgehalten, dass es sich bei solchen Straftaten keinesfalls um Kavaliersdelikte handle. Bei Ausforschung sei für die Verfasser eine Anklage wegen gefährlicher Drohung (Strafdrohung grundsätzlich bis zu einem Jahr) oder Landzwang (bis zu drei Jahre Strafdrohung) möglich, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager zur APA.