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Drei sich gegenüberstehende Boxhandschuhe symbolisieren geopolitische Spannungen: Links ein Handschuh mit dem Muster der US-Flagge, in der Mitte ein chinesischer Handschuh mit roten Sternen auf gelbem Grund, rechts ein blauer Handschuh mit den gelben Sternen der EU-Flagge. Die Handschuhe berühren sich leicht und spiegeln sich auf dem glänzenden, schwarzen Untergrund – sinnbildlich für Konflikte oder Machtkämpfe zwischen den USA, China und der Europäischen Union.
China und die EU forcieren eine stärke Partnerschaft.
China und die EU forcieren eine stärke Partnerschaft.
Anja W. / iStock

Gegen Trump: China sucht EU-Bündnis

11.04.2025 um 15:47, Stefanie Hermann & APA, Red
2 min read
China reagiert mit drastischen Gegenzöllen auf die US-Politik. Die Handelsbeziehungen stehen vor einem neuen Tiefpunkt. Peking sucht Verbündete.

China zieht im Handelsstreit mit den USA nach: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen nun auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte. Wenn die Regierung in Washington auch in Zukunft Zölle auf chinesische Waren erhebt, die in die USA exportiert werden, werde China dies ignorieren, teilte die Behörde weiter mit. Die Zölle hätten ein Niveau erreicht, bei dem für US-Waren, die nach China exportiert würden, keine Marktakzeptanz mehr bestehe, hieß es weiter. Inkrafttreten soll die Maßnahme laut Mitteilung am 12. April.

Trumps Zollpolitik

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor verkündet, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen. Anschließend hatte die US-Regierung mitgeteilt, bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet zu haben. Damit liegt der Sonderzollsatz gegen China nun bei 145 Prozent, während Trump parallel für andere Länder bestimmte Aufschläge vorübergehend ausgesetzt hatte.

Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten „mangelnden Respekt” entgegenbringe. Peking hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, „bis zum Ende zu kämpfen”, und warf den USA „Erpressung” vor.

Peking sucht Verbündete

Zugleich wirbt China bei anderen Handelspartnern um bessere Beziehungen. Bei einem Treffen mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez warb Peking für eine Zusammenarbeit mit der EU im globalen Handelskonflikt. Zuvor hatten auch EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und der chinesische Handelsminister Wang Wentao telefonisch über mehr wirtschaftlichen Austausch beider Seiten gesprochen.

Börsen reagieren

Das teilweise Einlenken von US-Präsident Trump im internationalen Zollkonflikt hatte zunächst für etwas Erleichterung bei Handelspartnern und an den Börsen gesorgt. Nach dem fulminanten Aufschwung vom Mittwoch hatten die US-Aktienmärkte am Donnerstag allerdings wieder den Rückwärtsgang eingelegt.

Kritik an Trump

Grund für den Aufwärtstrend war, dass Trump nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden hatte, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Allerdings ging er mit zusätzlicher Härte gegen China vor. Sein Hin und Her bei den Zöllen und die daraus folgenden Marktschwankungen rufen viel Kritik hervor – und werfen Fragen nach möglichem Insider-Handel auf.

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