Kopftuchpflicht: So streng ist der Dresscode beim Papst-Begräbnis
- Dresscode für Männer
- Dresscode für Frauen
- Privilège du blanc
- Wer wo sitzen wird
- Übertragung der Zeremonie
Am Samstag, dem 26. April, wird Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom beigesetzt. Für das Begräbnis des argentinischen Pontifex hat der Vatikan ein umfangreiches Protokoll vorbereitet. Dieses regelt nicht nur die Abläufe der Zeremonie, sondern auch das äußere Erscheinungsbild aller Trauergäste. Der Dresscode ist streng und lässt kaum Spielraum.
Dresscode für Männer
Männliche Gäste sind verpflichtet, in einem dunklen Anzug zu erscheinen. Dazu gehört eine lange schwarze Krawatte sowie als dezentes, aber sichtbares Zeichen der Trauer, ein schwarzer Knopf am linken Revers der Jacke. Auf extravagante Modeaccessoires oder bunte Details muss verzichtet werden. Auch in den Vatikanischen Innenräumen gelten klare Regeln: Männer müssen dort ihre Kopfbedeckung abnehmen. Das Tragen von Hüten gilt als unhöflich.
Dresscode für Frauen
Frauen müssen ein langes, schwarzes Kleid mit langen Ärmeln tragen, ergänzt durch schwarze Handschuhe und ein Kopftuch. Die Farbe Schwarz ist verpflichtend, Grautöne, Dunkelblau oder glänzende Stoffe sind unerwünscht. Schmuck ist bis auf ein einzelnes Schmuckstück verboten. Getragen werden darf lediglich eine schlichte Perlenkette. Für royale Teilnehmerinnen wird zusätzlich das Tragen einer schwarzen Mantilla („Mäntelchen”) mit Kamm erwartet. Der aus schwarzer Spitze gefertigte und über Schultern und Rücken fallende Schleier hat seine Herkunft im spanischen Andalusien.
Privilège du blanc
Eine weitere Besonderheit im Dresscode der Royals ist das „Privilège du blanc“. Das alte Vorrecht, gestattet es bestimmten katholischen Königinnen, bei Audienzen im Vatikan Weiß zu tragen. Dazu zählen u. a. Königin Mathilde von Belgien, Königin Letizia von Spanien oder Fürstin Charlène von Monaco. Bei einem Papst-Begräbnis gilt es jedoch als unangebracht, das Privileg zu nutzen. Aus Respekt vor dem Anlass verzichten die betroffenen Damen freiwillig auf Weiß und erscheinen, wie alle anderen auch, in Schwarz.
Wer wo sitzen wird
Das letzte Geleit für den Papst ist nicht nur religiöses Ritual, sondern weltpolitisches Großereignis. Zu den Begräbnisfeierlichkeiten werden Staatsoberhäupter und hochrangige Gäste aus aller Welt erwartet. Gemäß Protokoll erhalten die Delegationen aus Italien und Argentinien – dem Herkunftsland des verstorbenen Papstes – die besten Plätze in der ersten Reihe. Danach folgen die amtierenden katholischen Monarchen, gefolgt vom Großmeister des Malteserordens, dann die nicht-katholischen Könige. Weitere Staatsoberhäupter werden alphabetisch in französischer Sprache gereiht. Die zivilen Vertreter nehmen auf der rechten Seite Platz, mit Blick auf den Petersdom. Die Kardinäle reihen sich vor dem Eingang der Basilika.
Übertragung der Zeremonie
Die Beisetzungszeremonie beginnt am Samstagvormittag auf dem Petersplatz und wird weltweit live im Fernsehen übertragen. Mehr als 50.000 Gläubige haben sich bereits in der Basilika von Papst Franziskus verabschiedet. Das Begräbnis selbst folgt einem klaren Ablauf: Nach der Trauerprozession und den letzten Gebeten wird der Leichnam des Papstes in der Basilika Santa Maria Maggiore zur ewigen Ruhe gebettet.