Frostgefahr: Die Eisheiligen stehen vor der Türe
Das Wetter hat sich im diesjährigen Frühling schon mehrmals von seiner besten Seite gezeigt. Für Hobbygärtner kaum auszuhalten, nicht die ersten Pflanzen ins Freie zu setzen. Aber Achtung: Eine der verlässlichsten Bauernregeln warnt eindringlich – nicht vor den Eisheiligen! Doch wie hoch ist die Gefahr heuer wirklich?
„Kalte Sophie macht alles hie“
Unter den Eisheiligen versteht man ein jährlich wiederkehrendes Wetterphänomen, das eine Kälteperiode aus dem Norden bringt. Auch langjährige Klimadaten zeigen, dass die Temperaturen an bestimmten Tagen im Mai sinken. Manchmal so tief, dass es zu nächtlichem Frost kommt, der insbesondere empfindlichen und jungen Pflanzen zu Leibe rückt.
Die Bauernregeln besagen deshalb:
- „Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.“
- „Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.“
- „Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.“
- „Vor Nachfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.“
- „Die kalte Sophie macht alles hie.“
Wann die Eisheiligen stattfinden
Insgesamt umfassen die Eisheiligen fünf Namenstage von katholischen Heiligen, die jährlich am selben Datum stattfinden:
- 11. Mai: Mamertus
- 12. Mai: Pankratius
- 13. Mai: Servatius
- 14. Mai: Bonifatius
- 15. Mai: Sophia („Kalte Sophie“)
Traditionell sind diese Tage der Knackpunkt, wann Gartenfreunde endlich durchstarten können – oder lieber noch abwarten sollten.
2025: Frost-Prognose
„In den vergangenen Jahren haben besagte Tage zwar für einen Temperaturrückgang gesorgt, aber nur selten Frost in tiefen Lagen gebracht“, erläutert Meteorologe Alexander Orlik von Geosphere Austria. Große Sorgen muss man sich daher heuer nicht machen. Bis zum kommenden Wochenende wird es immer wärmer, rund um Samstag und Sonntag steigen die Temperaturen auf 25 Grad und mehr. „Danach kommt ein spürbarer Temperaturrückgang auf uns zu. Mit Frost in den Niederungen rechnen wir zunächst aber nicht“, so der Wetterexperte. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen will, pflanzt empfindliche Pflanzen (Gurken, Tomaten, Zucchini) erst in der zweiten Maihälfte.