Politik verbannt: Wahlkampf hat Sendepause
ORF und Privatsender haben ihr Programm aufgrund der massiven Unwetter-Katastrophe angepasst. Die für heute Montag, 16. September geplanten TV-Konfrontationen zwischen Werner Kogler und Karl Nehammer bzw. Andreas Babler und Herbert Kickl werden verschoben. Nachgeholt werden sie am Freitag, 20. September.
Die Konfrontation auf Puls4 musste bereits gestern einer krisenbedingten Sondersendung weichen.
Sondersendungen im ORF
Statt der Wahlkampf-Duelle sendet der ORF heute wie schon am Sonntag ab 20:15 Uhr eine diesmal 45-minütige ZIB Spezial. Um 21:15 Uhr folgt ein "Runder Tisch" zu den Überschwemmungen.
Bereits in der Früh und am Vormittag hat der Öffentlich-Rechtliche sein Programm hinsichtlich der neuesten Informationen zur Katastrophe geändert. Das Ö1-Morgenjournal hat von 07:00 bis 08:20 eine verlängerte Sondersendung gebracht.
Bis um 13 Uhr berichtet ORF III von den aktuellen Entwicklungen. In Folge übernehmen die ZIB und "Aktuell nach 1" auf ORF 2 die Liveberichterstattung. Auf ORF III geht es von 14 bis 17 Uhr weiter.
Wahlkampf hat Sendepause
Auch die Parteien pausieren ihren Wahlkampf. Neben den Duellen wurden diverse Veranstaltungen verschoben. Vor allem die Regierungsparteien ÖVP und Grüne haben mit dem Krisenmanagement alle Hände voll zu tun. "Der Wahlkampf hat jetzt Pause, all unsere Energie und Aufmerksamkeit gehören dem Katastrophenmanagement und der Hilfe für die Betroffenen der Unwetter", hat Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) bereits am Sonntag angekündigt.
Der Wahlkampf hat jetzt Pause! All unsere Energie und Aufmerksamkeit gehören dem Katastrophenmanagement und der Hilfe für die Betroffenen der Unwetter! https://t.co/idjeIipHpT— Karl Nehammer (@karlnehammer) September 15, 2024
Parteien sagen Termine ab
In den betroffenen Gebieten wird der Wahlkampf vorerst komplett ausgesetzt, bestätigen heute alle Parlamentsparteien. "Das Hauptaugenmerk und die ganze Kraft liegen auf der Bewältigung der Krise, daher hat alles andere vorerst zurückzutreten", so ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker gegenüber Ö1.
Termine in Wien und Niederösterreich wurden auch von den Grünen abgesagt. Nationalratsabgeordnete seien teilweise direkt betroffen und würden bei den Einsätzen in der Region gebraucht, so Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer.
Soeben fand im Innenministerium eine Lagebesprechung zur aktuellen Hochwasser- und Unwetter-Situation in Österreich statt. (1/2) pic.twitter.com/IIB7ZUlsvD— Werner Kogler (@WKogler) September 14, 2024
Babler im Einsatz
Nicht nur Abgeordnete, auch Spitzenpolitiker abseits der Regierungsbank sind im Einsatz. So sind die Termine von SPÖ-Chef Babler bis auf Weiteres gestrichen. Babler ist nicht nur als Bürgermeister von Traiskirchen im Krisenmanagement gefragt. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr hat er bereits am Wochenende Hemd gegen Uniform getauscht.
Andi Babler handelt und koordiniert im Hochwassergebiet als Bürgermeister und Feuerwehrler von Traiskirchen👍❤️🚩👏👏 pic.twitter.com/LMt5mehwd9— Renate Jancuch🚩🇦🇹🇺🇦🇮🇱🌍 (@Reni_Klima) September 14, 2024
FPÖ und NEOS pausieren Wahlkampf
Große Veranstaltungen hat auch die FPÖ österreichweit abgesagt. Kleinere Wahlkampfaktionen in nicht-betroffenen Regionen werden aber stattfinden, kündigt FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz an. 70.000 Kilogramm Gemüse seien zur Verteilung angekauft worden, dieses müsse nun trotzdem verteilt werden. "Es wäre schade darum, diese wegzuwerfen", so Schnedlitz. Sie werden in Tirol und Vorarlberg verteilt.
Auch die NEOS haben den Wahlkampf vorerst auf Eis gelegt. "Das ist man auch den Einsatzkräften ein Stück weit schuldig", so Douglas Hoyos gegenüber Ö1. In nicht-betroffenen Regionen findet er voerst in kleinerem Rahmen statt.