Hochwasser: Österreich kämpft mit Milliardenschäden
Das verheerende Unwetter Mitte September hat in Österreich immense Schäden verursacht. Laut einer ersten Schätzung des Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII), des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) und des Complexity Science Hub (CSH) belaufen sich die Gesamtschäden auf rund 1,3 Milliarden Euro. Davon entfallen 700 Millionen Euro auf private Haushalte. Die Schäden für Unternehmen werden auf 300 bis 900 Millionen Euro geschätzt, während die Landwirtschaft mit einem Verlust von 14,7 Millionen Euro zu kämpfen habe.
Investitionen zahlen sich aus
Dank der fortlaufenden Investitionen in den Hochwasserschutz – jährlich werden 60 Millionen Euro bereitgestellt – hätte noch Schlimmeres vermieden werden können. Der Bau von Schutzwällen, Dämmen und die Einrichtung von Alarmsystemen hätten wesentlich dazu beigetragen, dass die Zerstörungen begrenzt geblieben sind. Trotzdem sind die Schäden in der Infrastruktur enorm: Diese dürften sich inklusive jener bei der ÖBB auf schätzungsweise 1,8 Milliarden Euro belaufen.
Vergleich mit früheren Katastrophen
Zum Vergleich: Die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 hat einen Schaden von drei Milliarden Euro angerichtet. Auch 2013 waren die Schäden mit 900 Millionen Euro beträchtlich. Die Präventionsmaßnahmen der letzten Jahre hätten laut den Experten deutlich dazu beigetragen, die Auswirkungen solcher Katastrophen zu mindern.
Katastrophenfonds aufgestockt
Die Regierung hat reagiert und den Katastrophenfonds aufgestockt. Doch die Frage bleibt, ob die 400 Millionen Euro ausreichen werden, um die Betroffenen angemessen zu entschädigen. In Niederösterreich können Härtefälle derzeit bis zu 80 Prozent ihrer Schäden kompensiert bekommen – es gibt jedoch Forderungen nach einer weiteren Verbesserung der Unterstützung.