Zumba – Bewegung, die Spaß macht

Der Wunsch abzunehmen

Ich predige Wein und trinke Wasser. Ja, stimmt, der Spruch geht eigentlich anders … Mit anderen Worten: Ich rufe hier oft zu mehr Selbstliebe und -akzeptanz auf. Und was mache ich? Ich hadere dennoch mit meinem Gewicht. Ein paar Kilo leichter zu sein – ach, das wäre fein. Die Sache hat etwas Gutes: Andernfalls hätte ich nie Zumba für mich entdeckt!

Zumba – was ist das?

Ich kannte den Namen. Ich wusste, dass Kurse in Fitnessstudios angeboten werden. Aber: ich in einem Fitnessstudio? Das passt genauso wenig wie der Papst in ein Bordell. Inzwischen bin ich schlauer: Zumba ist ein eingetragener Markenname. Es bezeichnet ein Fitness-Konzept, das in den 1990ern von einem kolumbianischen Choreographen geschaffen wurde. Nein, dieser Herr hieß nicht Zumba, sondern Alberto Pérez. Dabei werden Aerobic und lateinamerikanische Tanzelemente miteinander kombiniert.

Salsa, Mambo, Bauchtanz, Hip-Hop – das alles und mehr ist bei der Musikauswahl mit dabei. Die Choreographien sind sowohl tänzerisch als auch sportlich angehaucht. Auf einen Mambo-Schritt folgt eine Kniebeuge, auf Hip-Hop-Style der Ausfallschritt. Je nachdem, was sich der/die Trainer:in ausgedacht hat. Er bzw. sie tanzt übrigens vor der Gruppe, meist spiegelverkehrt. In meiner ersten Stunde war ich überfordert damit, die richtige Hand zu heben. Denn ihre linke Hand war meine rechte. Man braucht eine Weile, um das eigene Hirn zu überlisten, Hand- und Beinbewegungen zu schnellen Rhythmen zu koordinieren. Noch dazu bei dem hohen Tempo. Zu langsamen Songs wird nur gedehnt oder aufgewärmt.

Zumba – was bringt’s?

Schweiß. Wirklich, ernsthaft! Zumba ist schweißtreibend. Es wird durchgehend getanzt und gehüpft. Die einzigen Pausen dazwischen bestehen aus ein paar Sekunden, in denen man schnell einen Schluck trinkt. Das war’s. Dann geht’s auch schon wieder weiter. Bewegung, immer in Bewegung. Experten und Expertinnen sind sich uneinig darüber, wie viel Kalorien in einer Stunde mit Zumba verbrannt werden (noch dazu bei sommerlicher Hitze!). Ich denke, eine Menge! Seit ich Zumba mache, halte ich mein Gewicht. Wenn ich weniger bzw. gesünder esse als üblich, purzeln die Pfunde sogar.

Spaß am Sport

Mir waren Leute, die behaupten, gern ins Gym zu gehen, immer suspekt. Was ist bitteschön lustig daran, den Körper an seine sportlichen Grenzen zu treiben? Inklusive Muskelkater am nächsten Tag! Ich schwimme gern, ja, aber noch lieber liege ich faul in der Sonne und lese ein Buch. Wandern ist gar nicht meins, weil anstrengend. Joggen?! Wieso sollte ich sinnlos durch die Gegend rennen? Was habe ich davon?

Auf einer Hütte wartet zumindest eine anständige Brettljause auf mich. Nach einer Jogging-runde eine Dusche, mehr nicht. Genau genommen erwartet mich nach Zumba auch nur meine Badewanne, aber trotzdem gehe ich gerne hin. Aus mir ist eine Frau geworden, die plötzlich Spaß an der Bewegung entwickelt hat. Was hat diesen Wandel bewirkt?

Sport ja, aber den richtigen

Ich tippe jetzt einen Satz, den ich lange Zeit für ein unbestätigtes Gerücht gehalten habe: Bewegung macht Spaß. Was uns Spaß macht, hängt von unseren Vorlieben ab. Wir müssen eben das finden, was uns begeistert. Und schon hat der Sport seinen Schrecken verloren. Ich bin keine Skifahrerin, keine Kletterin und auch keine Schwere-Gewichte-Stemmerin. Ich bin tanzbegeistert. Aber ohne Mann bin ich in einer Tanzschule fehl am Platz. Beim Zumba kann ich mich zur Musik bewegen, allein, aber gleichzeitig in einer Gruppe. Und das ist schon der nächste Vorteil. Klar, ich könnte zu Hause bleiben und mithilfe der zig YouTube-Videos allein im stillen Kämmerlein abshaken.

Wahrscheinlich wäre das nie so effektiv wie gemeinsam und umgeben von anderen Zumba-Ladies. Man macht nicht schlapp, wenn der Schweiß aus allen Poren tropft, man macht GE-MEINSAM weiter bis zur nächsten kurzen Trinkpause. Man überwindet zusammen Grenzen. Die wöchentliche Zumba-Stunde ist fix in meinem Kalender eingetragen. Klar, manchmal habe ich keine Lust, mich abends aufzuraffen, aber Termin ist Termin. Da bin ich eisern und konsequent. Und im Endeffekt macht es jede Woche aufs Neue großen Spaß. Noch ein Tipp: Kauft euch hübsche Sportklamotten. Wenn man gut aussieht und sich gut fühlt, ist es umso schöner.

Ohne Bewegung geht’s nicht

Egal, was euch antreibt – der Wunsch abzunehmen, mit zunehmendem Alter fit zu bleiben oder einen Ausgleich zu Beruf zu schaffen, die im Sitzen verübt werden – ohne Bewegung geht’s nicht. Das habe ich ebenso lange Zeit für ein unbestätigtes Gerücht gehalten. Es stimmt aber. Also, Ladies, rein in die Sportoutfits und los! Findet heraus, was euch gefällt, und macht es. Es gibt sooooo viele Möglichkeiten. Bei mir war’s die Liebe zum Tanz, die mich zur regelmäßigen Bewegung gebracht hat. Viele Zumba-Trainer:innen bieten eine kos-tenlose Schnupperstunde an. Schau dir einfach mal ganz unverbindlich an, ob dieses Fitness-Konzept etwas für dich ist.

Nicht erschrecken: Es ist normal, sich beim ersten Mal völlig überfordert zu fühlen. Die anderen sind schon länger mit dabei. Sie beherrschen die Schritte, die Armbewegungen, den Takt. Lass dich nicht davon entmutigen, dass du anfangs nicht mit dem Rest der Gruppe mithalten kannst. Das wird besser, glaub mir. Und habe auch keine Scheu davor, in der ersten Reihe zu stehen. Erstens hast du da als Neue die beste Sicht. Zweitens hat keine der an-deren Teilnehmerinnen die Zeit, dich zu beobachten und zu beurteilen. Wenn du dir das im Moment nicht vorstellen kannst … nach der ersten Zumba-Stunde wirst du genau wissen, was ich meine.

Zur Autorin

Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.