Was tun gegen Frustessen?
Frustessen: das hilft
Mobbing am Arbeitsplatz, die Kinder bereiten Probleme, Geldnöte, eine in die Brüche gegangene Beziehung, üble Nachrede, … All das und mehr kann einem auf den Magen schlagen. Während den einen der Appetit vergeht, wird er bei den anderen durch derlei Sorgen verstärkt – obwohl man eigentlich gar keinen Hunger hat. Und genau das ist das Teuflische an diesem Teufelskreis! Man stopft unnötig und völlig unnütz hauptsächlich ungesunde Lebensmittel und Speisen in sich hinein. Das Gewicht steigt, die Probleme werden deshalb nicht weniger. Vielleicht kommen deswegen sogar neue hinzu: Scham wegen der angefressenen Rundungen, Unwohlsein im eigenen Körper, die Klamotten passen nicht mehr, bis hin auf Dauer zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden. Ich weiß, wovon ich schreibe, denn ich nehme selbst zu, wenn ich unglücklich bin.
Warum neigt man zum Frustessen?
Frustessen ist ein emotionales Essverhalten. Was bedeutet das? Wir reagieren damit auf intensive Gefühle, meist sind es negative. Haben wir Probleme, schlagen wir uns also die Bäuche voll. Aber auch Langeweile, Stress, Einsamkeit, Angst, Ärger, Druck und Überforderung, innere Leere führen zu Frustessen. Wir kompensieren diese Empfindungen mit Essen, fühlen uns kurzzeitig gut – doch direkt danach holt uns das Tief ein: schlechtes Gewissen. Frustessen ist nämlich nur auf den zweiten Blick ein scheinbar unbewusstes Verhaltensmuster. Ganz ehrlich? Wir Frustesser wissen genau, dass wir etwas zu uns nehmen, obwohl wir strenggenommen weder Hunger haben noch Gusto verspüren.
Vielmehr treibt uns das dringende Bedürfnis an, etwas zu essen, irgendeine Form von Nahrung in uns hineinzustopfen, um uns besser zu fühlen oder uns etwas verdrängen und vergessen zu lassen. Nahrung quasi als Trost oder Belohnung – zumindest für einen kurzen Augen-blick. Insbesondere beim Verzehr von Süßem oder Fettigem werden Glückshormone ausgeschüttet. Alkoholikern und Drogenabhängigen ergeht es ähnlich. Zuerst kommt ein berauschendes Hoch und dann ein schreckliches Tief. Tiefer als das, in dem wir uns ohnehin aktuell befinden. So betrachtet könnte man Frustessen also als eine Art von Sucht beschreiben.
Wie lässt sich der Nicht-Hunger stoppen?
Stillst du deine Einsamkeit oder deinen Ärger mit Essen? Lenkst du dich damit ab? Kompensierst du negative Gefühle mit übermäßigem Essverhalten? Willkommen im Club! Doch wie kommen wir da wieder raus? Immerhin ist das ein Club, in dem man nicht gerne Mitglied ist! Im Idealfall lösen wir das Grundproblem, also genau die Ursache, die uns zum Frustesser werden lässt. Ist das nicht möglich, halten wir nach Alternativen Ausschau, mit denen wir die negativen Empfindungen anstelle von Essen überlisten können.
Gut zu sich sein
Gönne dir etwas, das dir guttut und keine negativen Effekte auf deinen Körper hat: Lies ein Buch, schreib dich in einem Yoga-Kurs ein, gönne dir ein entspannendes Bad oder geh spazieren. Sport bietet sich an. Etwas, das dir Freude macht, Stress abbaut und dich ablenkt und zufriedener stimmt. Konzentriere dich auf dein Hungergefühl. Und dann denke logisch und rational: Wieso etwas essen, wenn du keinen Hunger hast? Eben! So fällt der Verzicht (der um genau zu sein ja gar keiner ist) gleich umso leichter.
Essen ist Genuss, kein sinnvolles Vollstopfen – das müssen wir uns wieder mehr vergegenwärtigen. Horte keine Knabbereien oder Süßigkeiten. Was du nicht zu Hause hast, kannst du nicht aufessen. Wenn du das Gefühl hast, es nicht alleine bewältigen zu können, nimm‘ Hilfe in Anspruch, vertraue dich jemandem an. Klar, all das klingt einfacher, als es ist. Doch es zumindest einmal gelesen und sich eingestanden zu haben, dass man in einer teuflischen Spirale nach unten feststeckt, ist schon ein erster Schritt hin zur Besserung.
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Zur Autorin
Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.