Periode: Mit diesen Tipps besser durch die Tage
Bis ins 20. Jahrhundert hielt sich der Glaube, dass Menstruationsblut giftig sei und Lebens-mittel verderben oder Pflanzen verwelken ließe, hartnäckig. Im Mittelalter wurden jüdische Frauen während ihrer monatlichen Blutung von rituellen Handlungen ausgeschlossen, weil sie als unrein galten. Sie durften keine Synagogen oder Tempel besuchen, nicht einmal einem Rabbi die Hand reichen. Auch die Christen hielten Frauen während der Menstruation für unrein. Gott strafe das weibliche Geschlecht für Evas Sündenfall, deswegen schloss man sie von vorneherein aus, gehobene Kirchenämter zu übernehmen. Frauen bluteten, Männer nicht. Dass Frauen aus diesem Grund nur unvollkommene Menschen zweiter Klasse waren, sahen in der Vergangenheit viele männliche Gelehrte als erwiesen an.
Gleichzeitig wurde dem Menstruationsblut nachgesagt, magische Fähigkeiten zu besitzen. Ein paar Tropfen machten einen Liebeszauber perfekt; auf den Türpfosten gemalt, sollte es Feuer und Dämonen fernhalten. Bis heute ist die Regelblutung etwas, über das man nur ungern öffentlich spricht. Langsam brechen diese starren Tabus und Grenzen auf, aber viele kehren ihre Beschwerden nach wie vor lieber unter den Teppich, als darauf aufmerksam zu machen. Dabei ist die Periode etwas völlig Natürliches, etwas, wofür wir Frauen nichts können und nichts, wofür wir uns schämen müssten. Was wir jedoch aktiv tun können, ist, weniger darunter zu leiden.
Wie kommt man während der Tage besser durch die Tage?
Das Thema anzusprechen hilft. Wenn mich während meiner Tage jemand fragt, wie es mir geht – und es geht mir schlecht –, sage ich das. Wenn ich krank bin, unter einem Hexenschuss oder Migräne leide, verschweige ich das doch auch nicht. Warum soll ich mit Krämpfen & Co. gute Miene zum bösen Spiel machen? Idealer wäre es natürlich, erst gar keine oder nur geringe Beschwerden zu haben.
Probiert die folgenden Tipps einfach aus und merkt selbst, was euch guttut. Wir reagieren nicht alle exakt gleich. Beispiel gefällig? Sanfte Bewegung wie ein Spaziergang oder Yoga helfen, Krämpfe zu reduzieren, weil das Gewebe um die Gebärmutter gelockert und so besser durchblutet wird. Einer Freundin von mir tut das – wie vielen anderen auch – gut, mir nicht. Ich brauche Ruhe, Gemütlichkeit und Wärme.
Kuscheln, weniger rauchen und bequeme Kleidung
Schmerzlindernd wirkt Oxytocin. Wir kennen es besser unter einem anderen Begriff: Kuschelhormon. Hol deinen Liebsten mit ins Boot und kuschle dich schmerzfrei. Ich schlafe während meiner Periode meist leider unruhig und schlecht. Ausreichend Schlaf und Erholung wären in dieser Phase allerdings umso wichtiger. Wenn wir ausgeschlafen sind, sind wir weniger gereizt, ergo entspannter und weniger schmerzempfindlich.
Bist du Raucherin, solltest du während deiner Tage den Zigarettenkonsum reduzieren. Niko-tin kann Krämpfe nämlich verschlimmern. Bequeme Kleidung ist für mich das A und O. Dann, wenn ich mich sowieso unwohl und aufgebläht fühle, muss ich mich nicht in die engste Jeans quetschen, bei der noch dazu der knappe Bund kneift.
Hilfsmittel aus der Apotheke
Es gibt Teemischungen, die vorab und/oder während der Periode getrunken, wahre Wunder wirken:
- Kamille,
- Frauenmantel,
- Melisse und
- Mönchspfeffer.
Lasst euch einfach mal beraten – in der Apotheke oder beim Gynäkologen bzw. der Gynäkologin. An Magnesium und Eisen sollte es unserem Körper auch nicht mangeln. Eisen können wir in Form von Spinat, Linsen und Brokkoli zu uns nehmen. Magnesium steckt in Bananen, Himbeeren oder Sonnenblumenkernen. Wärme spenden uns nicht nur Wärmflaschen zu Hause, sondern Wärmepflaster auch unterwegs.
Mein ganz persönlicher Tipp
Fragt man Frauen nach dem besten Mittel, um leichter durch die Periode zu kommen, wird man verschiedene Antworten erhalten. Weil – wie schon erwähnt – wir nicht alle exakt gleich auf etwas ansprechen. Worauf schwöre ich? Lasst mich ein wenig ausholen … immerhin bin ich Autorin und genieße es, Geschichten zu erzählen. Ich saß in einem O-Bus in der Stadt Salzburg. Der Bus kam an einer Ampel zum Stehen, ich schaue aus dem Fenster und sehe eine Werbung: Monatsfreundin (SonnenMoor). Ein paar Klicks später war ich schlauer, aber – um ehrlich zu sein – nicht wirklich überzeugt von „Kräutertropfen“. Trotz-dem habe ich sie ausprobiert und inzwischen, gut zwei Jahre später, kann ich mir meine Tage ohne die „Monatsfreundin“ nicht mehr vorstellen! Ich hatte mit heftigen Bauchkrämpfen und starken Blutungen zu kämpfen. Mit jedem Monat wurde es besser. Meine Blutung hat sich reduziert und Schmerzen sind die Ausnahme, nicht mehr die Regel.
Ein kleiner Tipp am Rande: Die Tropfen schmecken grässlich. Kombiniert die Einnahme daher mit etwas, das den Geschmack überdeckt – ich nutze dafür ein Glas Fruchtsaft.
Zur Autorin
Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.