Warum wir den Leopardenprint lieben
Rosa/Pink – in sämtlichen Nuancen – ist meine Lieblingsfarbe. Aber mein Herz schlägt auch für Leopardenprint. Wieso? Was kann dieses Muster?
Die echten Leoparden
Genau genommen sind diese majestätischen Tiere nichts anderes als Katzen. Raubtiere, Großkatzen eben, nämlich die viertgrößte der Welt. Sie gelten als gefährdete Tierart. Ge-ruchs-, Gehör- und Sehsinn sind sehr gut. Besonders nachts sehen Leoparden ausgezeichnet. Mit Ende der Eiszeit verschwanden die Leoparden aus Mitteleuropa.
Heute sind Leoparden noch in Afrika und Asien zu finden. Die Raubkatzen sind lauernde Jäger. Sie sind für ihre enorme Geschwindigkeit (mehr als 60 km/h!) bekannt, können dieses Tempo aber nicht lange halten. Daher schleichen sie sich an ihre nichtsahnende Beute mög-lichst nahe heran, ehe sie zuschlagen. Vom Jäger zur Beute wurden die Leoparden wegen ihres Fells. Lange Zeit galt es als begehrtes (modisches) Statusobjekt. Glücklicherweise muss für den aktuellen Modetrend „Leopardenprint“ kein Tier sterben. Das charakteristische Muster, das ich und viele andere so sehr lieben, wird gedruckt.
Die unechten Leopardinnen
Handtasche, Mantel, Schal, Unterwäsche, Shirts, Pullover, Kleider, Regenschirm, Scrun-chies, Flip Flops, Pyjamas (sogar einen kuscheligen Overall für den Winter) – all das nenne ich schon mein Eigen. Einen Bikini und ein Sportoutfit im Leopardenprint suche ich noch. Ihr merkt, ich bin verrückt danach! Warum ist das so? Eine gute Frage, die ich mir bis zu diesem Satz noch nie konkret gestellt habe. Hm … nähern wir uns dem Grund für meine Vorliebe und die vieler Leoparden-Ladies.
Leoprint wirkt billig?
Böse Zungen behaupten gern, dass es billig wirkt, ein oder sogar mehrere Teile in Leopar-denmuster zu tragen. Man kann das durchaus auch anders sehen. Ein Leopard ist eine Raub-katze. Wir leben auf diese Weise also unsere wilde Seite aus: Widerstand, Protest, Rebelli-on, #MeToo, weibliche Solidarität, Emanzipation, Stärke, Selbstbewusstsein, Stolz, Unbere-chenbarkeit, Freiheit. Wir wollen nicht immer brav, artig und lieb sein. Wir zeigen, dass wir auch anders können (wenn man uns zum Beispiel schlecht behandelt). Dann fahren wir die Krallen aus … Das Leopardenmuster kommt gern in Mode, wenn sich Frauen verstärkt ge-gen etwas auflehnen. Das war schon in den 1970ern so und kehrte in den USA als modischer Protest gegen Donald Trump zurück.
Der Leoprint und der Feminismus
Sind Frauen, die sich gern in Leopardenprint hüllen, also automatisch Feministinnen? So sehe ich das nicht. Ich bin noch nie um der Emanzipation willen in ein Leopardenkleid ge-schlüpft. Ich trage die Sachen, weil mir das Muster gefällt. Klingt banal und oberflächlich? Tja, ist aber so. Ein gewisser Grad an Eleganz und Trendbewusstsein kann selbst bei Leo-Looks nicht von der Hand gewiesen werden und erinnert an Hollywood-Glamour der 30er-Jahre. Außerdem finde ich den Stil aufreizend, was manches Mal ja auch nicht schadet. Wichtig ist schlussendlich nur, ob wir uns darin wohlfühlen. Und das tue ich.
Die modischen Leoparden
Das Leopardenmuster ist der beliebteste Animal-Print. Wie tragen und kombinieren wir es am besten? Grundsätzlich steht dieses Muster jeder Frau, doch ein paar Punkte sollten beachtet werden, um nicht zuuuu übertrieben rüberzukommen. Leo-Muster ist immer ein Statement. Im Alltag sollten wir es daher schlicht kombinierten, zum Beispiel mit einer simplen Jeans.
Ein Kleid wirkt immer sehr feminin, mädchenhaft und verspielt. Ein Leo-Kleid ist ein wahrer Hingucker. Auch gilt: nicht zu dick auftragen. Flache Schuhe wie süße Ballerinas oder weiße Sneaker sind besser als schwindelerregend hohe Heels. Goldschmuck passt ausge-zeichnet zu den Musterfarben. Ist dir ein Stilbruch lieber? Dann rein in die Boots und/oder in die Lederjacke! Was vermieden werden sollte, sind zu kurze und zu enge Schnitte.
Die Leopardin in uns
Mut und Stärke sind jene beiden Eigenschaften, die Leoparden in der Mythologie zuge-schrieben werden. Klingt gut, oder? Wer von uns will nicht mutig und stark sein? Das erste Mal ein Kleidungsstück mit Leo-Muster anzuziehen, kostet Überwindung. Darin sind wir keine grauen Mäuschen, sondern fallen auf. Das muss einem bewusst sein. Trägt man einen Hingucker (und sei es für den Anfang nur eine auffällige Tasche), wird man selbst zu einem Hingucker.
Und wenn die Herren pfeifen, dann lass sie doch pfeifen. So etwas kann man durchaus als Kompliment betrachten, wenn auch ein plumpes. Dieser Schritt erfordert Mut und Stärke. Gerade das ist das Schöne an gewagten Outfits. Sie steigern unser Selbstbewusstsein. Für den Anfang muss es nicht gleich das Kleid oder der Bikini sein. Schuhe oder ein Schal sind ein sanfter Start in den Leo-Mode-Himmel der schier unbegrenzten Möglichkeiten. Al-so, los! Roar, erwecke die Leopardin in dir!
Zur Autorin
Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.