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Stau zum Flughafen
Weltweit kam es zu Protestaktionen an Flughäfen.
Weltweit kam es zu Protestaktionen an Flughäfen.
APA/dpa/Uncredited

Protest-Chaos: Flughäfen weltweit lahmgelegt

24.07.2024 um 17:52, Julia Klein & APA, Red
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Aktivisten haben auf Flughäfen weltweit für Störungen gesorgt. Protestierende haben sich festgeklebt und Farbe verschüttet, was für Verzögerungen gesorgt hat.

Aktivistinnen und Aktivisten haben am Mittwoch weltweit mit Protestaktionen auf Flughäfen auf den Klimawandel aufmerksam gemacht. Betroffen war auch der Airport Wien in Schwechat, wo vier Personen im Check-in-Bereich des Terminal 3 eine Kundgebung abhielten und laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner Flüssigkeit verschütteten. Der Passagierverkehr war jedoch nicht eingeschränkt. Anders war die Lage am Flughafen Köln/Bonn, wo es über Stunden hinweg keine Flüge gab.

Warnfarbe verschüttet

Gestartet hatte die unangemeldete Protestaktion auf dem Wiener Airport in der Mittagszeit. Nach Angaben der Bewegung "Letzte Generation" wurde in der Halle orange Warnfarbe verschüttet. "Flughafenmitarbeiter haben rasch reagiert und die Gastströme umgeleitet", sagte Schwaigerlehner zur APA. Laut der "Letzten Generation" verzögerte sich in Schwechat auch ein Flug nach Rom, weil sich zwei Personen kurz vor dem Start geweigert hatten, sich hinzusetzen.

Anzeige wegen Ordnungsstörung

Der Protest im Terminal 3, bei dem auch Schilder hochgehalten worden waren, wurde von den Beteiligten gegen 13.00 Uhr beendet. Die Identitäten der vier Personen wurden Schwaigerlehner zufolge erhoben. Das Quartett wird nach dem Verwaltungsrecht wegen der unangemeldeten Versammlung sowie wegen Ordnungsstörung angezeigt. Hinzu kommt in strafrechtlicher Hinsicht der Verdacht der Sachbeschädigung. Seitens der "Letzten Generation" wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der Warnfarbe um wasserlösliche Gouache handle, die sich rückstandslos entfernen lasse.

Verzögerungen und Flugausfälle

Der Flughafen Wien bedauerte in einer Stellungnahme die Unannehmlichkeiten für die Passagiere. Die identifizierten Personen werden hinsichtlich der Sachbeschädigung "zum Schadenersatz herangezogen werden", wurde angekündigt. Generell lehne der Airport derartige Handlungen ab: "Störaktionen tragen nichts zum Klimaschutz bei, sondern führen nur zu einer Zerstörung des öffentlichen Diskurses."

Auf dem Airport Köln/Bonn war der Flugverkehr indes von 5.45 Uhr an für mehrere Stunden unterbrochen. Fünf Personen, die sich am Vorfeld angeklebt hatten, mussten dort wieder abgelöst werden, wie die Kölner Polizei mitteilte. Gegen 9.00 Uhr konnten die Start- und Landebahnen wieder freigegeben werden. Infolgedessen fielen nach Angaben eines Flughafensprechers 31 Flüge aus, davon 15 Starts und 16 Landungen. Sechs Flüge mussten umgeleitet werden. Zudem sei es zu einer nicht genau bekannten Zahl von Verspätungen gekommen. Die Exekutive erklärte, dass Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs erstattet worden sei. Ermittelt werden müsse, wie die Aktivisten konkret auf das Gelände gekommen seien.

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