Hochwasser in Wien: Erste Häuser evakuiert
Das Hochwasser hat Wien erreicht. In den letzten 24 Stunden mussten die Wiener Einsatzkräfte über 1.100 Mal ausrücken. Rund die Hälfte der Einsätze war auf starken Regen zurückzuführen, die andere Hälfte auf stürmische Winde. Mittlerweile müssen erste Häuser evakuiert werden.
Häuser müssen evakuiert werden
Die Pegelstände der Wiener Flüsse steigen unaufhörlich an. Der Wienfluss hat im Bereich der Kennedybrücke einen Stand von 2,26 Metern erreicht – eine deutliche Steigerung gegenüber den 50 Zentimetern am Vortag.
Im 14. Bezirk entlang der Ludwiggasse ist der Wienfluss bereits über die Ufer getreten und hat erste Häuser überflutet. Einige Gebäude sind nur noch mit Booten erreichbar. In den frühen Morgenstunden hat die Berufsfeuerwehr begonnen, Menschen zu evakuieren. "Insbesondere das Ansteigen der Pegel des Wienflusses bzw. des Liesingbaches sorgen weiterhin für Gefahren in diesem Bereich", so Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf.
Die Betroffenen sind aktuell privat untergebracht. Dass sie bald zurückkehren können, ist unwahrscheinlich. Entspannung ist nicht absehbar – im Gegenteil. Im Laufe des Tages ist mit weiteren Evakuierungen zu rechnen.
Heute Früh auf der Kleinen Marxerbrücke mit Blick auf den Wienfluss und U4 Brücke. Falls sich wer fragt warum sie nicht fährt
Ich habe derartige Wassermassen an dieser Stelle noch nie gesehen pic.twitter.com/D1YhYEYBlP— Lukas Hammer (@lukas_hammer) September 15, 2024
Hunderte Einsätze in der Nacht
Die Wiener Berufsfeuerwehr ist im Dauereinsatz. Innerhalb der letzten Stunden mussten über 1.100 Einsätze im gesamten Stadtgebiet absolviert werden. Die Einsatzkräfte kämpfen gegen umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und Wassereinbrüche in Gebäude, Keller und Tiefgaragen. Zusätzliche Feuerwehrleute wurden einberufen.
Öffentlicher Nahverkehr eingeschränkt
Das Hochwasser sorgt auch im öffentlichen Nahverkehr für Chaos. Die Wiener Linien mussten ihren U-Bahn-Betrieb erheblich einschränken. Die U3, U4 und U6 verkehren nur noch auf Teilstrecken.
Prognose für den Tag
Laut Prognosen soll der Dauerregen im Laufe des Vormittags nachlassen. Die Gefahr durch überlaufende Flüsse bleibt bestehen. „Vermeiden Sie heute unnötige Fahrten bzw. Aufenthalte im Freien und halten Sie sich von hochwasserführenden Gewässern fern“, appelliert Schimpf an die Bevölkerung.