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Wolfgang Bartosch bei einer ÖFB-Präsidiumssitzung
Bartosch äußert sich zu den anhaltenden Streitigkeiten.
Bartosch äußert sich zu den anhaltenden Streitigkeiten.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Neuer ÖFB-Boss zu Rangnick: "Aus dem Ruder gelaufen"

02.12.2024 um 15:08, Marcel Toifl
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Wolfgang Bartosch tritt sein neues Amt als Präsident des ÖFB an. Bei Sky sprach er über seine Pläne, das Verhältnis mit Ralf Rangnick zu stabilisieren.

Nach der öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht soll der ÖFB wieder in ruhigere Fahrwässer geleitet werden. Wolfgang Bartosch übernimmt den Posten interimistisch bis Mai nächsten Jahres, dann soll eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Bei Sky äußert sich der Funktionär nun erstmals öffentlich über den Bestellungsprozess und sein Verhältnis zu Teamchef Ralf Rangnick.

Kündigungen aufrecht

Bartosch war bei der Sendung "Talk und Tore" zu Gast, dort äußert er sich zu einem der größten Streitfaktoren im Verband: Der geplanten Abberufung der Geschäftsführer Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold. Er verstehe den Frust des Teamchefs, jedoch würden die Kündigungen aufrecht bleiben: "Die Kündigungen sind durch einen Beschluss des Präsidiums gedeckt und ausgesprochen worden. Es bleibt bei diesen Kündigungen. Es stehen beide nach wie vor mit hundertprozentigem Einsatz zur Verfügung. Ich habe zu beiden auch einen sehr guten Draht."

Irritation

Der Spielerrat, rund um die Starspieler Alaba, Arnautovic und Sabitzer hatten in aller Öffentlichkeit Druck auf Bartoschs Vorgänger Klaus Mitterdorfer ausgeübt, um diese Personalentscheidung zu stoppen. Die Kicker setzten einen öffentlichen Brief an das Präsidium auf, Trainer Rangnick platzte nach dem Unentschieden gegen Slowenien der Kragen. In der darauffolgenden Pressekonferenz bestritt er jegliches Verhältnis zu Mitterdorfer.

Bartosch tritt nun an, die Wogen zu glätten. Gegenüber dem Pay-TV Kanal erklärt der neue Mann an der Spitze: "Da war schon ein wenig Irritation dabei. Das ist irgendwie aus dem Ruder gelaufen. Ich selbst werde ja demnächst mit dem Teamchef ein Vieraugengespräch führen und ich werde völlig unvoreingenommen in dieses Gespräch gehen. Diese vergangenen Geschehnisse möchte ich eigentlich nicht weiter kommentieren."

Gründe des Scheiterns

Bei Sky nimmt der Steirer Stellung zu den Gründen für das Scheitern seines Amtsvorgängers: "Ich glaube, dass es zu früh um eine Personaldiskussion gegangen ist. Wenn man eine Strukturreform erfolgreich durchbringen will, sollte man zuerst einmal den Inhalt festmachen und dann die Personalfrage klären. Das ist natürlich nicht so einfach. Er hat aber auch viele andere Einmischungen gegeben, viele andere Umstände gegeben. Es gibt nie nur einen Grund. Ich habe den Vorgänger Mitterdorfer ja bis zuletzt unterstützt, weil ich zu denen gezählt habe, die so eine Strukturreform immer durchbringen wollten. Leider, wie man dann letztlich zur Kenntnis nehmen hat müssen, hat sich dann eine völlige Eigendynamik entwickelt, mit anderen sehr, sehr unerfreulichen Nebenerscheinungen."

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