FPÖ-Rosenkranz: Seine Burschenschaft unterstützte Neonazis
Lange hat sich die FPÖ in Schweigen gehüllt, jetzt steht der blaue Präsidentschaftskandidat fest: Walter Rosenkranz wird für die Freiheitlichen ins Rennen um die Hofburg ziehen. Der 59-jährige Volksanwalt ist dabei nicht nur in seiner eigenen Partei als Kandidat umstritten. Rosenkranz ist ein "Alter Herr" bei der Libertas, einer schlagenden Wiener Burschenschaft mit Verbindungen in die Neonazi-Szene.
Unterstützung für Neonazis
Bis heute schafft die deutschnationale Verbindung keine klare Abgrenzung zum Nationalsozialismus. So bezeichnen die Libertas-Mitglieder die Ausübung des Wiederbetätigungsgesetz schon mal gerne als "staatliche Repression". Immer wieder sorgen auch die Verbindungen der Burschenschaft in die Neonazi-Szene, wie etwa die offene Unterstützung für die Neonazi-Gruppierung "Bund Freier Jugend" (BFJ), für Aufregung.
Trauer um das Dritte Reich
An besagten BFJ hat die Wiener Verbindung 2008 ihren "Carl-von-Hochenegg-Preis" für "herausragende Taten im Sinne des national-freiheitlichen Gedankens" verliehen. Zum Zeitpunkt der Preisvergabe waren mehrere Aktivisten des BFJ wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung vorbestraft. Andere standen gerade wegen des Verdachts vor Gericht, die "Wiedererrichtung der Hitler-Jugend" angestrebt zu haben. Auch die BFJ-eigene Zeitschrift "Jugend Echo" war zum damaligen Zeitpunkt ein mehr als ein klarer Beleg für die neonazistische Ausrichtung. Darin wurde etwa der Untergang des dritten Reichs beklagt, oder dass Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft der oberösterreichischen Marktgemeinde Haslach aberkannt wurde.
Identitäre: "Anfangs eine erfrischende Bewegung"
"Hofermäßigste Kandidat, der nicht Hofer ist"
Als Kandidat für die Präsidentschaftswahl kommt Rosenkranz überraschend. Rosenkranz ist der "hofermäßigste Kandidat, der nicht Hofer ist", wie ZIB2-Anchorman Armin Wolf die Entscheidung für Rosenkranz zusammenfasst. Trotz seines Burschenschafts-Hintergrund gilt der Volksanwalt nämlich als gemäßigt und weitgehend skandalfrei. In seiner Rolle als Volksanwalt konnte er sich in den vergangenen Jahren zudem in einer überparteilichen Funktion profilieren - eine Eigenschaft, die ihn mit seinem Vorgänger Norbert Hofer, seines Zeichens dritter Nationalratspräsident, verbindet. Dass Rosenkranz an das Ergebnis von Hofer 2016 heranreichen wird, wird von Beobachtern jedoch bezweifelt.