Modeschmuck: Das sind die Alternativen
Für mich ist ein Outfit erst perfekt, wenn auch die Accessoires passen: Schuhe, Handtasche, Schmuck. Mein Schmuckkästchen war prall gefüllt – mit vielen preiswerten Teilen: auffällige Ohrringe, riesige Statement-Ringe, filigrane Ketten. Ich hatte die volle Auswahl. Leider musste ich immer wieder ausmisten – auch Lieblingsteile! Je öfter ich ein Schmuckstück getragen habe, desto schneller verfärbte es sich und färbte auch auf mich ab. Grünliche Striemen im Halsbereich und am Dekolleté sowie ein Streifen, der zeigt, wo Stunden zuvor ein Ring gesteckt ist. Lange habe ich darüber hinweggesehen, den abgetragenen Schmuck entsorgt und neuen gekauft. Ich habe es nie hochgerechnet, aber jetzt, im Nachhinein betrachtet, habe ich einiges an Geld in Schmuck mit kurzer Tragedauer und überschaubar knapper Zukunft investiert. Hätte ich mir das damals doch schon besser überlegt …
Nachhaltiger Schmuck muss nicht teuer sein
Der Blick ins Schaufenster mancher Juweliere kann abschrecken. Auf den ersten Blick entdecke ich einen hübschen Ring, der zweite Blick holt mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Über tausend Euro für einen Ring? Klar, er glitzert und ist schön anzuschauen, aber ein vierstelliger Betrag?! Echtschmuck wird heutzutage zum Glück auch von preiswerteren Anbietern angeboten. Und hin und wieder lässt sich sogar bei den sonst eher hochkarätigen Juwelieren ein Schnäppchen ergattern.
Es gibt Gold-, Silber- und Rosé-Fabrikate mit strahlenden Glitzersteinen oder in schlichter Ausführung um oder unter hundert Euro. Also Augen auf, Ladies! Mein Favorit ist übrigens Pandora. Falls jetzt jemand aufschreit: oje, eine gigantische Firma, sicher nicht klimafreundlich! Pandora ist auf einem guten Weg. Es werden recycelte Materialien verwendet und Produktionsabfälle verwertet. Hochwertiger Schmuck schließt also eine faire, verantwortungs- und umweltbewusste Herstellung nicht aus. „Grüner“ Schmuck ist etwas Gutes. Grün im Sinne von nachhaltig, nicht im Sinne von Farbresten, die er auf der Haut hinterlässt. Echtschmuck bleibt uns dauerhaft erhalten, und zwar ohne das lästige Abfärben.
Modeschmuck und Echtschmuck mischen
Das hier ist keine Aufforderung, sofort eure gesamte Schmucksammlung wegzuwerfen. Aber denkt darüber nach, die hässlichen, abgetragenen, abfärbenden Stücke nach und nach auszutauschen. Diesmal eben nicht durch ein neues Billigprodukt, sondern ein auserlesenes Modell. Hin und wieder greife ich nach wie vor zu günstigen Ohrringen oder Ketten, weil sie mir einfach unfassbar gut gefallen. Angeblich hilft Klarlack auf Modeschmuck, um ein Abfärben zu verhindern. Ich habe es, um ehrlich zu sein, nicht ausprobiert. Außerdem ist es mir zu aufwändig, den Schmuck erst einpinseln zu müssen, bevor ich ihn tragen kann.
Mir ist bewusst, dass die Lebensdauer meiner Modeschmuckstücke eine recht kurze und begrenzte sein wird. Meine Schmucksammlung hat sich inzwischen deutlich reduziert, ist aber so geschickt zusammengestellt, dass die Schmuckstücke wunderbar mit meinen Outfits harmonieren. Ich kaufe nicht mehr rasch und unüberlegt ein, sondern wäge ab, ob dieses Piece tatsächlich zu meinem Stil passt. Und ob ich es oft genug verwenden würde, damit sich die Investition lohnt – sonst lasse ich die Finger davon.
Spontane Schmuckkäufe lieber vermeiden
Mit der Zeit kreuzt ein anderes Stück meinen Weg, eines, das ich dann wirklich unbedingt haben muss! Und bis dahin lege ich das Geld eben zurück. Ich spare lieber anderswo, verzichte auf sinnlose Spontankäufe, weil das Wertvolle für mich inzwischen an Wert gewonnen hat. Der Shoppingtrip durchs Einkaufszentrum muss nicht mit drei neuen Hosen, fünf Pullis und einem Paar Schuhe enden.
Brauche ich all das wirklich? Oder gebe ich mein Geld besser für die neuen Ohrringe der Sonderkollektion aus? Zweiteres! Außerdem ist es legitim, sich zum Geburtstag, zu Weihnachten oder vielleicht sogar an Valentinstag etwas zu wünschen. Und manchmal dürfen wir uns auch selbst belohnen … indem wir uns ein Wunschschmuckstück gönnen! Ich finde, das dürfen wir uns wert sein.
Zur Autorin
Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.