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Frau schaut skeptisch auf Bikinis | Credit: iStock.com/Alina Rosanova
Muss der Bikini-Kauf immer ein Horror sein?
Muss der Bikini-Kauf immer ein Horror sein?
iStock.com/Alina Rosanova

Bikini-Kauf: Shopping-Horror für jede Frau?

20.05.2023 um 10:16, Artikel von Passion-Autor: Hanna E. Lore
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Muss der Bikini-Kauf immer frustrierend sein? Welche Erfahrungen ich gemacht habe und welche Tipps ich dank meiner Bikini-Odyssee geben kann.

Vor ein paar Tagen habe ich in einem Laden das ideale Bikini-Oberteil entdeckt: Batik-Look in sommerlichen Sonnenfarben. Etwas, das ich schon seit letzter Saison verzweifelt suche! Dann folgte der Blick auf das dazugehörige Bikini-Höschen: ernüchternd. Ein anderes Höschen hätte farblich absolut nicht gepasst – es musste dieses sein.

Die Bikini-Höschen-Odyssee

Ab dann lief alles schief: Erstens handelte es sich um eine Art von Höschen, die diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient. Es war ein bunter Fetzen Stoff, mehr nicht. Garantiert hätte es unfassbar lange Beine gezaubert (was bei meinen winzigen 1,55 Metern Körpergröße ja an sich nicht schaden könnte). Doch so viel luftige Freiheit untenrum? Nein, das muss dann doch nicht sein. Da habe ich Hemmungen.

Zweitens wurde der spärliche, bunte Stofffetzen nicht von einem Gummibund gehalten, sondern sollte seitlich gebunden werden. Und das ist für mich ohnehin der blanke Horror. Ich hätte ständig Angst, es beim Schwimmen zu verlieren, das wiederum nicht zu bemerken und schlussendlich unten nackt aus dem Becken zu steigen. Auch in diesem Fall gilt: So viel luftige Freiheit untenrum … nein, danke!

Dann gibt es die Höschen mit der Blutabschnür-Garantie. Kennt ihr die? Da steht frau in der Kabine und probiert sogar zwei Nummern größer als normal benötigt, trotzdem ist der Gummizug unverändert eng. Wieder quillt etwas über den Rand, was nicht hinausquellen sollte, auch wenn der Stoff längst blodert. (Für alle Nicht-Salzburgerinnen bzw. -Pongauerinnen unter euch: Blodern bedeutet zu weit, zu groß sein, unschöne Falten werfen.)

Als ich damals in der Umkleide stand, meine Beine schon beinahe blau angelaufen sind, weil sie nicht mehr durchblutet wurden (okay, das ist jetzt übertrieben formuliert – aber ihr wisst, was ich meine), hatte ich nur einen Gedanken: Wer zum Teufel produziert so etwas?! Bestimmt ein Mann! Keine Frau lässt solche exorbitant starken Gummizüge in Bikini-Höschen nähen! Oder?!

Bikini-Kauf ist frustrierend | Credit: iStock.com/AaronAmat
Schlecht sitzende Bikinis sind frustrierend

Wenn das Bikini-Oberteil quillt

Ich nutze mich – und meinen Körper – weiter als Beispiel, in Ordnung? Mein Bindegewebe ist nicht das beste. Meine Brüste brauchen Halt. Triangel-Oberteil? Fehlanzeige! Bei Bügel-Cups hingegen sind die Schnitte manchmal … nun ja … speziell, sodass sogar bei meiner BH-Größe etwas hinausquillt, das nicht über den Rand quillen sollte.

Frau kauft sich einen Bikini | Credit: iStock.com/M-Production
Am besten man kauft schon einen Bikini-Vorrat

Bikini-Kauf: Problemzonen sind nur im Kopf

Was ich damit sagen möchte: Jede von uns hat Vorlieben; Teile, in denen sie sich unwohl fühlt und die sie deshalb nicht kaufen wird. Dann gibt es Dinge, die wir uns wünschen und die an anderen toll aussehen, aber uns nicht passen, weil sie einfach doof geschnitten sind. Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster und behaupte, ich spreche für 99 Prozent der weiblichen Weltbevölkerung. Die meisten von uns sehen nicht aus wie Heidi Klum, Jennifer Lopez und Co. Unser aller Stoffwechsel werkt nicht immer auf Hochtouren. Wir ernähren uns nicht nur von Salat und verbringen sechs Stunden am Tag im Fitnessstudio (mit Personal Trainer!). Erstens schaffen wir das zeitlich nicht und zweitens wollen wir das nicht, stimmt’s?

Wir sind alle nicht perfekt. Das sind auch die Stars nicht, wenn man Photoshop mal weglässt. Wir sind schlaksig, mollig, haben flache oder üppige Oberweite, Oberschenkel mit Cellulite, sind klein oder groß. Klar, können wir unsere Körper durch Sport und entsprechende Ernährung formen, aber manche Dinge werden wir auch damit nicht ändern können. Wir sind, wie wir sind. Jede von uns hat Problemzonen (die häufig nur wir selbst als „Probleme“ sehen).

Das ist so und es ist gut so! Egal, was ihr tragt, Mädels, tragt es mit Stolz! Nichts ist schlimmer, als etwas anzuhaben, und sich gleichzeitig darin furchtbar zu fühlen (da wären wir wieder bei den für uns selbst am sichtbarsten Problemzonen). Nicht jeder Bikini, in den wir schlüpfen, hält das Happy End, das wir uns erträumen, wenn wir ihn sehen, für uns bereit. Egal, wie hübsch er ist, einen Triangel-Bikini kann ich beispielsweise nicht tragen. Punkt. Damit muss ich leben.

Frauengruppe im Bikini | Credit: iStock.com/jacoblund
Problemzonen sind nur im Kopf

Bikini-Suche: ein paar Geheimtipps

Um Enttäuschungen vorzubeugen, konzentriere ich mich daher auf die Schnitte, die mir stehen und in denen ich mich wohlfühlen könnte. Allmählich entwickelt man ein Händchen dafür und sortiert schon vor dem Probieren aus. Dann lasse ich mich nicht hetzen. Ich ziehe den Bikini nicht sofort wieder aus, sondern bewege die Arme (gerne Schwimmgesten). Dazu verstelle ich die Träger, sodass sie ideal sitzen. Bleibt alles an seinem Platz? Sehr gut! Ansonsten: weg damit.

Passt es oben, sollte sich auch noch etwas Geeignetes für unten finden lassen. Hoffentlich. Deshalb bevorzuge ich Geschäfte, in denen man keine Kombi kaufen muss, sondern sich den Zweiteiler selbst zusammenstellen kann. Das macht die Sache gleich um ein Vielfaches einfacher.

Und kauft auf Vorrat! Es gab Jahre, in denen Flaute herrschte, d.h. wirklich nichts, was mir gefallen hat, gepasst hat. Deshalb decke ich mich in guten Jahren mit Bademode ein. So kann das Happy End in Form von Strand, Freibad oder Seeufer kommen und für den Horror sorgt nur noch ein Stephen King-Roman.

Frau probiert Jeans | Credit: iStock.com/Mikhail Artamonov
Jeans müssen auch im Sitzen sitzen

Auch Jeans müssen „sitzen“

Wenn ich Jeans probiere, handhabe ich das übrigens ähnlich wie beim Bikini-Höschen. Ich setze mich auf einen Hocker oder gehe in die Knie. Eine Hose sollte nämlich nicht nur im Stehen „sitzen“, sondern vor allem im Sitzen.

Zur Autorin

Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.

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