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Papst Franziskus’ Sarg wird während der Trauerzeremonie durch die Vatikanischen Hallen getragen, begleitet von Kirchenvertretern und der Päpstlichen Schweizergarde, als Teil des protokollarischen Ablaufs der Bestattung.
Das Protokoll zur Beisetzung des Papstes regelt auch Gästeliste und Sitzordnung.
Das Protokoll zur Beisetzung des Papstes regelt auch Gästeliste und Sitzordnung.
PIXSELL / EXPA / picturedesk.com

Papst Franziskus’ Bestattung: Wer kommt, wer fehlt

24.04.2025 um 08:30, Stefanie Hermann
3 min read
Die Gästeliste zum Begräbnis von Papst Franziskus liest sich wie das Who-is-Who der Weltpolitik. Das Protokoll regelt streng die Einladungen und Sitzordnung.

Der Tod von Papst Franziskus hat weltweit große Anteilnahme ausgelöst. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche galt nicht nur als religiöser Führer, sondern auch wegweisender Akteur in globalen politischen und sozialen Fragen. Am kommenden Samstag wird der im Alter von 88 Jahren verstorbene Argentinier in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt.

An der Bestattung nehmen zahlreiche Staatsoberhäupter und Würdenträger aus aller Welt teil.

Österreichische Delegation

Auch aus Österreich reisen hochrangige Politiker nach Rom, um dem verstorbenen Papst die letzte Ehre zu erweisen. Die österreichische Delegation wird vom Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen und dem Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) angeführt. Ebenfalls in Rom erwartet werden hochrangige Vertreter der österreichischen Kirchenführung.

Internationale Staatsgäste

Die Gästeliste des Papstbegräbnisses liest sich wie ein Who-is-Who der internationalen Politik und königlicher Häuser. Zu den bestätigten Gästen zählen US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania Trump, die das Ereignis als erste Auslandsreise ihrer zweiten Amtszeit wahrnehmen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj, der gemeinsam mit seiner Frau Olena Selenska anreisen wird, haben ebenfalls ihre Teilnahme angekündigt.

Neben den Staatsoberhäuptern werden auch Vertreter von EU-Institutionen anwesend sein, darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und Argentiniens Präsident Javier Milei werden ebenfalls erwartet. Milei wurde trotz vergangener kritischer Äußerung über Franziskus in vergangenen Wahlkampfreden zur Beisetzung eingeladen. Ebenso ihre Teilnahme angekündigt haben die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović, der polnische Präsident Andrzej Duda sowie der niederländische Premierminister Mark Rutte.

Wer definitiv nicht kommen wird

Trotz der breiten internationalen Teilnahme gibt es auch prominente Absagen.

Wladimir Putin

Russlands Präsident Wladimir Putin wird aufgrund eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs nicht nach Rom reisen. Der Kreml hat bereits bekanntgegeben, dass Putin der Zeremonie fernbleiben wird.

Benjamin Netanjahu

Aus ähnlichen Gründen bleibt auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, gegen den ebenso ein internationaler Haftbefehl vorliegt, dem Begräbnis von Papst Franziskus fern. Israel wird stattdessen durch seinen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Yaron Sideman, vertreten. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan hatten sich seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 zunehmend angespannt. Papst Franziskus hatte Israels militärische Reaktionen als „Kriegsverbrechen” bezeichnet und die internationale Gemeinschaft zu einer Untersuchung aufgerufen. Die israelische Regierung hatte zunächst via Social Media kondoliert, das Posting jedoch wieder gelöscht. Präsident Isaac Herzog sprach dem Papst sein Beileid aus.

JD Vance

Auch US-Vizepräsident JD Vance, der als letzter Besucher eine offizielle Papstaudienz erhielt, bleibt der Bestattung fern. Franziskus hatte in einem Brief die Migrations- und Abschiebepolitik der Republikaner scharf kritisiert. Dabei nahm der Papst auch Bezug auf eine Aussage von Vance, die US-Amerikaner müssten sich zuerst um ihre Familien und ihr Land kümmern. Vance wies die Kritik zurück.

Protokoll: Sitzordnung und diplomatische Regeln

Die Bestattungszeremonie unterliegt strengen diplomatischen und protokollarischen Regeln. Geregelt ist nicht nur der Dresscode für das Papst-Begräbnis, sondern vor allem auch Sitzordnung und Teilnahme. Staatsoberhäupter, Ministerpräsidenten und hochrangige Politiker werden entsprechend ihrer diplomatischen Bedeutung und ihres Status platziert.

Demnach erhalten die Delegationen aus Italien und Argentinien – dem Herkunftsland des verstorbenen Papstes – die besten Plätze in der ersten Reihe. Hinter ihnen folgen die amtierenden katholischen Monarchen, gefolgt vom Großmeister des Malteserordens, dann die nicht-katholischen Könige. Weitere Staatsoberhäupter werden alphabetisch in französischer Sprache gereiht. Die zivilen Vertreter nehmen auf der rechten Seite Platz, mit Blick auf den Petersdom. Die Kardinäle reihen sich vor dem Eingang der Basilika.

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