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Klaus Mitterdorfer bei einem Medientermin
Die Amtszeit von Mitterdorfer neigt sich dem Ende zu.
Die Amtszeit von Mitterdorfer neigt sich dem Ende zu.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Rücktritt: So geht es jetzt beim ÖFB weiter

22.11.2024 um 10:39, Marcel Toifl
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Die Amtszeit von Klaus Mitterdorfer als ÖFB-Präsident ist gestern offiziell geendet. So soll das Chaos im Verband beseitigt werden.

Donnerstagabend ist der Rücktritt von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer bekannt geworden. Er habe den Rückzug aus persönlichen Gründen angetreten, so der Kärntner in einer persönlichen Erklärung: "Die persönlichen Diffamierungen und Anschuldigungen haben nicht nur meine Familie stark belastet". So geht es jetzt im Fußballverband weiter.

Rückzug

Freitag um 17 Uhr hätten die wichtigsten Akteure des Verbandes, zu einer kurzfristigen Präsidiumssitzung in einem Wiener Hotel, zusammentreffen sollen. Der scheidende Präsident hatte diese kurzfristig angesetzt. Der 59-Jährige wollte dort Silvia Kaupa-Götzl als Geschäftsführerin installieren. Mit seinem Rückzug am Abend davor ist Mitterdorfer einer drohenden Niederlage zuvor gekommen.

Fragliche Mehrheit

Die ehemalige Postbus-Vorsitzende hätte für eine Bestellung mindestens sieben von 13 Stimmen im Vorstand gebraucht. Eine Mehrheit für Kaupa-Götzl erschien äußerst ungewiss.

Abgesehen von der traditionellen Opposition aus Oberösterreich (Gerhard Götscher) und Tirol (Josef Geisler) war es fraglich, ob Kaupa-Götzl das Okay aus Salzburg und dem Burgenland erhält. Die Bundesliga hätte, Gerüchten zufolge, aufgrund der Nichtausschreibung des Postens gegen Kaupa-Götzl votiert. Pikanterweise ist Liga-Vorstand Christian Ebenbauer, ein Präsidiumsmitglied im ÖFB, der Wunschkandidat gewesen. Er hat aber abgewunken. Das Bild dieser Stimmenverhältnisse hat sich im Lauf des Donnerstags verfestigt.

 

Mögliche Nachfolger

Der Abgang Mitterdorfers vertagt die ursprünglich geplante Strukturreform im ÖFB auf ungewisse Zeit. Bis zur nächsten Hauptversammlung, welche für den Mai nächsten Jahres in Bregenz angesetzt ist, wird eine interimistische Führung aus bestehenden Präsidiumsmitgliedern übernehmen. Am 29. November findet die Jahresabschlusssitzung statt. Zum permanenten Nachfolger könnte der Immobilienunternehmer Roland Schmid werden. Der Firmenleiter ist seit zwei Jahren als Vize-Präsident des Traditionsvereins First Vienna FC tätig.

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