Karriereende wegen Impfung: Ex-ÖSV-Talent packt aus
- Karriereende nach Impfung
- Gesundheitliche Probleme
- Körperlich stark abgebaut
- Kritik am Trainerumfeld
- Aussortiert trotz Leistung
- Rückzug und Neustart
Philip Hoffmann galt als eines der größten Skitalente Österreichs. 2020 hat er bei den Olympischen Jugendspielen in der Schweiz Gold im Riesentorlauf geholt – mit einem beeindruckenden Vorsprung von 2,54 Sekunden. Erste Vergleiche mit Marcel Hirscher machten damals die Runde. Doch nach mehreren gesundheitlichen Rückschlägen, für die der heute 22-Jährige die dritte Corona-Impfung verantwortlich macht, hat der Kärntner seine Karriere beendet.
Karriereende nach Impfung
Im März hat Hoffmann seinen Rücktritt bekanntgegeben. „Ich will nicht mehr. Motivation und Antrieb sind weg“, sagte er gegenüber der Kronen Zeitung. Besonders die dritte Corona-Impfung habe seine sportliche Laufbahn stark beeinträchtigt. „Bei den ersten beiden Impfungen habe ich gar nichts gespürt. Aber nach der dritten Impfung ging es mir richtig schlecht. Ich habe neun Monate gebraucht, um wieder richtig fit zu werden.“
Gesundheitliche Probleme
Ein zentrales Problem sei die Nahrungsaufnahme gewesen. „Das größte Problem war, dass ich kaum mehr etwas essen konnte. Es ist einfach nichts runtergegangen“, berichtet Hoffmann weiter. Auch Flüssignahrung habe nur wenig geholfen. Dennoch sei er aus eigenem Wunsch zu früh wieder in die Saison eingestiegen.
Körperlich stark abgebaut
Auch Vater Richard Hoffmann schildert der Krone die gesundheitlichen Folgen. Das Gewicht seines Sohnes sei von 73 auf 65 Kilogramm gesunken. Teilweise legte er eine Trainingspause ein, was jedoch zu einem Ruf als „fauler Skifahrer” geführt habe.
Kritik am Trainerumfeld
Kritik übt Hoffmann Senior auch am Trainerteam des Skiverbandes: Trainer hätten nicht auf Müdigkeit geachtet, Empathie und Sozialkompetenz sollen gefehlt haben. Zudem habe er einen Mangel an Ehrlichkeit festgestellt.
Aussortiert trotz Leistung
Philip Hoffmann wäre laut FIS-Punkten heute noch der siebtbeste Riesentorläufer Österreichs. Dennoch sei er aus dem ÖSV-Kader ausgeschlossen worden, weil er im Slalom zu wenig Punkte geholt habe. Die Argumente der Trainer konnte er oft nicht verstanden. „Es wurden mir Leute vorgezogen, die schlechtere Ergebnisse als ich hatten oder sogar ausgeschieden sind”, so Hoffmann weiter.
Sein Vater stimmt mit ein und bemängelt weiters die vorherrschende Freunderlwirtschaft im österreichischen Skiverband.
Rückzug und Neustart
Philip Hoffmann hat mit dem Kapitel Skifahren abgeschlossen. Heute schaut der Kärntner nach vorne. Die Privatwirtschaft reize ihn nun mehr als der Spitzensport.