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Mann hält eine Kristallkugel und eine Medaille in den Händen
Arvid Auner mit seiner Kristallkugel und der Silbermedaille
Arvid Auner mit seiner Kristallkugel und der Silbermedaille
GEPA pictures/ Michael Riedler

Arvid Auner: „Die Zweifel kann ich besser ausblenden”

12.04.2025 um 11:00, Cornelia Scheucher
2 min read
Im Interview spricht Snowboard-Ass Arvid Auner über seinen Vizeweltmeister-Titel, die kleine Kristallkugel und seine Ziele für Olympia 2026.

Wie fühlt es sich an, Kristallkugel in den Händen zu halten?
Arvid: Vor einem Jahr bin ich mit meinem Team zusammen gesessen und habe meine Ziele für die kommende Saison definiert. Mit der Kugel halte ich eines dieser Ziele nun in den Händen. Ich bin also sehr stolz, dass dieser Winter so ein gutes Ende genommen hat.

Du hast dir nicht nur die kleine Kugel geholt, sondern auch den Vizeweltmeister-Titel. Welches Mindset braucht man, um das zu erreichen?
Arvid: Das Vertrauen zu sich selbst ist wohl der springende Punkt. Während dieser Saison hat es in meinem Kopf klick gemacht und ich habe gewusst, ich kann mir und meiner Arbeit der letzten Monate vertrauen. Ich habe alles gegeben, genug trainiert und konnte all das Gelernte abrufen. Und auch die Zweifelmanderl, die gerne auf meiner Schulter sitzen, konnte ich besser ausblenden (lacht). Im Endeffekt wusste ich einfach, worum es in den Rennen geht: um den stärksten Schwung und das Vertrauen in den stärksten Schwung.

Über Olympia: „Ich weiß, dass der Weg funktioniert”

Das nächste große Ziel sind die Olympischen Spiele 2026. Blickst du dank der Titel entspannter oder angespannter Richtung Olympia?
Arvid: Eigentlich ist es dieselbe Ausgangssituation wie im letzten Jahr. Ich versuche die jetzigen Erfolge natürlich zu feiern, gleichzeitig setze ich wieder alles auf den Anfang zurück. Olympia ist ein ganz neues Kapitel. Die Kugel und die Medaille alleine helfen mir jetzt nicht, dass ich eine ähnliche oder noch bessere Saison fahre. Aber ich weiß jetzt, dass der Weg, den wir im letzten Jahr gegangen sind, funktioniert. Und mit diesem Wissen und meinen Fähigkeiten versuche ich, Gold bei den Olympischen Spielen zu erreichen.

Hast du auch ein Ritual, das du vor jedem Wettbewerb durchziehst?
Arvid: Teilweise. Meine Rituale passieren aber vorwiegend im Starthaus. Da schaue ich in den Himmel, setze einen breiten Grinser auf und sag mir: Arvid, du kannst das, du machst das jetzt und vertraust darauf, dass deine Schwünge die schnellsten der Welt sind.

Ich sag mir: Arvid, du kannst das, du machst das jetzt und vertraust darauf, dass deine Schwünge die schnellsten der Welt sind.

Arvid Auner über sein Ritual im Starthaus

Über seinen Ausgleich: „Da geht es nur um mich”

Nach der Saison ist vor der Saison: Wie schaltest du dazwischen am besten ab?
Arvid: Mein liebster Ausgleich im Sommer ist das Kitesurfen. Wenn ich ganz alleine am Wasser bin, geht es nur um mich und dann fange ich auch an, Dinge in meinem Kopf aufzuarbeiten, die während der Wintersaison vielleicht keinen Platz dort hatten.

Last but not least: Du bist auch Steiermark-Botschafter. Was bedeutet deine Heimat für dich, vor allem im Hinblick darauf, dass du beruflich dauernd unterwegs bist?
Arvid: Die Steiermark und meine Heimatstadt sind Kraftorte für mich. Es gibt so einige Locations in Graz, wo ich einfach gerne sitze, einen Kakao trinke und die Zeit genieße. Solche Tage sind extrem wichtig für mich.

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