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Karl Nehammer zwei Tage nach der Wahl
Nehammers ÖVP dürfte nach der Wahlkartenauszählung ein weiteres Mandat verlieren.
Nehammers ÖVP dürfte nach der Wahlkartenauszählung ein weiteres Mandat verlieren.
Elisabeth Mandl / REUTERS / picturedesk.com

Große Koalition wackelt: ÖVP droht Mandatsverlust

01.10.2024 um 16:56, Stefanie Hermann
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Nach der Auszählung der Wahlkarten dürfte die ÖVP ein Mandat verlieren. Eine Neuauflage der großen Koalition wird unwahrscheinlicher.

Die Spannung steigt: Nach der Wahlkartenauszählung am Montag dürfte es noch zu einer Mandatsverschiebung kommen. Wie es aktuell aussieht, dürfte die ÖVP nur auf 51 und nicht wie angenommen 52 Sitze kommen. Ein Mandat wird demnach zur FPÖ wandern. Für eine kommende Koalitionsbildung könnte das eine weitere Hürde darstellen.

Magerer Spielraum für Babler & Co.

Zusammen mit der SPÖ kämen die Schwarzen auf gerade einmal 92 Mandate. Das wäre die knappste Mehrheit, die der Nationalrat je gesehen hat. Eine einzige Fehlstimme (im doppelten Sinne) würde reichen, um jedes Vorhaben unmöglich zu machen. Ein krankheitsbedingter Ausfall eines Mandatars oder ein „wilder“ Abgeordneter, der plötzlich quer schießt – schon wäre die Mehrheit dahin.

Tickende Zeitbombe

Schon jetzt wird über mögliche „Abweichler“ spekuliert, die dem Bündnis den Todesstoß versetzen könnten. Kein Wunder: Die SPÖ ist aktuell alles andere als in sich ruhend. Parteiinterne Querulanten könnten das fragile Bündnis mit Leichtigkeit sprengen. Immerhin entsendet auch das Burgenland einen roten Abgeordneten in den Nationalrat. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der sich offen gegen eine Regierungsbeteiligung ausspricht, könnte so über Umwege doch noch zum Königsmacher werden. 

Aber …

Selbst wenn Schwarz-Rot auf 93 Mandate käme: Ein Überhang von zwei Mandaten würde auch nicht wesentlich mehr Sicherheit versprechen. 

Die nötige Stabilität könnten die ehemaligen Großparteien in einer Dreierkoalition suchen und finden. Ein Bündnis mit den Grünen oder (wahrscheinlicher) mit den NEOS könnte nötige Stabilität bringen. Im besten Fall käme eine Dreierkoalition auf 110 Sitze – keine Verfassungs-, aber immerhin eine klare Mehrheit.

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