Paukenschlag: Rendi-Wagner tritt zurück
Die noch SPÖ-Chefin macht mit ihrer Ankündigung ernst. Sie zieht sich nach der Wahlschlappe nicht nur aus der Partei, sondern aus der Politik zurück. Gab es am Abend der Ergebnisverkündung nur ein vages schriftliches Statement, stellte sich die SPÖ-Chefin vor der Tagung der Parteigremien den Kameras und findet klare Worte.
Erste Reaktion von Rendi-Wagner
Bereits gestern war es in ihrem ersten schriftlichen Statement unmittelbar nach der Bekanntgabe erahnbar: Genug ist genug. "Auch wenn es ein sehr knappes Ergebnis ist, ist es aus meiner Sicht zu respektieren", machte die 52-Jährige schon gestern klar, das Wahlergebnis jedenfalls akzeptieren zu wollen. Aber nicht nur das: Bereits im Laufe der letzten Wochen kündigte die SPÖ-Spitzenfrau an, im Falle einer Niederlage nicht nur den Parteivorsitz, sondern gänzlich die politische Arena räumen zu wollen.
Offizieller Rücktritt
Auch am Tag nach ihrer knappen Niederlage (nur 2,3 Prozent trennten sie von Herausforderer und Erstplatziertem Hans-Peter Doskozil) hält Rendi-Wagner Wort. Ihr Dank gilt ihren Unterstüztern und Parteimitgliedern, die ihr auch bei dieser Wahl das Vertrauen ausgesprochen haben, vor allem aber auch der loyalen Unterstützung ihrer Mitarbeitern, selbst in stürmischen Zeiten.
Geordnete Übergabe
Dann die klare Ansage: Beim kommenden Parteitag wird sie nicht wieder antreten. Auch ihre Funktion als Klubobfrau werde sie zurücklegen. Dem Gremium wird sie heute die geordnete Übergabe vorschlagen. Und nicht nur das: Zur Sitzung heute hat sie nicht nur Hans-Peter Doskozil, sondern auch den Zweitplatzierten Andreas Babler eingeladen. Eine große Geste, wie Beobachter meinen.
Mahnende Worte
Es sei jetzt an der Zeit, sich wieder auf das Verbindende zu besinnen, die entstandenen Gräben zuzuschütten und Vertrauen wieder herzustellen. Die SPÖ müsse jetzt aufhören, sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich wieder mit vereinten Kräften den Problemen der Menschen im Land zu widmen. Die Geschlossenheit dazu habe in den letzten Jahren gefehlt. Rendi-Wagner zeigt sich aber optimistisch, dass man das schon bald wieder schaffen werde.