Direkt zum Inhalt
Hans Peter Doskozil in Nahaufnahme. Er runzelt die Stirn
Doskozil gibt sich vermeintlich zurückhaltend.
Doskozil gibt sich vermeintlich zurückhaltend.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Wahl-Debakel: Doskozil droht Konsequenzen an

06.03.2023 um 13:23, Stefanie Hermann
min read
Rendi-Wagner ist nicht erst seit der Kärnten-Wahl schwer angezählt. Nach der verheerenden Wahlschlappe breitet sich der parteiinterne Konflikt ungebremst aus.

Der burgenländische Landesparteichef Hans Peter Doskozil hat sich am Montag nach der Kärnten-Wahl ungewöhnlich zurückhaltend gezeigt. Die Verluste der SPÖ seien "natürlich nicht angenehm" und er verstehe die Frage der Journalisten nach Ursachen und Konsequenzen. Diese wird es auch geben, lässt er indirekt wissen: "Diese Diskussionen wird es in der Sozialdemokratie geben, die werden nicht öffentlich sein".

Gratulation an Peter Kaiser

"Obwohl es bitter ist", gratuliere er dem Kärntner Landeshauptmann und Parteikollegen Peter Kaiser: "Er persönlich hat sehr hohe Zustimmungswerte, wenn es um die Frage des Landeshauptmanns geht. Daher wünsche ich ihm, dass er weitere fünf Jahre Landeshauptmann bleibt. Das ist das Wichtigste", so Doskozil am Rande der Pressekonferenz zur Starnacht Mörbisch. Bei der Pressekonferenz sollten die Künstler im Vordergrund stehen, betonte Doskozil. Für die politischen Themen werde es in den "nächsten Tagen und Wochen noch genug Zeit geben, diese zu diskutieren".

>>> Kärnten-Wahl: So sieht der typische FPÖ-Wähler aus

Doskozils Taten lauter als Worte

Doskozils Gebaren im Vorfeld der Kärnten-Wahl sorgte für heftige Kritik aus der eigenen Partei. Dem mächtigen roten Landeshauptmann werden Ambitionen auf Rendi-Wagners Chefsessel nachgesagt. Ein Vorwurf, den Doskozil konstant dementiert. Seine Taten sprechen unterdessen eine gänzlich andere Sprache. So goss Doskozil mit einem großen, just am Wochenende der Kärnten-Wahl erschienem Interview Öl ins Feuer der überdies schon brodelnden Gerüchteküche. "Sind Sie zu krank für die Nr. 1, Herr Doskozil?" fragte das Nachrichtenmagazin Profil am Cover.

Kritik auch an Doskozil

Die Vorarlberger SPÖ-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger ließ das nicht unkommentiert. Sie schießt scharf gegen ihren Parteikollegen. "Doskozil ist micht Manns genug, eine Diskussion in den Gremien zu führen", richtet sie  via Medien aus. "Er versteckt sich im Burgenland und hat nicht die Courage, über die Grenze zu kommen und an den Sitzungen teilzunehmen."

>>> Kärnten-Wahl: Rendi-Wagner schmerzen Verluste

Parteijugend rebelliert

Ein Klären der Führungsfrage lieber heute als morgen wünscht sich unterdessen die rote Jugend. Im Gespräch mit der Tageszeitung heute fordert Paul Stich, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend (SJ) einen Sonderparteitag und rasche Konsequenzen. Ginge es nach ihm, würde mittels Mitgliederbefragung bereits demnächst bestimmt werden, wer für die Sozialdemokraten 2024 an der Spitze ins Rennen geht.

more