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Andi Babler vor der Pressewand der SPÖ. Er spricht und hat die Hände gestikulierend in der Luft.
Nach der Nachzählung steht fest: Andreas Babler ist der neue SPÖ-Chef.
Nach der Nachzählung steht fest: Andreas Babler ist der neue SPÖ-Chef.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

SPÖ-Siegesrede: Babler basht "Kurz-Freund" Benko

06.06.2023 um 15:17, Stefanie Hermann
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Nachgezählt und endgültig: Der neue Chef der SPÖ heißt Andreas Babler. Bei seiner Siegesrede vor Journalisten macht er eine erste tagesaktuelle Kampfansage.

"Sie können sich alle vorstellen: Das, was gestern passiert ist, hat mich genauso überrascht wie Sie. Der Fehler, der passiert ist, hat die Sozialdemokratie beschämt. Dafür möchte ich mich entschuldigen." Auch für Hans Peter Doskozil gibt es eine Extraentschuldigung und einen Dank.

Vorsitz von Mitgliedern wählen lassen

"Ich habe als Vorsitzender kandidiert, um unserer Partei Einigkeit, Stolz und Würde zurückzugeben." Die Wahlkommission sei seinem Wunsch und der Empfehlung einer notariellen Aufsicht gefolgt. Er nimmt seine Wahl zum 13. Bundesparteivorsitzenden an. Künftig möchte er den Parteivorsitz von den Mitgliedern wählen lassen. Dafür braucht es jedoch erst eine Statutenänderung. Diese könnte bereits auf dem vorgezogenen Parteitag im Herbst beschlossen werden.

Delegiertenstimmen für Babler und Doskozil, Ergebnis 3. Juni und korrigiertes Ergebnis 5. Juni.
Mittlerweile steht das Ergebnis fest.

Benko-Bashing

"Ich hätte mir gewünscht, mein Amt unter anderen Bedingungen anzutreten", gesteht Babler in der Rede ein - und macht prompt klar, wofür er künftig stehen wird. So nutzt er die Rede, um ein tagesaktuelles Thema anzusprechen. Wie heute bekannt wurde, verlieren 1.900 Mitarbeiterinnen des "Kurz-Freunds Benko", wie Babler den Unternehmer nennt, ihren Job. "Auch diese Mitarbeiter sind keine Bittsteller", so Babler.

Comeback der Sozialdemokratie

Den Ausblick auf die Zukunft gestaltet er vorsichtig optimistisch. Aktuell liegt man in Umfragen bei etwa 20 Prozent. "Mich würde es nicht wundern, wenn wir nach diesem Theater noch weiter darunter liegen würden." Aber: Ab jetzt geht es wieder bergauf.Die ganze Partei müsse auf ihre Mitglieder zugehen, nicht auf einzelne Lager, ist Babler überzeugt. Noch vor dem Sommer möchte er eine Österreich-Tour durch alle Bezirke starten.

Das Comeback der Sozialdemokratie, das startet hier und heute.

Andi Babler

Wer macht künftig was?

Zu personellen Fragen ist er mit allen im Austausch. Aktuell arbeitet man daran, ein starkes Team zusammenzusetzen. Er hat gestern bereits bis in die Nacht Gespräche geführt, heute geht es weiter. Namen will er auch auf Nachfrage nicht nennen. Zweimal fällt jedoch der Name der Frauenvorsitzenden, Eva Maria Holzleitner. Sie könnte Gerüchten zufolge für die Rolle der Klubchefin hoch im Kurs stehen. Ob er mit Doskozil gesprochen hat? "Ich habe ihn gestern zwei- oder dreimal versucht anzurufen, aber er hat nicht zurückgerufen."

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