Bidirektionales Laden? Was ist das?
Föhnen mit dem E-Auto?
Ab sofort kann man einen Mikrowellenherd direkt an sein E-Auto anstecken und das Mittagessen kochen. Auch das Föhnen der nassen Haarpracht ist so möglich. Klar muss man sich die Frage stellen: Warum um Gottes Willen soll ich mir eine Mahlzeit im Kofferraum zubereiten, nur weil sich dort die Steckdose bzw. der Ladeanschluss befindet? Und seine Haare beim Auto zu föhnen ist ungefähr so sinnvoll, wie die Waschmaschine zum Auto zu tragen, um dort seine Unterflattis zu reinigen. Haben sich dabei beispielsweise die koreanischen E-Autohersteller Nissan, Kia oder Hyundai, die erstmals eine solche 230-Volt-Ansteckmöglichkeit mittels Adapter anbieten, nix dabei gedacht? Doch!
„Bidirektionales Laden“ ist sogar ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Es geht nämlich weniger um das Anstecken von Kühlbox, Lampen und anderen Elektrogeräten, die durchaus Sinn machen, sondern ums Rückspeisen von Strom ins Netz! Ein Beispiel: Das E-Auto über Tag mit der Solaranlage am Hausdach laden und am Abend den Haushalt mit Elektrizität vom E-Auto versorgen. Oder: Man lädt den Auto-Akku zu Zeiten, in denen Strom im Überfluss und billig vorhanden ist, um ihn dann zu Strom-Spitzenzeiten an den Energieversorger teurer zu verkaufen. Noch ein Highlight: Netz-Stromüberschüsse verpuffen so nicht im Nichts! Unterm Strich eine echt coole Sache. Derzeit aber eher noch Theorie, was sich aber bald ändern wird – hoffentlich!
Zusatzinfo:
Hinter dem Begriff bidirektionales Laden verstecken sich weitere Begriffe, da es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten gibt. Also beispielsweise das gegenseitige Laden zwischen zwei Elektroautos. Die Einzelheiten ersparen wir uns aber an dieser Stelle - die Thematik ist ohnehin schon kompliziert genug.
Vehicle to Grid (V2G)
Vehicle to Home (V2H)
Vehicle to load (V2L)
Vehicle to building (V2B)