Macan Turbo: Porsche Doppel-E Ausfahrt
Start: Salzburg. Der Macan Turbo bringt es mit Overboost auf 470 KW (639 PS) und zimmert satte 1130 Nm in den Asphalt. Die Grenzen der Bundesstraßen-Legalität erreicht der gut 2,4 Tonnen schwere Turbo nach 3,3 Sekunden. Der Macan 4 (bis zu 300KW/408 PS) knackt diese Marke nach 5,2 Sekunden. Schluss ist dann bei jeweils 260 bzw. 220 km/h. So viel zu den nackten Zahlen.
Beifahrer freut sich über Display
Die Fahrt bot so ziemlich alles, um einen echten Porsche richtig zu testen. Deutsche Autobahn, Bundesstraßen, kurvige Bergstraßen – kombiniert mit einem überaus agilen Fahrwerk, präziser Lenkung und den sehr komfortablen Sitzen ein echter Genuss. Das auffällig großflächige und gut ablesbare Head-Up Display fügt sich wunderbar in das stimmige Gesamtbild – alles ist auf den Fahrer zugeschnitten. Optional darf sich auch der Beifahrer über ein eigenes Display freuen (das während der Fahrt vom Fahrer nicht einsehbar ist).
Reichweite: 400 Kilometer
Selbst auf regennasser Fahrbahn bringt den sportlichen Stromer so schnell nichts aus der Spur. Mit 800 Volt Ladetechnik und bis zu 270 KW Ladeleistung ist er technisch am letzten Stand. 641 km Reichweite am Papier und über 400 im echten Leben sprechen dazu eine deutliche Sprache. Unser Testverbrauch auf die Strecke: 22,3 KW/h bei richtig unterhaltsamer Fahrweise. Und auf der Uhr am Abend immer noch genug Reserven. Respekt.
Dafür lieben wir Porsche
Ankunft Lech: Hier warten vier besondere Schmankerl auf uns. Ein 930er Turbo, ein 996er Turbo, ein 991 Turbo S und ein 992 Turbo S. Was soll man sagen… Porsche in Reinform. Brachial und laut – wobei der erste Punkt auf den Macan auch durchaus zutrifft, bei Punkt 2 zieht er aber den Kürzeren. Diese Röhren, dieses Aufheulen – die gesamte Soundkulisse einzigartig – für das lieben wir alle Porsche.
Thema E-Fuels
Dass man diesen Fahrspaß in Zukunft auch CO2-neutral haben könnte, erfahren wir am Abend in einem kurzen Statement zum Thema E-Fuels. Porsche forscht mit Partnern bereits seit einiger Zeit in einer Anlage in Chile, um mithilfe erneuerbarer Energie (Wind, in dieser Gegend praktisch eine unendliche Energiequelle) sogenannte synthetische Kraftstoffe aus CO2 und Wasserstoff zu erzeugen. Wasserstoff aus Elektrolyse, CO2 durch riesige Filteranlagen aus der Luft. Das sind die Zutaten, die durch spezielle Synthesen schließlich einmal zum kompletten Ersatz von fossilem Diesel und Benzin werden sollen. Was sich so einfach anhört, bedarf aber noch einiger Jahre intensiver Forschung und Entwicklung, bis das Produkt wirklich serienreif ist. Ein großer potentieller Vorteil: Es besteht bereits die komplette Infrastruktur (Logistik, Transport, Tankstellennetz) und die Motorentechnik. An dieser würde sich nämlich nichts ändern, E-Fuels kann man in jeden herkömmlichen Verbrenner tanken.
Schluss ist bei 315 km/h
Die Praxistauglichkeit stellt der E-Fuel im Tank des neuen Panamera unter Beweis. Man merkt schlicht keinen Unterschied zum „echten“ Sprit. Dazu nehmen wir an Tag 2 für die Rückfahrt nach Salzburg im Panamera Turbo E-Hybrid Platz. Vier Liter V8, 190 PS rein elektrisch, Gesamtleistung 680 PS und 930 Nm sprechen eine deutliche Sprache. Diese Power schießt den gut 2,3 Tonnen schweren Sportler in 3,2 Sekunden in den dreistelligen Bereich, Schluss ist bei 315 km/h.
Sportliches Reisen
Dank der 25,9 KW starken Batterie lassen sich rein elektrisch knapp 90 km zurücklegen. Rasante Autobahnstücke bei den Nachbarn, verwinkelte Bergetappen und gemütliches Cruisen über Land – in keiner der Disziplinen kommt irgendwo Zweifel auf, vielleicht nicht im richtigen Auto dafür zu sitzen. Unerschöpfliche Kraftreserven, unglaublich präzises Lenkverhalten und nicht zuletzt das aktive Fahrwerk „Active Ride“, das Bodenwellen einfach wegschluckt und sich der Fahrdynamik anpasst (aktiver Wankausgleich) – all das macht das sportliche Reisen mit diesem Porsche zu einem richtigen Vergnügen.