Umweltfreundlich feiern: So einfach lässt sich Plastik vermeiden
Im Sinne der Nachhaltigkeit umweltfreundlich feiern - ein Anspruch, der sich auch zunehmend in den Bereichen Event-Organisation und Catering durchsetzt. Auf Wunsch der Gäste, die ohne Reue die Party genießen wollen, im Interesse der involvierten Dienstleister, die ihren Markterfolg absichern, wenn sie diese Entwicklung bejahen. Das ist umso wichtiger, als der Gesetzgeber Einwegplastik, das in großer Zahl auch bei Veranstaltungen anfällt, offiziell ein Ende gesetzt hat.
Herausforderung Plastikmüll
Denn so günstig Plastik auch produziert und verkauft wird, so hoch ist der Preis für unseren Planeten und am Ende unsere Gesundheit:
- 1.781 Millionen CO2 allein, das im Schnitt jährlich weltweit durch die Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung von Plastik laut den Autorinnen und Autoren des sogenannten Plastikatlas entsteht
- Millionen Tonnen Einwegplastik, die Jahr für Jahr im Müll landen – darunter Verpackungsmaterial und Geschirr
- Unmengen Mikroplastik, das über das Meer in die Nahrungskette seiner tierischen Bewohner und damit in unsere gerät
Es liegt auf der Hand, dass sich durch die Reduktion der Plastikabfälle nicht nur Milliarden Euro einsparen, sondern auch die Folgeschäden deutlich eindämmen ließen, unter denen Klima und Umwelt zu leiden haben.
Einwegplastik EU-weit verboten
Im Licht des EU-weiten Verbots von Einwegplastik, das seit 3. Juli 2021 in Kraft ist, sind mehr denn je innovative Ideen und adäquate Alternativen zu beliebten Dekorationsartikeln wie Luftballons inklusive Halterungen gefragt. Denn wer will schon auf Konfetti, stimmungsvolle Beleuchtung oder ein einladend angerichtetes Büffet verzichten?
Auch wenn Handel und Gastronomie Restbestände aus Einwegplastik noch verwenden bzw. verkaufen dürfen, bis der letzte Vorrat aufgebraucht ist, gewöhnt man sich am besten schon jetzt Schritt für Schritt an einen plastikfreien Alltag. Denn das geht einfacher als gedacht.
Alternativen zu Plastik
Dass es ohne Plastik, unnötige Müllberge und energiesparend geht, zeigen die folgenden Anregungen und Ideen – im Bereich Dekoration, Catering, Party-Zubehör, Beleuchtung und Stromquellen bis hin zum Transport der Gäste. Ermutigend ist, dass es wiederverwertbare Alternativen zu Kunststoff gibt, die (wieder) in Mode kommen, darunter Jute, Holz oder Zuckerrohr.
Dekoration
Um Papier für Party-Wegweiser oder Sprüche zu sparen, bewähren sich alternativ Kork- oder Kreidetafeln, die bei vielen Gelegenheiten zum Einsatz kommen.
Pflanzen, Schnittblumen, Äste, Steine oder Tannenzapfen: Aus Naturschätzen lassen sich allerhand dekorative Blickfänge zaubern, etwa begrünte Wände und Collagen, originelle Arrangements in Deko-Schalen, Gläsern oder auf Holzschneiten.
Um Party-Deko anzubringen oder zu fixieren, braucht es weder Klebestreifen noch Klebstoff. Das meiste lässt sich in der Regel mit Stecknadeln oder Büroklammern fixieren.
Wer bei der Materialauswahl auf Stoffreste und -bänder setzt, die er nach der Feierlichkeit wie die bereits genannten Dekostücke anderwertig weiternutzen kann, ist in puncto Öko-Bilanz schon ein gutes Stück weiter.
Catering und Geschirr
Geschirr aus Keramik und Glas ist nicht nur dekorativer, sondern auch deutlich umweltverträglicher als Einweggeschirr aus Plastik. Darauf wird auch zunehmend im Catering Rücksicht genommen.
Das gilt auch für die servierten Getränke, die – um Müll zu sparen – idealerweise in Glasflaschen und -karaffen serviert werden statt aus Plastikflaschen oder Aludosen.
Sind die Lebensmittel, die für die gereichten Speisen verwendet wurden, sowie Spirituosen aus regionaler Produktion, hat man zusätzlich unnötige Transportwege gespart.
Wird im Rahmen der Veranstaltung ein Barbecue veranstaltet, ist man mit dem Gasgrill gut beraten, der in puncto Umweltverträglichkeit gegenüber dem Holzkohlegrill im Vorteil ist.
Party-Zubehör
Ob Hochzeit, Geburtstagsparty, Sponsion oder Firmen-Event: Luftballons sind gerade bei Motto-Partys der besondere Kick. Lässt es sich nicht vermeiden, dabei auf Plastik zu verzichten (etwa, indem man auf Naturkautschuk setzt), schont man bereits die Umwelt, wenn man sie nach ihrer Verwendung nicht entsorgt, sondern die Luft rauslässt und sie bis zum nächsten Anlass verstaut.
Ähnliches gilt für die Tragestäbe, die schon längst ohne Plastik auskommen – dank einer innovativen Idee aus Österreich, die im In- und Ausland immer mehr Verbreitung findet, gibt es diese mittlerweile aus wiederverwertbarem Karton, der sich wieder verwenden lässt.
Überlegen Sie, ob sich Konfetti nicht auch aus umweltfreundlichen Materialien herstellen lässt, um es biologisch entsorgen oder immer wieder weiterverwenden zu können, beispielsweise aus Blättern von Laubbäumen, nicht mehr gebrauchten Papptellern oder Recyling-Papier.
Möbel & Equipment
Stehen Sitzgelegenheiten, Tische oder Überdachungen fürs Freie nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung, bietet sich die Gelegenheit, entsprechendes Interieur anzumieten oder mit etwas handwerklichem Geschick aus Brettern selbst zu bauen.
Beleuchtung & Stromquellen
Wer nicht ohnehin auf gespeicherten Solarstrom seiner Photovoltaikanlage zurückgreifen kann, schafft alternativ stimmungsvolle Lichtakzente mit umweltfreundlichen Biowachs-Kerzen oder Lichterketten, die sich tagsüber mittels Solarstrom aufladen lassen. Bei Lampen, die via Netzstrom betrieben werden, sollte LED die erste Wahl sein.
Transport
Carsharing, klimaschonende Shuttle-Busse oder E-Taxis, die die Gäste zur Veranstaltung und wieder nach Hause bringen - der umweltfreundliche Transport der Gäste rundet nicht nur eine Veranstaltung oder Feierlichkeit im Sinne der Nachhaltigkeit ab, sondern bringt die einen oder anderen vielleicht sogar dazu, es ihren Gastgeberinnen und -gebern künftig gleichzutun. In diesem Fall wäre das Event oder die Party gleich in mehrerer Hinsicht ein Erfolg!