Barbarazweige: So blühen sie bis Weihnachten

In der Vorweihnachtszeit gibt es viele wunderbare Bräuche, einer der schönsten ist aber zweifellos der Brauch der Barbarazweige. Am 4. Dezember werden Zweige – vorzugsweise von Kirschbäumen – geschnitten und in der Hoffnung, dass sie bis Weihnachten blühen, ins Wasser gestellt.

Dieser alte europäische Brauch ist eng mit der Legende der Heiligen Barbara verknüpft, einer frühchristlichen Märtyrerin. Als sie ins Gefängnis geführt wurde, blieb sie an einem Kirschbaum hängen und brach einen Zweig ab. Sie stellte den Zweig ins Wasser, und er blühte am Tag ihrer Hinrichtung auf. Der 4. Dezember ist ihr Gedenktag, deshalb werden die Zweige an diesem Tag geschnitten und ins Wasser gestellt. Erblühen die Knospen am 24. Dezember soll man im nächsten Jahr jede Menge Glück haben.

Gesunde Obstbaumzweige auswählen, die möglichst viele und gut entwickelte Knospen haben. Besonders gut eignen sich Kirschzweige, aber auch jene von andere Obstbaumarten können verwendet werden.

Die Zweige am besten früh am Morgen des 4. Dezembers schneiden. Wichtig ist, eine saubere und scharfe Gartenschere zu verwenden.

Die Enden der Zweige sollten schräg abgeschnitten werden. Das erhöht die Fläche, durch die die Zweige Wasser aufnehmen können.

Damit sich Knospen öffnen, braucht es einen ordentlichen Kältereiz – so als wäre es Winter. Falls noch kein Frost eingesetzt hat, kann man die Zweige für eine Nacht in die Gefriertruhe legen.

Nach dem Einfrieren die Zweige über Nacht in lauwarmes Wasser legen, um das Ende des "Winters" vorzutäuschen.

Um die Wasseraufnahmefähigkeit der Zweige zu erhöhen, empfiehlt es sich, die Schnittenden mit einem Hammer weich zu klopfen.

Die Zweige in eine Vase mit möglichst lauwarmem Wasser stellen und das Wasser regelmäßig wechseln. Auf keinen Fall in die Nähe einer Heizung oder eines Kamins stellen, da die Zweige und Blüten sonst austrocknen.

Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können die Zweige gelegentlich mit Wasser besprüht werden.