Nachhaltige Freizeit-Tipps für Valposchiavo
Im größten Schweizer Kanton Graubünden gelegen, hat sich die Valposchiavo (auch unter dem Namen Puschlav bekannt) in den vergangenen Jahren zu einem der nachhaltigsten Urlaubsziele weit über die Landesgrenzen hinaus entwickelt – dank eines ganzheitlichen Konzepts, das von den Verkehrsanbindungen über das kulinarische Angebot bis hin zur Freizeitgestaltung reicht. Damit nimmt die Region eine Vorreiterrolle ein. Denn dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral werden will, ist seit dem jüngsten Referendum vom 18. Juni, bei dem 59,1 Prozent der Bevölkerung dafür stimmten, jetzt amtlich. Valposchiavo verfolgt dieses Ziel seit rund zehn Jahren, wie besonders eine Initiative zeigt.
Nachhaltig genießen mit 100% Valposchiavo
Rund 95 Prozent der verfügbaren Flächen für Ackerbau werden in der Valposchiavo bereits nach biolandwirtschaftlichen Standards genutzt. Dank der Marken "100% Valposchiavo" (Cento per Cento) haben Reisende die Gewähr, dass die Lebensmittel und Gerichte vollständig ausschließlich in der Region geerntet bzw. hergestellt worden sind; bei "Fait sü in Valposchiavo" sind es wenigstens 75 Prozent. 13 Restaurants bieten mindestens drei 100% Valposchiavo-Gerichte an, viele davon auf der Basis von Buchweizen. Fans der vegetarischem bzw. veganen Ernährungskultur kommen hier voll auf ihre Kosten.
Nachhaltig reisen mit dem Swiss Travel Pass
Nicht, nur, dass man seine Zielorte in der Valposchiavo mit dem Zug von Zürich aus binnen weniger Stunden erreicht, kommt man innerhalb der Region per Bahn und Bus bestens voran und kann getrost auf das eigene Auto verzichten. Für preisliche Anreize sorgt der Swiss Travel Pass, mit dem man bis zu 15 Tage lang Bahn, Bus und Boot gegen einen Pauschalpreis nutzen kann, dazu kostenlose Eintritte in rund 500 Museen erhält sowie bis zu 50 Prozent bei Fahrten mit der Bergbahn spart. Für individuelle Fahrten gibt es zusätzlich den flexiblen Rufbus PubliCar Valposchiavo, der einfach online gebucht werden kann.
Damit man keine der unzähligen traumhaften Ausflugsziele und Routen in der Valposchiavo verpasst, ist man mit einer der vielfältigen Apps des Schweiz Tourismus gut beraten, unter anderem der Grand Train Tour of Switzerland.
Nachhaltig aktiv sein mit diesen Freizeitangeboten
Die einzigartige Landschaft der Valposchiavo, die über 25 Kilometer Luftlinie vom Bernina-Massiv im Norden bis zum mediterran anmutenden Grenzgebiet zu Italien rund um Tirano reicht, hat ihren besonderen Reiz durch ihre abgeschiedene Lage. Wer zur Ruhe kommen, Natur achtsam erleben, bewusst genießen oder neue Energie tanken will, schöpft hier aus einer Vielzahl an verlockenden Freizeitangeboten – drinnen wie draußen. Hier eine kleine Auswahl.
Mit dem Bernina Express das UNESCO Welterbe erfahren
Ist man die Albula-Bernina-Linie einmal mit dem Bernina Express der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen St. Moritz und Tirano gefahren, versteht man auf Anhieb, warum sie zum UNESCO Welterbe ernannt wurde. Das Panorama, dass einen auf rund 2.253 Meter über dem Meeresspiegel in Ospizio Bernina am Ufer des Lago Bianco erwartet, sucht seinesgleichen. Mit sieben Prozent Steigung geht es steil nach oben. Wer einen neuartigen Blick auf das Gebiet erhalten möchte, begibt sich dafür in das oberste Geschoss des Salz- und Kiessilos, der unter dem Namen Camera Obscura von Top-Architekten entworfen wurde.
Entlang der höchstgelegenen Alpenüberquerung der Welt passiert man die Anziehungsorte Alp Grüm oder Cavaglia mit seinen Gletschermühlen.
Buchstäblich drüberstehen in Alp Grüm
Reizvoll an Alp Grüm ist, dass man die Siedlung mit dem gleichnamigen Bahnhof, in dem sich ein Restaurant und ein Hotel befinden, nur zu Fuß sowie per Rad oder Bahn erreichen kann. Von dort aus lässt es sich zum Berninapass wandern oder Richtung Cavaglia. Der Ausblick allein ist schon eine Reise wert, speziell für erfahrene Paragleiter, für die es einen eigenen Startplatz gibt.
Beim Schaukeln dem Himmel nahekommen
Die positiven Schwingungen früher Kindheitstage wieder zu spüren – diese Chance haben alle, die sich auf eine Swing the World-Schaukel setzen. Ihr besonderes Markenzeichen: Die Schaukeln werden an Orten aufgestellt, die ein besonders schönes Panorama bieten, zum Beispiel am Ufer des Lago di Poschiavo.
Unter dem Sternenzelt träumen
Wanderer, die die Alpe San Romerio erklommen haben, erwartet nahe der dortigen Berghütte (gegen Reservierung) das Sternenzimmer, wie es mehrere unter der Marke "Million Stars Hotels" in Graubünden gibt. Dabei handelt es sich um Holzhütte mit einem Bett auf Rollen, das sich auf die Terrasse schieben lässt. Ein magisches Erlebnis unter dem Nachthimmel, das sich mit den nötigen Decken und heißen Getränken vor dem Schlafengehen auch bei niedrigeren Temperaturen genießen lässt. Das nahegelegene Tirano mit seinem mediterranem Ambiente lockt mit kulinarischen Genüssen und seiner zauberhaften Altstadt.
Zu sich finden durch Yoga in freier Natur
In Einklang mit sich und seinen Bedürfnissen kommt man entlang des ARMONIA-Sinnesparcours, ein mit ausgesuchten Naturschätzen ausgelegter Pfad, der neun Stationen mit Yoga-Übungen bereithält.
Freiheit auf dem Fahrrad erleben
Unter der Marke "Vivabike Valposchiavo" fungieren alle Hotels, die sich speziell auf Gäste, die mit dem Rad reisen, eingerichtet haben. Die Auswahl an Trails ist groß und wird allen Ansprüchen gerecht. Heißer Tipp: die Alta Tensione. Die Strecke folgt dem Verlauf der Hochspannungsleitungen und führt einen auf diese Weise zu den schönsten Plätzen und Orten der Region – von Poschiavo ausgehend bis nach Le Prese und wieder retour.
Schweizer Bergkräuter entdecken
Doch nicht nur Radtouristinnen und -touristen hat Le Prese einiges zu bieten. Ein Muss für Kräuter-Fans ist die Erboristeria Raselli mit ihren Kräuterfeldern. Hier gedeihen Schweizer Bergkräuter in Bio-Qualität, die nicht nur zu aromatischen Tees, hochwertigen Gewürzen und essbaren Blüten verarbeitet werden, sondern etwa RAUSCH als Grundlage für hochwertige, wirksame und hautverträgliche Kosmetikprodukte dienen.
Das Familienunternehmen mit 130-jähriger Tradition greift bei seinen Rezepturen auf jahrhundertealtes Kräuterwissen von Klöstern zurück; bei der Herstellung und Verarbeitung auf neueste wissenschaftliche Methoden und modernste Technik.
Nicht nur in puncto Produktion setzt RAUSCH dabei auf Nachhaltigkeit. Der hauseigene naturbelassene Kräutergarten bietet vielen Insekten Lebensraum. Auf Tierversuche verzichtet der Schweizer Hersteller zur Gänze. Die Produkte werden in recycelten PET-Flaschen abgefüllt.
Frische Bergluft atmen in Pontresina
Beliebt ist das auf 1.800 Meter Höhe gelegene Bergdorf nahe St. Moritz als Höhenkurort. Aktive Outdoor-Fans können sich über 580 Kilometer Wanderwege und 400 Kilometer Radwege freuen sowie in die Wasserwelt des Erlebnisbads Bellavita eintauchen. Mit der Standseilbahn geht's auf den Aussichtsberg Muottas Muragl, von dem man den schönsten Ausblick genießt. Klar und frisch ist die Luft, die man am besten tief und bewusst inhaliert. Pure Frische, die wohltuend auf Geist und Körper wirkt. Erreichbar ist Pontresina, das auf die größte Steinbock-Kolonie der Alpen verweisen kann, über den Bernina Express.
Dem Ruf der Seen folgen
Einen der zahllosen Seen in der Valposchiavo zu umrunden und dabei das an Postkartenidylle grenzende Panorama still auf sich wirken zu lassen, macht jeden Spaziergang zu einem persönlichen Momentum mit nachhaltiger Wirkung. Ein Anziehungspunkt für Ruhesuchende ist das Val di Campo mit zwei der schönsten Seen der Region: Der Lagh da Saoseo strahlt in intensivem Blau, der nahegelegene Lagh da Val Viola schimmert Violett.
Beim Wandern den Alltag hinter sich lassen
Mehr als 250 Kilometer markierte Wanderwege stehen Naturliebhaberinnen und -liebhabern frei, wobei für Weitwander-Fans die Route entlang der Albula-Bernina-Linie ein besonderes Highlight darstellt. Zur Erkundung artenreicher Vielfalt eignet sich bestens der Botanische Wanderweg Sassalbo.
In Poschiavo auf den Spuren der Geschichte wandeln
Wer Poschiavo, das Herzstück der Region, zum ersten Mal bereist, wird kaum seine Blicke von den prächtigen Palazzi abwenden können. Nicht weniger faszinierend ist ihre Geschichte: Im 18. Jahrhundert verließen Puschlaver ihre Heimat, um es andernorts zu Ruhm, Anerkennung und Geld zu bringen. Wieder zurückgekehrt, verhalfen sie mit ihren Bauten der Stadt zu neuem Flair.
Den besonderen Reiz der Valposchiavo entdecken
Die Vielfalt der Freizeitaktivitäten zeigt, wie erfrischend entschleunigend Valposchiavo sein kann. Für das nötige Urlaubsflair ist nebenbei auch sprachlich gesorgt: Im südlichsten Teil Graubündens wird Italienisch gesprochen, weiters der für die Region typische alpinlombardische Dialekt Pus’clavin. Wer einmal hier war, kehrt in der Regel nicht nur gerne wieder zurück, sondern sagt statt "Grüezi" lieber nach bester Puschlaver Art "Bundì"!