5 Orte, die Kunst-Fans in Paris gesehen haben sollten
Wer Paris zum ersten Mal erkundet, der kommt an den zahleichen Cafés mit den typisch roten Markisen ebensowenig vorbei wie an den zahlreichen Zentren der Kunst. Vermutlich ist es in der Stadt der Liebe sogar eine Herausforderung, einen Ort zu finden, der nichts mit Kunst zu tun hat, wie die folgenden Beispiele eindrucksvoll beweisen!
1. Stillleben im Palais de Tokyo
Für die Ausstellung der deutschen Künstlerin Anne Imhof wurde ein ganzes Museum auf den Kopf gestellt: Der Palais de Tokyo wurde buchstäblich auseinandergenommen. Zu sehen ist die Kunst jetzt nicht auf säuberlich verputzten Wänden, sondern auf rohen Mauern mit herausragenden Stahlpfeilern. Als Besucher bekommt man ein seltsames Gefühl bei der Betrachtung von "Natures mortes" – befindet man sich wirklich in einem Museum oder ist das alles eine alte U-Bahn-Station?
Für eine Performance war die Künstlerin mehrmals auch selbst vor Ort, und durch ihre Arbeit schien sich das Gebäude immer wieder zu verwandeln. Einmal war es düster und leise, dann wieder schrill und ganz laut – und teilweise auch alles zugleich.
Wer plant, nach diesem Kunsterlebnis noch essen zu gehen, riskiert, den Platz im Restaurant nicht mehr zu erreichen. So einnehmend ist die Performance, dass die Zeit ihr Tempo zu ändern scheint: unglaublich langsam in einem Moment und im nächsten wieder fesselnd schnell. Auch wenn sie mittlerweile nicht mehr stattfindet – schon allein der Atmosphäre wegen ist die Ausstellung selbst immer einen Besuch wert!
2. Fashion im Musée des Arts Décoratifs
Alles andere als leise geht es bei der Couturissime im Musée des Arts Décoratifs zu – so fühlt es sich eben an, wenn ein Modedesigner wie Thierry Mugler mit seinen Kreationen im Museum landet. In seiner Ausstellung werden alle Sinne angesprochen: Man blickt auf grelle Fashion-Kreationen, hört in jedem Raum jeweils andere schrille Catwalk-Klänge und kann sich dabei an berühmten Düften des Designers berauschen. Nach diesem sensorischen Overload braucht man erst einmal eine Pause auf der Wiese vor dem Museum – oder in einer der anderen (weniger überfüllten) Ausstellungen des Museums!
3. Licht im Architekten-Apartment
Ein überraschendes Highlight ist die Wohnung von Le Corbusier, die etwas außerhalb des Stadtzentrums in den obersten beiden Stockwerken eines achtstöckigen Gebäudes liegt. Das von dem berühmten Architekten geplante Haus mag von außen unauffällig scheinen – aber sein eigenes zweistöckiges Apartment darin scheint so ganz anders als eine herkömmliche Wohnung zu sein. Es gibt weniger rechte Winkel und mehr raffinierte Kurven sowie aus damaliger Sicht zukunftsweisende handwerkliche Lösungen - etwa für Rollläden. Und: In jeden Raum fällt Sonnenlicht. Zur Vollendung fehlt da nur noch eine Tasse Kaffee auf der Terasse!
4. Offene Türen in der Cité des Arts
Die Cité des Arts ist ein Atelier-Komplex in Paris. Hier können darstellende und bildende Künstler aus aller Welt für einige Monate lang in einem Atelier leben und arbeiten. Auch Österreich verfügt über einige, für die man sich bewerben – und dann mit etwas Glück ein paar Monate in der Stadt der Liebe verbringen kann. An manchen Abenden können Besucher der Cité den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Ein Erlebnis!
5. Kunst in 101 Galerien
Auf einer eigens für Paris-Reisende angefertigten Karte sind 101 Galerien eingezeichnet. Für jeden Geschmack ist etwas dabei - eine gute Gelegenheit, die schönsten Seiten der Stadt zu Fuß zu erleben. Neben den zahlreichen sehenswerten Museen und Kunst-Veranstaltungen sind es gerade diese Galerien, die neben den Cafés mit den roten Markisen Paris erst zu Paris machen.
Zur Autorin
Passion Author Ariane Perktold studiert Bildnerische Erziehung und Englisch in Salzburg. In ihrer Freizeit begeistert sich die gebürtige Südtirolerin für Reisen, Literatur, Tiere, Kulinarik und Kunst. Themen, von denen auch ihre abwechslungsreichen Beiträge auf www.weekend.at handeln.