Übergewicht: Wie bleiben Kinder schlank?
Die Weltbevölkerung legt immer mehr an Gewicht zu - das gilt ausnahmslos für alle Industrieländer. In Österreich sind rund 700.000 Menschen dick, etwa 80.000 davon sogar krankhaft. Und die Zukunft sieht nicht leichter aus. Ganz im Gegenteil. Trotz aller megacoolen Fitness-Hypes und total einfacher Ernährungsempfehlungen, tragen auch schon sehr viele Kinder zu viel Hüftgold mit sich herum. Laut einer Studie ist hierzulande jeder fünfte Schüler im Alter von elf bis 13 Jahren übergewichtig oder sogar adipös. Als Ursachen für den erschreckenden Trend werden von Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO einerseits die kalorienreichere Ernährung und andererseits die mangelnde Bewegung genannt. Die Übeltäter: Smartphone, Computer und TV-Gerät. Die Konsequenzen sind besorgniserregend. Erhöhte Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Gelenksabnützung und Krebs gehören zum Leben eines übergewichtigen Menschen dazu. Adipöse Kinder und Jugendliche blicken dem Risiko ins Auge, früher an Knochen- und Gelenksprobleme und an Atemnot zu leiden. Von psychischer Belastung durch Mobbing und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper ganz zu schweigen. Für eine gesunde Zukunft ist es wichtig, dass man von Kindesbeinen an lernt, wie wichtig neben einer ausgewogenen Ernährung auch ausreichend sportliche Aktivität ist.
Gemeinsam
Bereits bei Babys kann man das Gespür für Bewegung wecken, indem man sie an den eigenen Aktivitäten teilhaben lässt. Den Kinderwagen zum Joggen mitnehmen, das Baby als Gewicht bei Kraftübungen verwenden - Möglichkeiten dazu gibt es viele. Die Volksweisheit "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr" trifft auch auf Gesundheitsthemen zu. Je früher man mit dem Bereich in Berührung kommt, umso eher wird man seine Bedeutung erkennen. Schon das Herumtollen mit Freunden, Geschwistern und Eltern an der frischen Luft kann als sportliche Betätigung betrachtet werden.
Expertenrat
Experten empfehlen für Kinder und Jugendliche täglich mindestens 60 Minuten Bewegung. Dabei gilt: Je jünger die Kinder sind, umso mehr Bewegung soll es sein. Die Kleinen können dabei ruhig außer Atem kommen und schwitzen. Kinder haben einen natürlichen Drang zur Bewegung. Dabei trainieren sie automatisch durch einen Mix aus verschiedenen Bewegungsformen Geschicklichkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer. Je nach Alter und Reife des Nachwuchses kann man auch durch Vereinssportarten wie Fußball, Tennis, Schwimmen, Tanzen oder Klettern den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder fördern. Wichtig dabei ist: Egal für welche Aktivität sich Ihr Kind entscheidet - der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Leistungsdruck könnte die Freude mindern.
Vorbildhaft
Um die Kinder auf den gesunden Pfad zu bringen, müssen sich Eltern ihrer Vorbildwirkung bewusst sein. Denn: In den meisten Fällen orientiert sich der Nachwuchs an den Großen. Wenn Sie also wollen, dass ihr Kind gesünder isst und sich mehr bewegt, dann müssen auch Sie aktiver werden und penibel genau achten, was Sie sich auf den Teller laden. Ein dekorativer Obstkorb kann noch so verlockend aussehen, wenn Mama und Papa nicht dazugreifen, werden auch die Kleinen diesen ignorieren.