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Asiatischer Genussteller | Credit: iStock.com/Vadym Petrochenko
Pop-Up Restaurants punkten mit originellen Menükonzepten
Pop-Up Restaurants punkten mit originellen Menükonzepten
iStock.com/Vadym Petrochenko

Genießen auf besondere Art: Was Pop-up Restaurants auszeichnet

11.09.2023 um 19:24, Ute Daniela Rossbacher
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Der besondere Charme von Pop-up Restaurants? Ausgesuchte Köchinnen und Köche kredenzen ebensolche Speisen. Aber nur kurze Zeit an einem Ort.

Damit aus einem Restaurant ein Lieblingslokal werden kann, braucht es mehrere Zutaten: das freudige Wiedersehen mit dem Küchenteam, das Ambiente der Räumlichkeiten und kulinarische Genüsse mit Menschen, denen wir uns in Liebe verbunden fühlen – wann immer möglich, am persönlichen Lieblingstisch. Ein Ort, der einem über die Jahre wie ein zweites Zuhause ans Herz wächst. Von dem man sich wünscht, dass möglichst alles so bleiben möge, wie man es kennt und schätzt.

Reiz des Neuen

Pop-up Restaurants leben vom gegenteiligen Effekt: ihrer Endlichkeit. Hier sucht man nicht das Vertraute, sondern erliegt dem Reiz des Neuen und Unbekannten. Im Wissen, dass man in einem nur für kurze Zeit bestehenden Lokal ausgesuchte Menüs von einem Küchenteam, das sich vorübergehend zusammengefunden hat, serviert bekommt, genießt man "(Haute) Cuisine on tour".

Gerade die Kurzlebigkeit des kulinarischen Konzepts ist es, die Begehrlichkeiten weckt, weil man schnell sein muss, um im Wettrennen mit anderen Gästen noch rechtzeitig einen Tisch zu ergattern, solange das Lokal besteht. Ungeachtet der Zutaten der Speisen ein prickelndes Vergnügen für alle, die es kulinarisch stets zu neuen Ufern drängt.

Auch wenn Pop-up Restaurants erst seit rund 20 Jahren zunehmend Verbreitung finden, reichen ihre Vorbilder – die sogenannten Supper Clubs – bis in das 20. Jahrhundert zurück. Lokale mit der Anmutung eines geschlossenen exklusiven Clubs, in dem man sich zum Dinner trifft.

Chance für Köchinnen und Köche

Aus Sicht von erfahrenen Köchinnen und Köche bieten Pop-up Restaurants die Chance, neue kulinarische Konzepte zu testen, die sie als Angestellte in einem Lokal nur begrenzt entwickeln können; aus Sicht von Berufsneulingen die Gelegenheit, sich erstmals einem größeren Publikum zu präsentieren, ohne bereits das volle unternehmerische Risiko für ein eigenes Lokal tragen zu müssen. Immerhin genügt es, sich für einige Wochen in einem leerstehenden Geschäftslokal einzumieten. Mit etwas Glück machen Küchentalente auf diese Weise potenzielle Investorinnen und Investoren auf sich aufmerksam.

Koch beim Marinieren eines Salats | Credit: iStock.com/Mikhail Spaskov
Kulinarische Genüsse auf Zeit in Pop-Up Restaurants

Pop-Up Restaurant als Hybrid-Modell

Die charmante Hybrid-Variante ist, wenn ein bereits etabliertes Restaurant das Pop-up Modell erfolgreich integriert. Reizvoll ist es nicht zuletzt, weil der Gast hier beides vereint vorfindet: das vertraute Ambiente des Lokals und neue kulinarische Versuchungen von Köchinnen und Köchen, die hier für wenige Tage oder Wochen auf ihrer beruflichen Wanderschaft durch die Küchen dieser Welt Station machen. Gleichzeitig ziehen die zeitlich befristeten Menüschwerpunkte neue Gäste an, die ihr Genuss-Reportoire erweitern wollen. Ein Gewinn für alle Beteiligten.

So zeichnen sich die kulinarischen Konzepte durch die Experimentierfreudigkeit derer, die sie auf den Tisch zaubern, aus. Beispielsweise, wenn asiatische Aromen auf europäische Küchentraditionen treffen und sich auf dem Teller zu besonderen Gaumenfreuden vereinen.

Tugenden asiatischer Küchentradition

Die exotischen Einflüsse inspirieren dazu, sich auf die Tugenden der asiatischen Küchentradition zu besinnen. Unter anderem jede noch so dezente Zutat herauszuschmecken und insbesondere die Sojabohne als die "Königin der japanischen Küche" zu würdigen, wie es Rafael Steinberg 1972 im Time Life-Klassiker "Die Küche von Japan" formulierte. Die Gewürzpalette von Ingwer über Koriander als Veredelung von Gerichten der europäischen Küchen neu zu erleben – vielleicht auch als Anregung zu verstehen, seine Ess- und Kochgewohnheiten zu überdenken. Etwa Gemüse im Wok zu garen, um die Vitamine und Nährstoffe zu erhalten, auf ungesättigte Fette zu setzen oder grünen Tee zum Essen zu genießen.

Achtsamer Genuss in guter Gesellschaft

Die Gerichte, die man dank des Pop-Up-Konzepts vielleicht in dieser Komposition nur einmal in seinem Leben serviert bekommt, laden dazu ein, sie achtsam zu genießen. Im Wissen um ihre Einmaligkeit. Womit auch ein Beitrag zur seelisch-körperlichen Gesundheit geleistet ist. Bissen für Bissen bewusst und dankbar zu sich genommen und aromatisch erkundet, schaffen die Mahlzeiten Wohlbehagen, sorgen für ein nachhaltiges Sättigungsgefühl und schonen die Verdauungsorgane. Ein vollendeter Glücksmoment, der einem Tag, ganz gleich, wie er war, die verdiente Würde verleiht.

Gerade deshalb sollte auch die Gesellschaft, in der man Pop-up Küche genießt, gut gewählt sein. Denn ein exklusives Mahl, das man miteinander genossen hat, schafft eine Erinnerung von bleibendem Wert, die die Kraft hat, Herzensbindungen noch weit über den kulinarischen Genuss hinaus zu nähren.

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