Motivation: Wie erreiche ich meine Ziele?
Gerade wer sich hohe sportliche Ziele steckt, weiß, dass es zur Erreichung einen langen Atem braucht. Mehr noch, um das Erreichte zu erhalten oder gar noch zu steigern. Wer seine Motivation hoch hält, erfährt nachhaltige Effekte auch in anderen Bereichen seines Lebens. Ob es darum geht, ein dauerhaft erfülltes Privatleben zu haben, oder im Berufsleben stetig voranzukommen. Folgende Tricks und Tipps helfen, den inneren Schweinehund zu überlisten.
Realistische Ziele
Sich in aller Ruhe ein Bild vom „Ist-Zustand“ zu machen ist der erste Schritt, um Ziele zu definieren, die sich auch erreichen lassen. Hilfreich kann es sein, dazu jemanden zu Rate zu ziehen - einen Trainer, Lehrer oder guten Freund. Entscheidend ist, dass die Vertrauensperson ehrlich und konstruktiv Feedback geben kann, ohne kränkend zu werden. Auf dieser Grundlage ist es nun deutlich einfacher, den "Soll-Zustand" zu beschreiben, beispielsweise eine bestimmte Laufdistanz in einer bestimmten Zeit zu schaffen oder durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen eine Beförderung ins Auge zu fassen. Die Erfahrung zeigt, dass die Motivation, diesen „Soll-Zustand“ zu erreichen, anfangs hoch ist und man nach Rückschlägen oder Hindernissen auf dem Weg Gefahr läuft, in ein Tief abzudriften. Tipp: Notieren Sie sich Ihr Ziel auf Post-its und bringen Sie diese Notizzettel dort an, wo Sie sich regelmäßig aufhalten (Badezimmer, Büro etc.), um sich immer wieder aufs Neue daran zu erinnern, was Sie sich vorgenommen haben.
Zwischenziele
Zwischenziele bescheren Etappenerfolge, machen die erzielten Fortschritte sichtbarer und und tragen dazu bei, die Motivation über einen längeren Zeitraum konstant zu halten. Kleine Belohnungen, die man sich dafür gönnt, steigern außerdem das Wohlbefinden, etwa ein Tag, an dem man kulinarisch "sündigen" darf, wenn man seine Diät eisern durchhält. Wichtig ist, dass es sich tatsächlich wie eine Belohnung anfühlt, dadurch wird man umso gieriger auf das nächste Etappenziel - die Erfolgsspirale dreht sich unaufhörlich weiter!
Rückschläge
Man kann es glauben oder nicht, aber: Rückschläge können den Antrieb steigern. Der Ärger darüber, dass man sein Ziel verfehlt hat, lässt sich in zusätzliche Energie umwandeln, die man konstruktiv für sein Weiterkommen nutzen kann. Die wahren Sieger des Lebens lernen aus ihren Fehlern und folgen dem Prinzip von Rocky Balboa: Es kommt nicht darauf an, wie viele Rückschläge man einstecken kann, sondern darauf, dass man immer wieder aufsteht und weitermacht.
Unterstützung
Erwiesen ist, dass das persönliche Umfeld wesentlichen Einfluss auf Erfolge bzw. Misserfolge hat. Die Unterstützung, die man aus dem Austausch mit anderen zieht, kann einen bis weit über sein gesetztes Ziel hinaustreiben. Wichtig ist dabei, dass man diese Unterstützung zulässt und annimmt. Wohlmeinende Menschen können einen außerdem auch auf andere Gedanken bringen, wenn es einmal nicht nach Plan läuft, sowie daran erinnern, Auszeiten zu nehmen, um bei Gesprächen und gemeinsamen Unternehmungen neue Energie zu tanken. Dazu tut es gut, sich zwischenzeitlich mit Dingen und Themen zu beschäftigen, die mit den angepeilten Zielen nichts zu tun haben.
Vorbilder
Je nach Vorliebe bieten Bücher, Podcasts und Filme zahlreiche hilfreiche Tipps zur Steigerung der Motivation. Gerade erfolgreiche Sportler oder Führungskräfte aus der Wirtschaft, die auch mit den Kehrseiten des Erfolgs vertraut sind und sich häufig nach Rückschlägen wieder von ganz unten nach ganz oben gekämpft haben, können mit ihren Erkenntnissen und Einsichten neue Perspektiven eröffnen, die einem helfen, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Intrinsische Motivation
Für die Erreichung seiner persönlichen Ziele sind beide Ausdrucksformen der Motivation wichtig: Während die extrinsische Motivation die Folgen der Zielerreichung meint, etwa Preise, Ruhm und Ehre oder eine Gehaltserhöhung, ist die intrinsische der Treibstoff, der langfristig wirkt, dabei hilft, Höhen und Tiefen zu meistern - die Leidenschaft und Freude also, die einen überhaupt dazu bringt, sich ein bestimmtes Ziel zu stecken. Ausdauersportler erleben diesen Zustand als "Flow", sobald man die Härten des Anfangs hinter sich lässt und das Gefühl hat, ewig weitermachen zu können. Ein Erlebnis, das die größte Belohnung für alle Mühen ist, zeigt es einem doch, wozu man tatsächlich imstande ist. Und einen dazu motiviert, in sich nach weiteren unentdeckten Potenzialen zu forschen.
Zum Autor
Vielseitigkeit zeichnet Passion Author Christian Scherübl aus: Als ehemaliger Leistungssportler weiß der angehende Germanist aus Graz, worauf es beim harten Training ankommt. Von persönlichen Erfahrungen handeln seine Beiträge auf www.weekend.at.