Letzter Tag: Kika/Leiner-Mitarbeiter feiern Abschied
Am 29. Jänner 2025 schließen alle Möbelhäuser des insolventen Kika/Leiner-Konzerns endgültig. Nach zwei Insolvenzen innerhalb von eineinhalb Jahren sperren am Mittwoch die letzten 17 Standorte zu. Bis Freitag bleibt das Lager noch offen, um letzte verkaufte Waren abzuholen. Danach existieren die beiden Traditionsmarken nur noch in der österreichischen Handelsgeschichte.
Ungewisse Zukunft
Wie es mit den ehemaligen Kika/Leiner-Filialen weitergeht, ist unklar. Supernova sucht Käufer oder Langzeitmieter für die Immobilien. Ebenso unklar ist, wie es mit den rund 1.300 Beschäftigten weitergehen wird. Unternehmen wie Post oder McDonald's buhlen unterdessen um die ehemaligen Möbelhaus-Mitarbeiter. Neben dem Branchenwechsel peilen viele auch eine Umschulung an.
So ungewiss die berufliche Zukunft ist, eines steht außer Frage: Für viele Dienstnehmer bedeutet die Schließung einen tiefen Einschnitt; Existenzängste sind keine Seltenheit.
Abschiedsfeier
Im Ö1-Morgenjournal war indes Zentralbetriebsrat Herbert Sulzer zu Gast. Für die verbliebenen Mitarbeiter soll es heute eine kleine Abschiedsfeier in gemütlicher Runde geben. Dafür werde auch ein kleines Budget vom Unternehmen zur Verfügung gestellt. „Für die Mitarbeiter ist es wichtig, dass man miteinander sprechen kann und die letzte Zeit Revue passieren lassen kann”, so Sulzer im ORF.
Chronologie des Scheiterns
Der erste Leiner-Laden wurde 1910 gegründet, damals als reines Bettwarengeschäft. Die Erweiterung um die Marke „Kika” fand im Jahr 1973 statt. Im Jahr 2013 hat eine südafrikanische Investment-Gruppe den damaligen Familienbetrieb um 800 Millionen Euro erworben.
Damals war man in Österreich der zweitgrößte Möbelhändler hinter „XXXLutz”. 2018 wurde in einem Notverkauf die Firma an René Benkos Signa-Gruppe veräußert. 2023 erfolgte der Abstoß des Osteuropa-Geschäfts an die Konkurrenz, ehe Ende 2024 die Insolvenz angemeldet werden musste.