Techbase - Büro mit Klimaanlage reicht nicht mehr
Sie haben mit der Techbase Linz einen modernen Business-Campus mitten in der Stadt errichtet. Was macht für Firmen heute ein attraktives Büro aus?
An erster Stelle steht eine gute Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz. Das zeigen viele Gespräche mit großen Unternehmen und Kunden. Wenn der Weg vom Bahnhof ins Büro länger dauert als jener von Wien oder Salzburg nach Linz mit dem Zug, ist das nicht attraktiv. Vor allem nicht für Leute, die aus dem Homeoffice kommen. Wesentlich ist auch die CampusPhilosophie. Ein modernes Büro mit Klimaanlage reicht nicht mehr, Mitarbeiter wollen ein Rundum Paket mit guter Infrastruktur und Nahversorger. Sie wollen am Standort essen, kein Fastfood, sondern Frischküche in einem modernen OfficeParkRestaurant. So ein Betriebsrestaurant ist für den Investor nicht lukrativ. Aber das ist etwas, was man bieten muss. Erst kürzlich hat die Firma Agilox in der Techbase ihre Büros bezogen, obwohl sie einen hochmodernen Standort in Neukirchen bei Lambach hat. Aber um die TopFachkräfte für die Entwicklung ihrer Produkte zu gewinnen, benötigt die Firma einen Standort mit attraktiver Infrastruktur.
Stichwort Homeoffice: Viele Firmen wollen Mitarbeiter wieder zurück ins Büro holen. Warum?
Auch hier zeigt sich in Gesprächen: Nicht die Produktivität ist das Problem, sondern der Identitätsverlust mit der Firma. Mitarbeiter verlieren den Bezug zum Unternehmen. Es fehlt das regelmäßige, auch zwanglose Treffen der Kollegen und Kolleginnen unter einander, was wichtig ist für den Prozess in der Produktentwicklung oder in der Problemlösung. Um die Leute wie der zurück ins Büro zu holen, braucht es Anreize. Und da spielen Campus Gedanke, frei bespielbare Flächen, auf denen sich Firmen mit Begegnungszonen und Fokusräumen selbst verwirklichen können, eine große Rolle. Letztere werden in der Büroplanung immer wichtiger und nehmen flächenmäßig mehr Platz ein.
Die Wirtschaftsfrage hat sich da eingetrübt, wie wirkt sich das auf die Nachfrage am Büromarkt aus?
Manche Bereiche sind stark betroffen, aber von einer allgemeinen Schwäche am Büromarkt zu reden entspricht nicht der Realität. Wir haben viele Anfragen, vor allem aus dem IT-Sektor, wo Fachkräfte gesucht werden. Aber es gibt mit uns eben auch ein neues, hochwertiges Angebot. Große, zusammenhängende Büroflächen hat man in Linz lange gesucht. Hier gibt es großen Nachholbedarf, weil der IT-Bereich in Kombination mit einer starken Industrie und der neuen Digital-Universität weiter wachsen wird. Das sind positive Aussichten.
Was sieht Ihr Ausblick für das Jahr 2024 aus?
Höhepunkt ist die Fertigstellung der letzten beiden Bauabschnitte und die Finalisierung der Außenanlagen. Damit wird das Projekt Techbase Linz quasi in Vollbetrieb gehen und die Mieter ihre Flächen beziehen. Auch das Restaurant wird seinen Betrieb aufnehmen. Wir blicken jedenfalls hoffnungsvoll den nächsten Entwicklungen entgegen. Einige interessante Projekte sind in der Pipeline. Wir hoffen, dass 2024 die Rezession hinter uns liegt und die positive Stimmung überwiegt.