Product Placement: Werbe-Ikone James Bond
Mein Name ist Bond, James Bond.“ Der wirksamste Influencer der Welt ist eine Kunstfigur. Sean Connery in „Dr. No“ (1962) trank Smirnoff und flog Pan Am. In „Goldfinger“ (1964) hatten KFC, Aston Martin und Rolex ihren Auftritt. Ein Millionenpublikum sah im Widescreen-Format, wie Connery auf einer Rolex Submariner 6538 die Zeit überprüfte – ein Meilenstein der erfolgreichen Schleichwerbung. In der wohl spektakulärsten Produktplatzierung in einem Bond-Film fährt Pierce Brosnan in „GoldenEye“ (1995) seinen Panzer durch einen Lkw mit „Perrier“-Mineralwasser.
Gegenseitiger Nutzen
Auch in „Keine Zeit zu sterben“ jagt ein Markenprodukt das nächste. Irgendwie müssen die Produktionskosten von 225 Millionen US-Dollar ja finanziert werden. Für Omega ist Bond als Testimonial Gold wert. Daniel Craig ist auf den Werbekanälen der Schweizer Luxus-Uhrenmarke allgegenwärtig. Auch eine limitierte Seamaster Diver 300M „007 Edition“ (Preis: 8.600 Euro) ist geradezu logisch. Umgekehrt profitiert die Bond-Filmproduktionsfirma Eon Productions von den millionenschweren Werbekampagnen ihrer Partner zum Filmstart. Das ist Teil des Deals.
Vorsicht, Produkt-Overkill
Produktplatzierungen sind eine wichtige Einnahmequelle: In „Skyfall“ (2012) trugen sie 45 Millionen Euro zum Produktionsbudget bei. In „Stirb an einem anderen Tag“ (2002) zahlte Ford mehr als 35 Millionen US-Dollar, um James Bond wieder hinter das Steuer eines Aston Martin zu setzen, nachdem er in den drei vorherigen Filmen einen BMW gefahren war. Mit mehr als 120 Millionen Euro Einnahmen durch Produktplatzierungen von etwa 20 Marken nannten Kritiker den Streifen spöttisch „Wirb an einem anderen Tag“. Man kann einen Film mit einem Produkt-Overkill auch ruinieren.