Mark Metallwarenfabrik: Herausforderndes All Time High
Der Dackel im Logo der Mark Metallwarenfabrik in Spital am Pyhrn ist eine Reminiszenz an den Hund „Otto“ des Gründers Rudolf Mark, der 1920 mit der Produktion von Schuhösen begann. Otto war so intelligent, dass er angeblich rechnen konnte. Ottos Intelligenz in Ehren, mit einem Jahr wie 100 nach der Gründung durch sein Herrl hätte selbst er nicht rechnen können. „Letztes Jahr war ein extremes Rauf und Runter, von 30 % auf 200 % Umsatz in relativ kurzer Zeit“, schildert Christina Rami-Mark. Derzeit ist das Unternehmen mehr als ausgelastet, die Auftragsbücher sind übervoll, die Pandemie konnte für die Gewinnung neuer Kunden in neuen Kundensegmenten genutzt werden. „Aktuell halten wir die hohe Auslastung mit Überstunden unserer Mitarbeiter aufrecht.“ Kein Einziger der 600 Mitarbeiter wurde übrigens abgebaut, der Stand mittels Kurzarbeit gehalten. Mittlerweile werden wieder neue Mitarbeiter gesucht. Im März 2021 gab es ein All Time High beim Umsatz.
Expansion in China
Doch man kämpft wie andere Unternehmen auch mit der Vormaterialsituation. „Paletten kosten doppelt so viel und Stahl ist teuer. Der Boom ist gut, aber herausfordernd.“ Einer solchen Herausforderung stand man vor einem Jahr gegenüber. Im März 2020 hätte das neue Werk in China hochgefahren werden sollen, doch das Land stand still. Die Mitarbeiter aus Spital, die das Werk in Betrieb nehmen sollten, wurden in einem Hotel verbarrikadiert. „Zweimal am Tag wurde die Türe geöffnet und Essen geliefert, die Fenster durften nur 10 Zentimeter geöffnet werden. Haftbedingungen in Österreich sind wohl besser. Hut ab vor unseren Mitarbeitern, die das durchgemacht haben.“ China war es auch, das durch den rasch wachsenden Expansionskurs die Stahlpreise in die Höhe trieb. Europa wurde zum Stahlexporteur, vor der Pandemie war es umgekehrt. Das schlug sich auch in der Automobilindustrie nieder, die Mark beliefert. „Noch haben wir rund 92 % Automotive-Anteil. Rund 200 Teile von Mark finden sich in einem Auto, viele davon sind sicherheitsrelevant.“ Der gute Ruf des Unternehmens ließ die Liefermengen rasch wieder ansteigen.
Auf zu neuen Branchen
Für 2021 rechnet Rami-Mark noch mit einigen kleineren volatilen Bewegungen. „Es wird auf jeden Fall ein Wachstumsjahr. Mit den Neukunden ist unser Wachstum in den nächsten Jahren gesichert.“ Dazu hat Mark versucht, neue Zukunftsmärkte in und außerhalb der Automotivebranche zu finden. „Einer unserer Zielmärkte ist die Medizintechnik. Wir werden uns sicher nicht aus der Autobranche zurückziehen, nur den Verbrenner werden wir komplett verlassen.“ Dazu will man stark in Nachhaltigkeit investieren, nicht nur in den Klimaschutz, sondern auch mit Reinvestitionen von Gewinnen für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Invest AG seit 2007 an Bord
Ein Wachstum, das von der Invest AG seit 2007 als Eigenkapitalgeber mit Mezzaninfinanzierungen begleitet wird. „Ausgangspunkt war das rasche Wachstum des Unternehmens, das durch zusätzliches Eigenkapital abgesichert werden sollte. Diese Vorgehensweise hat sich insbesondere während der Finanzkrise 2008 bewährt, sodass die Invest AG auch den nächsten Expansionsschritt begleiten durfte“, schildert Andreas Szigmund, Vorstandsvorsitzender Invest AG und Aufsichtsratsmitglied Mark Holding GmbH. Seit 2007 hat sich der Umsatz fast verdreifacht, die Mitarbeiterzahl der Gruppe stieg in dieser Zeit von 167 auf über 500.