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Glänzende Aussichten

23.10.2024 um 09:25, Klaus Schobesberger
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Manche Rohstoffe befinden sich im Aufwärtstrend. Warum der Goldpreis immer weiter steigt, aber auch Silber und vor allem Kupfer noch Luft nach oben haben.

Für die produzierende Wirtschaft zählt Gold nicht zum wichtigsten Rohstoff, bei Anlegern glänzt das Edelmetall dafür heller denn je. Im September durchbrach der Preis für eine Unze erstmals in der Geschichte die 2.600-Dollar-Marke. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis um 29 Prozent an Wert zugelegt – und damit mehr als die meisten Aktienindizes. Die ungebrochene Rekordjagd hat ihre Gründe. Gold ist Krisenwährung. Schwächelnde Wirtschaft in den USA sowie Europa, geopolitische Krisen im Nahen Osten und in der Ukraine, Deglobalisierung, sinkende Zinsen und gleichzeitig steigende Staatsschulden treiben Anleger ins Gold. Notenbanken bunkern das Edelmetall, allen voran die chinesische People’s Bank of China. Das alles macht Gold immer teurer. Für kurzfristigere Wetten eignet sich das andere Edelmetall Silber, dessen Preis mit 32,71 Dollar je Feinunze ein Elf-Jahres-Hoch feierte. Nur zweimal in der jüngeren Geschichte kratzte
Silber an der -Marke von 50 Dollar. 2011 nach der Weltfinanzkrise und 1980, als die US-Brüder Nelson Bunker Hunt und Herbert Hunt vergeblich versuchten, mit enormem Kapitaleinsatz den Silbermarkt zu beherrschen. 

2024: Heavy-Metal-Party

Glänzende Aussichten bietet auch Kupfer, ohne dem bei der Energiewende gar nichts geht. Gilt Öl als der „Schmierstoff“ der Weltwirtschaft, so ist Kupfer neben dem Leichtmetall Lithium die Basis für die Dekarbonisierung des Energiesektors und die Mobilitätswende. 2035 -könnte sich die weltweite Nachfrage auf 50 Millionen Tonnen Kupfer verdoppeln, schätzt das Beratungsunternehmen S&P. Steigende Nachfrage und – aus Umweltschutzgründen – bescheidene Investitionen in neue Förderstätten treiben den Preis. Mitte des Jahres stieg dieser bei Kupfer auf 10.857 Dollar je Tonne. Die Höchststände heuer bei Gold, Silber und Kupfer bezeichnen Analysten als „Heavy-Metal-Party“. Der Kupferpreis, der als „Dr. Copper“ zu einem Indikator für die Weltkonjunktur wurde, ist durch ein ständiges Auf und Ab gekennzeichnet. Derzeit liegt der Preis bei 9.840 Dollar je Tonne (02.10.2024). Dass er langfristig steigen wird, davon gehen Analysten von Goldman Sachs aus. Partizipieren können Anleger mit dem Kauf von Aktien von Bergbauunternehmen wie BHP Group, Rio Tinto, Glencore oder Freeport-McMoRan. Doch das Minengeschäft gilt als risikoreich – und das Investment auch.

Glanzleistung: Goldpreis erstmals über 2.600 Dollar

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