Eine brotlose Zunft
Wer ist der Mörder? War das Motiv eine zu erwartende Erbschaft? Oder war es Eifersucht, die den Täter zum Messer oder zum Revolver greifen ließ? Egal, Krimis faszinieren die Leser immer wieder auf das Neue. Doch kann man als Krimiautor von seinem Handwerk leben?
Autor Christian Hartl lacht: „Pro verkauftem Buch kann ich mir vielleicht ein Croissant leisten, mehr ist da nicht drin.“ Der Mühlviertler, der bis jetzt fünf Kriminalromane veröffentlich hat, würde natürlich gerne von seiner schriftstellerischen Tätigkeit leben können, doch das wird wohl ein Traum bleiben, wie er erklärt: „Meine Bücher kosten in gedruckter Form 12,90 Euro und als E-Book 4,99 Euro. Da müsste ich schon Tausende Bücher pro Monat verkaufen, um meine Rechnungen bezahlen zu können. Aber ich schreibe ja hauptsächlich Bücher, weil es meine Leidenschaft ist. Daher wird es auch nächstes Jahr einen Krimi von mir geben.“ So wie Hartl geht es fast allen Autoren, nur ein geringer Prozentsatz kann mit Krimis, Liebesgeschichten oder Fantasieromanen genug Geld verdienen. Doch warum ist das so?
Risiko minimieren
Eine Antwort auf diese Frage kennt Wolfgang Mayr, Gründer des Verlags federfrei: „Als Autor bekommt man 7 bis 8 Prozent des Verkaufspreises des Buches. Vom Verkaufserlös müssen die Druckkosten, der Vertrieb, der Handel, Steuern und andere Kosten gedeckt werden. Da bleibt einfach für den Schriftsteller nicht mehr übrig. Deswegen ist es jedenfalls wichtig, sich als junger Autor einen Verlag zu suchen, der das Risiko des Drucks und des Vertriebs trägt. So kommt es zumindest zu keinem Verlust.“