Cloudflight: Maria Kolanek im Interview
In vielen Branchen wäre ein Netzwerk wie die DiMi undenkbar. Ist der Erfolg der DiMi damit begründbar, dass IT-Unternehmen ähnlich ticken?
Die Digital Mile funktioniert deshalb so gut, weil sich die Kultur und die Werte der Unternehmen sehr ähneln. Wir haben während der Pandemie alle viel dazugelernt. Es waren schon die Grundwerte unserer Keimzelle, der catalysts, dass jeder etwas beitragen und mitgestalten kann. Das Gemeinsame stand bei uns immer im Vordergrund und das deckt sich mit der DiMi. Alle Unternehmen der DiMi arbeiten flexibel, weil es der Arbeitsmarkt verlangt. Keiner hat starre Strukturen oder 100 Prozent Anwesenheit im Office. Damit würde man IT-Kräfte nicht locken können.
Welchen Mehrwert bietet der Verbund als Digital Mile für einzelne Unternehmen?
Den Mehrwert der Community. Man ist nicht alleine. Egal worum es geht. Im Netzwerk gibt es immer jemanden, der weiterhelfen kann, oder jemanden, der jemanden kennt, der das kann. Wie geht ihr mit Workation um? Welche Erfahrungen habt ihr mit dem New Way of Working? Oder bei Benefits: Wir bieten alle unseren Mitarbeitern das Klimaticket. Andere Unternehmen aus der DiMi haben nach unseren Erfahrungen damit gefragt. Man tauscht sich aus und muss das Rad nicht immer neu erfinden.
Im Netzwerk stößt man auch immer wieder auf politische Themen. Ist die DiMi nicht oft in einem Konflikt zwischen Internationalismus und Provinziellem?
Das ist oft kurios. Bei einer gemeinsamen Blutspendeaktion kamen wir drauf, dass Englischsprachige nicht Blut spenden dürfen, weil die Aufklärungsbogen in Deutsch verfasst sind – und das bei chronischem Blutmangel. Es wird viel von Inclusion und Diversity gesprochen, die Realität sieht dann oft ganz anders aus. Daher war es wichtig, dass die DiMi etwa Ersthelferkurse auf Englisch abgehalten hat, sonst würden wir immer wieder nur auf Deutschsprachige fokussieren. Die DiMi kann eben Dinge bieten, die man alleine nicht organisieren kann, so wie die Zusammenarbeit mit der FH OÖ bei Führungskräftelehrgängen. Dadurch bekommen wir den Mehrwert der Außensicht und schmoren nicht nur im eigenen Saft.
In welche Richtung soll sich aus Ihrer Sicht die DiMi in Zukunft entwickeln?
Es ist uns in den letzten beiden Jahren gelungen, uns besser aufzustellen, etwa was die Jahres- und Budgetplanung angeht. Wir haben die Themen Weiterbildung und Work-Life-Balance vertieft. Ich glaube, dass es künftig noch mehr in Richtung internationales Denken gehen wird. Auch soll Linz als IT-Standort noch mehr beworben werden. Die DiMi-Unternehmen bieten die wohl besten IT-Arbeitsplätze in Österreich. Das Bewusstsein dafür wurde geschärft. So auch mit dem Innovationshauptplatz der Stadt. Alles rund um Expat-Exchanges wurde sichtbar.
Es passiert auch viel bei der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Welchen Stellenwert hat der Spaß in der DiMi?
Natürlich ist Spaß ein zentraler Faktor. Es soll ja auch lustig sein. Wir halten daher unseren Coding Contest heuer im April erstmals als Cross Company Competition ab. DiMi-Unternehmen nehmen daran teil und wir suchen den „Best Coder in Town“. Der Coding Contest ist ein weltweiter Contest und da steht die Freude im Vordergrund. Wir dürfen als Veranstalter dabei logischerweise leider nicht mitmachen.