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Sargon Mikhaeel Inhaber artgroup
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„Man kennt sich und man schätzt sich“

25.11.2024 um 09:08, Jürgen Philipp
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Sargon Mikhaeel erlebt seit 2001 den Wandel der Agenturszene. Der Werber über die veränderte Branche, neue Kundenrollen und Kreativität.

CHEFINFO: Sie sind seit 2001 in der Branche. Was waren die gravierendsten Veränderungen bis heute?

Sargon Mikhaeel: Es gab zwei entscheidende Phasen, zum einen kam das Smartphone und damit eine radikale Veränderung des Medienkonsums – spätestens mit dem Siegeszug von Social Media verbringen wir die meiste Zeit am Handy. Zum anderen kam das Thema Performance Marketing auf. Das war eine Herausforderung, weil man damit deutlich mehr in die Tiefe gehen musste. Das hat bei uns zwei/drei Jahre gedauert, bis wir es richtig beherrscht haben und wir seitdem erfolgreiche Kampagnen ausspielen können.

Die Zeit der ganz großen Agenturen scheint zumindest in Oberösterreich vorbei zu sein. Warum ist das so?

Mikhaeel: Das stimmt. Wir sind mit 20 Mitarbeitern schon bei den größeren dabei. Das liegt sicher an der Spezialisierung. Durch die Digitalisierung ist das Geschäft komplexer geworden. Jede Agentur hat ihre Spezialität. Hat man die gefragten Kompetenzen nicht selbst im Haus, holt man sich Expertise dazu. -Diese Zusammenarbeit untereinander taugt auch den Kunden. Die goutieren das und das Zusammenspiel funktioniert perfekt. Es kam noch nie vor, dass ein Kunde auch nur ansatzweise einen Partner übergehen wollte. Sie wollen ja, dass es funktioniert. Das sind schon ziemlich coole Entwicklungen in Oberösterreich. Man kennt sich in der Branche und man schätzt sich. 

Wie hat sich die Beziehung zu den Kunden verändert?

Mikhaeel: Die Kunden wurden mündiger, die Angebotskultur transparenter und nachvollziehbarer. Angebote sind heute keine Blackbox mehr. Die Kunden verlangen transparente Kostenzusammensetzung, und das macht es angenehmer, denn irgendwelche Pauschalen führten immer zu Diskussionen. Wenn jeder Posten transparent ist, verbessert das die Kooperation. Die Kunden wissen genau, was sie zahlen und was sie dafür bekommen. Der Markt arbeitet gerne mit Agenturen zusammen und darum geht es den meisten von uns gut. 

Welche Rolle spielt Kreativität heute? Die einen sagen, ihr Stellenwert steigt, die anderen behaupten das Gegenteil?

Mikhaeel: Aus meiner Sicht steigt der Stellenwert der Kreativität absolut. Es gab eine Phase des Programmatic Advertisings, da war sie am Sinken. Jetzt merkt man wieder, dass die Idee und die Kreativität – auch im Digitalen – der Erfolgsfaktor der Kampagne ist. Es wird allerdings zielgruppenspezifischer. Ich muss meine Grundidee komplexer denken. Verschiedene Medien und verschiedene Plattformen muss ich unterschiedlich bespielen. Damit steigt die Anforderung an die Kreativität. Das macht unsere Arbeit noch interessanter und wertvoller. Und durch diese Komplexität brauchen die Kunden Agenturen wieder vermehrt. So um 2010 herum gab es den Trend, wieder viel inhouse zu machen. Das ist jetzt kein Thema mehr. Die Kunden merken, dass eine Agentur mit ihrem Team vieles schafft, was der Kunde alleine nicht kann. Und schließlich bringt das Sparring zwischen Kunde und Agentur einen extrem wichtigen Mehrwert.“ 

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