Logistik für Jugend und Klima
Transport und Logistik werden immer wichtiger, die Branche wächst rasant. In den vergangenen zehn Jahren ist österreichweit das Transportaufkommen im Güterverkehr um 40 Prozent gestiegen. Allein in Wien gibt es heute 25 Prozent mehr Speditionsunternehmen als noch 2013.
„Diese Entwicklung wird weiter anhalten“, unterstreicht Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien. „Gleichzeitig müssen Betriebe darauf achten, Klimaziele einzuhalten und neue Mitarbeiter zu finden.“
Intermodaler Verkehr
Die Kombination von Straße und Schiene im Fernverkehr – genannt intermodaler Verkehr - ist eine Möglichkeit, für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Denn ein Güterzug kann bis zu 40 Sattelauflieger transportieren.
„Lkw, idealerweise elektrisch, verteilen dann Waren von Umschlagterminals in der Region, anstatt tagelang quer durch Europa unterwegs zu sein. Das spart einerseits CO2-Emissionen und reduziert zeitraubende Staus, andrerseits werden Lkw-Fahrer entlastet“, erklärt Sertic. Denn ihnen bleibt mehr Zeit für das Familienleben, was die Attraktivität des Berufes erhöht. Das wiederum macht es Unternehmen leichter, in Zeiten des Fachkräftemangels neue Lkw-Fahrer zu finden.
Gerade klein- und mittelständische Unternehmen profitieren bei der Kombination aus Straße und Schiene: „Sie können dank intermodalem Verkehr ihren Vor- und Nachlauf effizienter gestalten.“
Eine Studie der Sparte hat gezeigt, dass im Hauptlauf pro Lkw-Ladung im kombinierten Verkehr mehr als 90 Prozent CO2 eingespart werden können. Um Unternehmen den Einstieg in den intermodalen Verkehr zu erleichtern, bietet die Sparte Transport und Verkehr im Rahmen ihres Projekts KMU goes Intermodal das Intermodal-Coaching an.
Das Intermodal-Coaching
Beim Intermodal-Coaching entschlüsseln Experten der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit Unternehmen deren Potenziale für kombinierten Verkehr und erstellen ein konkretes Konzept: „Denn viele Unternehmen wollen in den intermodalen Verkehr einsteigen, haben aber nie zuvor mit Schienengüterverkehr zu tun gehabt und wissen nicht, wo und wie sie beginnen sollen,“ erklärt Spartenobmann Davor Sertic. Erfahrene Fachleute aus der Logistik- und Transportbranche erarbeiten unter anderem Routen und führen Vor-Ort-Besichtigungen durch. Dabei wird auch auf individuelle Details wie Gefäßarten, Menge oder Frequenz eingegangen sowie ein Kosten-Nutzen-Vergleich erstellt.
Infos und Anmeldung unter
www.wko.at/wien/transport-verkehr/kmu-goes-intermodal
LogistikbotschafterInnen
Auf Betreiben der Sparte Transport und Verkehr ist daher seit heuer auch die HAK-Matura mit Logistik-Schwerpunkt der Vienna Business School dem Lehrabschluss Speditionskauffrau/kaufmann gleichstellt. Da aber vielen jungen Menschen der Begriff der Logistik anfangs etwas fremd ist, geht die Sparte Transport und Verkehr auch direkt in Schulen, um die hervorragenden Karrierechancen und abwechslungsreichen Tätigkeiten zu präsentieren.
„Bei unserem Projekt LogistikbotschafterInnen besuchen junge LogistikerInnen aus der Branche Schulklassen oder begleiten sie bei Betriebsbesichtigungen, und berichten mit Herz und Leidenschaft von ihren spannenden Tätigkeiten“, erzählt Sertic.
Dazu hat die Sparte nun auch ein unterhaltsames Heft aus der Booky-Reihe zum Thema Logistik mitentwickelt, das an Schulen und Bildungsmessen verteilt wird. Allein im Vorjahr haben die LogistikbotschafterInnen mehr als 1.000 Schüler persönlich erreicht.
Sparte Transport und Verkehr
Wirtschaftskammer Wien
Straße der Wiener Wirtschaft 1
1020 Wien
Tel: +43 1 51450 3510
Mail: sparteverkehr@wkw.at
Web: www.wko.at/wien/verkehr